Pionier zu sein, fetzt ein
Text: Thomas Schmitt
Wir sind die Pioniere und hauen auf den Putz.
Unser dufter Gruppenleiter ist der FDJler Lutz.
Wir haben unser Halstuch, das binden wir gern um,
aber manchmal, wenn wir's müssen, dann finden wir das dumm.
Aber wenn wir selber dürfen, überhaupt und allgemein,
sind wir felsenfest der Meinung:
Pionier zu sein, fetzt ein!
Manchmal gehn wir Flaschen sammeln, für die Solidarität,
Das ist sozusagen Lenin in der Realität.
Am liebsten spiel'n wir NVA und Räuber und VP;
und die Pausen in der Schule finden wir auch ganz okay.
Überhaupt und im Speziellen, so schätze ich das ein,
sagt Lutz als Gruppenleiter:
Pionier zu sein, fetzt ein!
Ich lerne fleißig Russisch, denn mein Brieffreund heißt Wolodja.
Später werd' ich ihn besuchen, und wir trinken einen Wodka.
Er schickt mir urste Abzeichen und andre tolle Sachen
und schreibt mir, was die Leninpioniere alles machen.
Ob in Kuba, der Sowjetunion, Bulgarien, allgemein,
so schreibt mein Freund Wolodja:
Pionier zu sein, fetzt ein!
Wir schwärmen für die Puhdys, Fränki Schöbel und Dean Reed,
und auf Cola und auf Eis ham wir immer Appetit.
Sind wir erst FDJler, trinken wir auch mal ein Bier,
und dann machen wir dufte Sachen mit den jungen Pioniern.
Später werden wir Bauarbeiter oder Kosmonauten sein.
Doch fürs erste können wir sagen:
Pionier zu sein, fetzt ein!
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