Junge Welt 22.08.1983 (Zeitung der Freien Deutschen Jugend) |
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Terror und Folter sollen Pinochet-Regime rettenDean Reed aus Chile ausgewiesen / Polizei durch Drogen enthemmt / Sadistische Folterungen auf offener StraßeSantiago/Buenos Aires/Madrid (ADN/JW) Der in der DDR lebende Bürger der USA und bekannte Sänger Dean Reed wurde aus Chile ausgewiesen und an Bord einer nach Peru fliegenden Maschine gebracht. Dean Reed, Mitglied des Weltfriedensrates, hatte vor Bergarbeitern und Studenten in Santiago und Rancagua Solidaritätskonzerte gegeben. Armee, Polizei und Sicherheitsdienst des Pinochet-Regimes haben beim vierten nationalen Protesttag am 11. August unter Drogeneinfluß gefoltert und auf offener Straße unvorstellbare Brutalitäten begangen. Das enthüllte ein chilenisches Ärztekomitee in Buenos Aires. Ein großer Teil der 18.000 Mann, die das Pinochet-Regime an Armee, militärisch ausgerüsteter Polizei und Sicherheitsdienst allein in der chilenischen Hauptstadt zur Niederschlagung der Protestaktionen aufgeboten hatte, habe unter dem Einfluß enthemmender Drogen gestanden, berichtete das Komitee. Teilnehmer der Demonstrationen seien in Santiago de Chile auf sadistische Weise gefoltert worden. "Eine Person wurde gezwungen, barfuß über Glassplitter zu gehen", berichtete das Komitee. "Eine andere mußte sich auf ein Lagerfeuer setzen, um es auszulöschen." Weitere seien unter Schlägen gezwungen worden, offene Feuerstellen, an denen sich die Soldaten und Polizisten wärmten, mit bloßen Händen oder nackten Füßen zu löschen. Als Beweis legte das Komitee Fotos der Verletzungen vor. Die Schergen des Regimes, so das Ärztekomitee, hätten ebenfalls Frauen und Mädchen vergewaltigt sowie auf offener Straße Scheinhinrichtungen vorgenommen. Nach einem Konzert Dean Reeds in der Universität von Santiago ging die Polizei mit Tränengas gegen die Teilnehmer einer Demonstration gegen das Pinochet-Regime vor und verhaftete sechs Studenten. |
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www.DeanReed.de
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