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"Unterwegs mit Musik" in Kuba

Sa 13.12.1975, 1. Programm DDR-Fernsehen, 20 Uhr
Aufzeichnung aus dem ersten Halbjahr 1975

Dean Reed singt Wenn du gute Freunde hast

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Video MDR: Dean Reed in "Unterwegs mit Musik - Kuba"
Dean Reeds Song in dieser Sendung des DDR-Fernsehens handelt von guten Freunden (0:44 min).

Kommenar zum Video

1975 Kuba 1975 Kuba 1975 Kuba
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Kulturbrief aus Havanna

Filmisches Porträt eines Bruderlandes

Von Hans Ronneburger

In dem für Kuba an kulturellen Ereignissen so reichen ersten Halbjahr 1975 wurde auch die erste Koproduktion des kubanischen und des DDR-Fernsehens verwirklicht. Einen reichlichen Monat lang filmte ein Drehstab aus Berlin-Adlershof vom Bereich Unterhaltung und Musik das Kuba von heute, wie es arbeitet, lacht, singt, tanzt. In der Reihe "Schlager einer großen Stadt" ist dies der erste Versuch, nun auch Schlager eines Landes vorzustellen und dabei dieses Land zu porträtieren. Ob der Versuch gelang, wird sich spätestens kurz vor Jahresende zeigen, wenn dieser Fernsehfilm in beiden Hauptstädten gleichzeitig uraufgeführt wird. Er ist dem I. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas gewidmet und soll dem Ersten Sekretär des ZK der KPK, Ministerpräsident Fidel Castro, übergeben werden.

Für einen Filmreport über Kuba reicht es nicht aus, den Malecon, die Lenin-Schule und die Neubauviertel von Alamar ins "Visier" zu nehmen. "Fahr 'raus aufs Land, in die Provinzen, wenn du den großen Bauplatz Kuba besichtigen willst", rät man jedem, der in Havanna anreist. Beim DDR-Fernsehen war das von Anfang an eingeplant und wurde während der Koproduktion auch verwirklicht.

Es ging nach Cienfuegos, in die aufblühende Hafen- und Industriestadt, wo sich seit dem Besuch der Partei- und Regierungsdelegation unter Leitung Erich Honeckers vor über einem Jahr schon wieder viel verändert hat. Hier errichtet die DDR bis 1980 ein großes Zementwerk, und ganz in der Nähe soll auch das erste Kernkraftwerk Kubas gebaut werden. Man fuhr ins Escambray-Gebirge und zum Theater dieser Region, das zu den Campesinos in die Dörfer reist und seine Vorstellungen unter freiem Himmel gibt. Gedreht wurde auch am Strand der Thälmann-Insel (Provinz Matanzas), den Frank Schöbel im Film besingt. Einen Tag verbrachte der Drehstab unter Macheteros bei der Zuckerrohrernte, filmte Männer, die das Rohr noch mit dem Haumesser schlagen, wie auch mechaniserte, mit sowjetischer Technik bestens ausgerüstete Brigaden.

Und zwischen all diesen oftmals recht abenteuerlichen Unternehmungen lagen unzählige Arbeitsstunden mit den namhaftesten Künstlern Kubas - mit Veteranen wie Carlos Puebla als auch jungen Repräsentanten des politischen Liedes wie Silvio Rodriguez, den Gruppen Rumbawana und Ritmo Oriental, den Irakeres, mit Omara Portuondo. Natürlich durfte auch Farah Maria nicht fehlen, die vielbeschäftigte, deren Gesangstitel für den Film erst in diesen Tagen in Berlin eintreffen. Auch der weltberühmte Karneval von Santiago de Cuba wird keineswegs imitiert, sondern im Juli an Ort und Stelle aufgenommen.

Dean Reed, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten in Kuba gerade einen Monat lang mit Chile-Solidaritätskonzerten gastierte und Beifallsstürme erntete, sowie Frank Schöbel mit der Gruppe "Etcetera" agieren ebenfalls in diesem Gemeinschaftsfilm Kuba-DDR. Frank war mit Aurora Lacasa und der "ETC" im Havannaer Amadeo-Roldan-Theater gefeierter Publikumsliebling.

Das DDR-Fernsehen nutzte die Drehtage weidlich, um ein allseitiges Kuba-Bild zu zeichnen. Es vermittelte zugleich den kubanischen Kollegen Erfahrungen aus der Produktion von Farbfernsehfilmen; denn auch in Kuba soll schon bald in Color gesendet werden. Auf alle Fälle spätestens zu den nächsten Weltfestspielen, wenn die Repräsentanten der demokratischen Jugend aller Erdteile ins sozialistische Land Amerikas reisen.

Neues Deutschland 19.06.1975

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Musikreise

"Unterwegs mit Musik" in Kuba, der größten der Antilleninseln zwischen dem Golf von Mexiko und dem Karibischen Meer. Mit der Kamera werden vier Provinzen des sozialistischen Landes besucht. Dabei sind Magaly Tars und Frank Schöbel, Omara Partuondo und Carlos Puebla, Aurora Lacasa und Dean Reed, Sarah Gonzales, Pablo Milanes und Silvio Rodriguez. (Sonnabend, 20 Uhr, I. Programm; Farbe)

Neues Deutschland 08.12.1975

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Comments/Kommentare

Kommentar zum Video:

Dem Einen oder den Anderen mag dieser Beitrag aufgesetzt oder lächerlich vorkommen, was durchaus verständlich ist. Insbesondere weil Dean Reed hier unter der Nationalflagge der DDR singt, wodurch suggeriert wird, dass er als offizieller kultureller Botschafter dieses Staates auftrat. Und genau so wollten es die Staatsorgane der DDR auch. Ob Dean das auch so verstanden hat, ist strittig. Ihm selber war Freundschaft ein sehr hohes Gut und auf ihn konnte man sich als "sein Freund" immer verlassen. Das galt nicht nur persönlich, sondern auch für ein ganzes Volk wie das chilenische Volk.

Die Staatsorgane hielten es mit Freund und Feind mal so und mal so, je nachdem welche Vorteile oder Nachteile daraus entstanden. Die Freundschaft zur den stationierten Streitkräften der Roten Armee und zu den vietnamesischen Vertragsarbeiter/innen z.B. war mehr als eine Farce. Dafür hofierten sie den Klassenfeind Franz Josef Strauß oder hielten die Beziehungen zu Palästina auf Sparflamme um sich nicht mit dem neuen Handelspartner, den Zionisten in Israel, zu überwerfen.

Nico Diener, 3. Februar 2016

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Letzte Änderung: 2016-02-04