Volksstimme Oktober 1978 (Datum?) |
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Ich gebe nicht auf!
Und sollte man uns fragen,
Daß ihre Schlösser zittern,
Und wenn die Unterdrücker
dann lachen wir und recken
Und sollte man uns fragen,
Und alle Niederlagen,
(Aus Dean Reeds "Wir sagen ja", entstanden zu den X. Weltfestspielen in Berlin) Wer dieses Lied von Dean Reed hört, weiß, warum ihn die einfachen Menschen in aller Welt als einen der Ihren lieben und achten. Und jeder weiß dann auch, warum ihn die Imperialisten und Reaktionäre aller Schattierungen hassen, Gift und Galle spucken, wenn er singt, und ihn einsperren, wenn sie seiner habhaft werden können - und sei es unter dem fadenscheinigsten Vorwand. Er hat sich die Herzen von Millionen erobert, weil er die Sache von Millionen zu seiner eigenen Sache gemacht hat - nicht nur mit Liedern: "Es reicht nicht aus, nur Lieder zu singen, Gedichte zu schreiben oder Bilder zu malen, es ist darüber hinaus erforderlich, aktiv am Kampf für den Weltfrieden teilzunehmen und seine Kunst, sein Leben all denjenigen Menschen zu widmen, die für ihre nationale Befreiung und Unabhängigkeit eintreten." * Deshalb ist er aktiv in der Weltfriedensbewegung, deshalb auch stellte er seien Film "El Cantor", den er Victor Jara, dem von chilenischen Faschisten gemordeten Volkssänger des freien Chile widmete, in den USA vor und sprach dort mit den Zuschauern darüber - in dem Land, dessen Herrschende den Putsch vorzubereiten halfen, die die weltweit isolierte Junta heute noch moralisch und materiell über Wasser zu halten suchen. Weil er sie entlarvt, sperren sie ihn ein! "Meine Lieder sind Liebeslieder - Lieder, in denen die Liebe zur Natur, zu den Kindern und Frauen und zu allen wahren Menschen und die Sehnsucht nach Frieden besungen wird. Sie sind Lieder des Protestes gegen alles Unmenschliche." * Liebeslieder - entstanden aus der Liebe zu den Menschen. Und Lieder des Protestes. Deshalb ging er mit den Farmern von Buffallo auf die Straße, als die ums Überleben ihrer Landwirtschaftsbetriebe, um ihre Existenzgrundlage kämpften - wie übrigens seit Jahren Tausende von Farmern in den USA immer wieder kämpfen müssen. Weil er zu seienem Wort steht, was er einmal für richtig erkannt hat - deshalb sperren sie ihn ein! "Ich habe das Gefühl, mein Leben im entscheidenden Moment geändert zu haben, begriffen zu haben, daß der Marxismus-Leninismus die einzig menschliche Philosophie ist. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß die Kommunisten, so schwer und opferreich ihr Kampf mitunter ist, stets heiter, optimistisch sind. Weil sie wissen, daß ihre Idee siegt." * Als Rock'n-Roll-Idol in seiner Jugend war er ihnen gerade recht, konnte er in ihrem Beifall und in ihrem Geld schwimmen. Erst als ihm die Augen aufgingen, als er in Südamerika sah, wie einfachste Menschenrechte mit Füßen getreten werden, als er bitterste Armut, Leid, Terror miterleben mußte und bei seiner Rückkehr in die USA "ausstieg" aus einer Meinungsmanipulation, da wurde er unbequem: Seine Lieder verschwanden aus den Rundfunk- und Fernsehprogrammen, ihn verfolgten sie seit der Zeit mit Ausweisungen und Verhaftungen. "Mein Platz im Leben ist dort, wo die arbeitenden Menschen noch nicht den Weg in eine sozialistische Gesellschaftsordnung gefunden haben. Dort muß ich kämpfen, diesen Menschen muß ich helfen. Und diese Menschen leben dort, wo noch der finsterste Kapitalismus herrscht. Auch das so oft veranstaltete Kesseltreiben auf mich kann mich daran nicht hindern. Ich gebe nicht auf!" * * (Dean Reed im Gespräch mit der "Volksstimme" am 17.August 1972. Auch die anderen Zitate stammen aus den Gesprächen und Interviews mit Dean Reed) |
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www.DeanReed.de
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