Schweriner Volkszeitung 04.05.1976 | ||||
Ein Abend mit Dean Reed - niveauvoll, kämpferischVon Carola Mackowiak "Über die Liebe" antwortete Dean Reed auf die Frage, was er an diesem Abend singen werde. Gefragt wurde er kurz vor Beginn seines Konzertes im dichtbesetzten Schweriner Filmtheater "Capitiol" am vergangenen Freitag. Und während seines 75minütigen Auftritts (ohne Pause) hatte der sympatische 37jährige Amerikaner Gelegenheit, diese erste kurze Auskunft näher zu erläutern. "Meine Lieder sind Lieder der Liebe zu den Frauen, den Kindern, zu allen Menschen, die für Recht und Freiheit eintreten. Dafür singe ich." So begann er dann auch an diesem Abend. Von den Schwerinern und ihren sowjetischen Gästen mit viel Herzlichkeit empfangen - nicht nur als Sänger, vor allem auch als geachteter Kämpfer für den Frieden. 13 Titel, teilweise schon oft gehörte ("We say yes", "Glory Hallelujah", "Bottles of Jericho") gut gemischt mit neueren, für viele unbekannten Titeln, wie "Together", "For Bobby". Aus der Fülle seines durchweg hörenswerten und ansprechenden Programms, das er liebevoll mit Humor und auch Ernsthaftigkeit ansagte, ragte doch einiges heraus. Höhepunkt war zweifellos sein leidenschaftliches Bekenntnis zum chilenischen Volk, dem er mit Schillers "Ode an die Freude" in spanischer Sprache Ausdruck verlieh. Kraftvoll und dennoch schlicht forderte er, der Chile als seine zweite Heimat bezeichnet, zum Nachdenken auf, erhob mit seinen Mitteln Protest gegen die Junta. "Was in Chile geschehen ist, ist die Tragödie meines Lebens", sagte er zur Einleitung. Sänger, Politiker, Kämpfer - so zeigte sich die Persönlichkeit Dean Reeds. |
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www.DeanReed.de
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