NBI 48/1979 (Dezember)

Auszeichnung

Sowjetunion: Komsomolpreis für Dean Reed

"Dean steht auf der Bühne, der Saal tobt vor Begeisterung, da stiefelt plötzlich ein weißhaariger General auf die Bühne. Seín Atem geht schwer, oft schmerzen ihn die Kriegsverletzungen, die er sich zwischen Moskau und Berlin geholt hat. Er nestelt an seiner Ordensschnalle, nimmt einen der roten Sterne ab und überreicht ihn dem fassungslosen jungen Amerikaner...

Dean sitzt im Restaurant seines Hotels. Da steht auf einmal eine Flasche Sekt auf seinem Tisch, die er nicht bestellt hat. Neben der Serviererin ist eine ganze Familie aufmarschiert. Vater, Mutter, Tochter, Sohn drücken ihm die Hand, stoßen mit ihm an, sie kennen seinen Gesang nur von Schallplatten und ihn nur von den Bildern aus der Zeitung, doch sie möchten ihm zeigen, dass er als Freund unter Freunden ist."

Solche und ähnliche Episoden von den vielen Besuchen Dean Reeds in der Sowjetunion weiß ein von NBI-Reporter Hans-Dieter Bräuer aufgeschriebener Report über das Leben des populären Sängers und Schauspielers zu erzählen, der, vom Berliner Verlag Neues Leben herausgegeben, im Sommer 1980 erscheinen wird. Sie machen deutlich, wie beliebt der Künstler bei den Völkern der Sowjetunion ist, mit welcher Sympathie sie das engagierte Auftreten Dean Reeds für Frieden und Fortschritt aufnehmen.

Jüngster Ausdruck dessen ist die Auszeichnung Dean Reeds mit dem Preis des Leninschen Komsomols für Kunst und Literatur. In dem Glückwunschschreiben der sowjetischen Jugendorganisation heißt es: "Deine gesellschaftlichen Aktivitäten als Mitglied des Weltfriedensrates, als aktiver Kämpfer für Frieden und Demokratie haben die Achtung der Sowjetjugend und der progressiven Jugend der ganzen Welt gewonnen. Mögen deine schöpferische Energie, dein Talent und deine Begeisterung auch künftig dem Kampf für das Glück der Menschen unseres Planeten gewidmet sein".

Als Dean Reed in seiner Wahlheimat Berlin die Nachricht von seiner Ehrung erhielt, sagte er: "Sie kommt aus einem Land, das den Völkern der Erde mit seiner neuerlichen Friedensinitiative so viel Hoffnung für die Zukunft gegeben hat. Kann es eine ehrenvollere Auszeichnung geben als die, von der Jugend dieses Landes als zuverlässiger Kampfgefährte betrachtet zu werden?"

H. Braun