Neues Deutschland 22.01.1976 |
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Eine Revue der Gäste zum Auftakt des JahresJanuarprogramm des Friedrichstadt-Palastes BerlinEs ist bereits zu einer guten Tradition geworden, dass im ersten Monat des neuen Jahres der Friedrichstadt-Palast sein Haus Gästen aus unserer Republik und aus aller Welt zur Verfügung stellt. Diesmal präsentierte man unter dem Titel "Gäste lassen bitten" im Januar ein unterhaltsames Programm, das in der Hauptsache von dem Schauorchester Fips Fleischer getragen wurde. Die in der jetzigen Besetzung relativ neue Formation unter der routiniert-bewährten Leitung Fleischers, der auch sein Können als "gelernter" Schlagzeuger wirkungsvoll unter Beweis zu stellen versteht, kommt mit seinem Repertoire und den Arrangements einem breiten Publikumsgeschmack entgegen, indem es vorwiegend gängige internationale Schlager interpretiert. Man hätte sich bei der Auswahl gern diesen oder jenen DDR-Schlager gewünscht, vielleicht sogar ein Medley unserer besten Produktionen. Aber leider entsprach dieser Mangel auch der allgemeinen Anlage des Abends. Zu den Gästen gehörten Rolf Herricht und Hans-Joachim Preil. Bereits beim Auftritt erwartungsfroh-stürmisch begrüßt, entsprachen sie mit ihren perfekten Blödeleien, hinter denen sich hier und da ein Körnchen Lebenswahrheit versteckt, den Erwartungen eines sehr aufgeschlossenen Publikums. Desgleichen der Schlagersänger Hans-Jürgen Beyer, der neben seinen Erfolgstiteln "Julia" und "Tag für Tag" mit einer angejazzten Version des Titels "When The Saints Go Marchin in" überraschte. Beyer, einer unserer profiliertesten jungen Sänger, hat eine sympathische Ausstrahlung und eine schöne, gut ausgebildete Stimme. Aus Westberlin kam Anfang des Monats das junge Sängerpaar Inga & Wolf. Ihm folgen in den nächsten Wochen Dean Reed (USA), die hervorragende Chansonette Hana Hegerová (ČSSR) und Big Secret, zwei junge Sängerinnen von den Philippinen. Drei artistische Darbietungen vervollständigten die Gäste-Schau im Palast: der vielseitig arbeitende Jongleur Chris Christiansen (England), Alfrero Junior aus Österreich mit seiner temporeichen, aber zu laut und aufdringlich servierten Rollen-Äquilibristik und The Hovens (USA) mit einer drastischen, manchmal den guten Geschmack leicht ankratzenden Play-back-Parodie. Horst Gebhardt |
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www.DeanReed.de
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