Berliner Kurier 15.06.2003 |
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Ein Rebell mit unerfüllten TräumenDean Reed wurde 1938 auf einer Farm bei Denver geboren. Sein Vater war Lehrer, die Mutter Hausfrau. Schon als Kind lernte der Junge Gitarre spielen. Später finanzierte er sein Meteorologie-Studium mit Auftritten in Bars und Clubs. 1958 wurde er als Rock-'n'-Roll- und Countrysänger entdeckt, hatte ein Jahr später einen Plattenvertrag in der Tasche. Er begann, sich für politische und soziale Fragen zu interessieren. Reiste 1965 als Mitglied des argentinischen Friedensrates nach Moskau, wurde Mitglied des Weltfriedensrates. Protestierte bei Staatsmännern in Ost und West gegen Atomtests und die Niederschlagung des "Prager Frühlings". Wusch vor der amerikanischen Botschaft in Chile die US-Flagge demonstrativ rein vom Blut, das seit dem Vietnam-Krieg daran klebte. Unterstützte mit Konzerten den Wahlsieg Salvador Allendes 1970 in Chile. Die Aktionen finanzierte der "American Rebel" mit seinen Platten und mit Abenteuerfilmen, die er in Italien drehte. Anfang der 70er Jahre kam er zur DEFA, spielte in "Aus dem Leben eines Taugenichts", "Kit & Co.", "Blutsbrüder", "El Cantor", "Sing, Cowboy, sing". Seine Konzerte mit Country- und Protestsongs machten ihn Mitte der 70er in ganz Osteuropa bekannt. In den 80er Jahren begann sein Stern zu verblassen; in der DDR, wo er jetzt lebte, war er kein Rebell mehr. An einem Junitag 1986 verschwand er spurlos. Später wurden Abschiedsbriefe gefunden. In einem soll gestanden haben: "Meine Grüße auch an Erich - ich bin nicht mit alles einverstanden, aber Socialismus ist noch nicht erwachsen." |
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www.DeanReed.de
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