Filmspiegel 14/1973, 04.07.1973

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Zu "Aus dem Leben eines Taugenichts":

Kritik an der Kritik!

Unsere Presse hat sich alle Mühe gegeben, den Film "Aus dem Leben eines Taugenichts" (Szenenfoto) auf ein niedriges Niveau herabzukritisieren. Wenn im "Filmspiegel" zu lesen ist, dass "Dean Reed naiv-schön aussehen darf", so geht man mit dieser Beurteilung bis an die Grenze des Erlaubten. Dieses Attribut ist beinahe eine persönliche Beleidigung, weil es im heutigen Sprachgebrauch gleichbedeutend ist mit nichtssagend, einfältig. Dieses ausdrucksvolle, vom Leben geprägte Gesicht, das Willenskraft, Willensstärke, jede Gefühlsregung widerspiegelt, kann weder naiv, noch puppenhaft-schön sein. Man ist auf dem besten Wege, Dean Reed die Arbeit in unserer Republik zu verleiden.

Wer könnte behaupten, dass seine Rolle nicht identisch ist mit seiner Lebensauffassung? Im Film wie im Leben sind ihm Untertanengeist, Unterwürfigkeit, blinder Gehorsam gegenüber der "Obrigkeit" fremd, sinnlose Arbeit und Anerkennung überholter Gesetze lehnt er ab, mit Brosamen, die von des "Herrn" Tische fallen, lässt er sich nicht abspeisen. Außerdem beweist er uns, dass Konsequenz, Beharrlichkeit und Entschlossenheit zum Ziele führen. Jedes Problem, jede für ihn ernste Situation meistert er mit Geschick, Optimismus und Humor. Gerade deshalb, weil Dean Reed seine Lebensauffassung in seiner Filmrolle zum Ausdruck bringen kann, ist der Taugenichts so wahr, so überzeugend, ein Vorbild für unsere Jugend. In keiner Rezension ist zum Ausdruck gekommen, dass Dean Reed für das Gelingen des Films hohe Anforderungen an sich stellen musste und gestellt hat. Wenn der Regisseur Celino Bleiweiß lobend erwähnen konnte, dass Dean Reed stets intensiv vorbereitet zu den Aufnahmen kam, so hätte das doch wenigstens mit einigen Worten honoriert werden müssen.

Der Film bietet mit seinen herrlichen Aufnahmen und dem anmutigen Milieu Gelegenheit zu entspannen, zu genießen, zu schmunzeln und beim Mitdenken der Phantasie freien Lauf zu lassen. Ich habe ihn viermal angesehen, immer wieder mit dem Ziel, auf neue Entdeckungsreisen zu gehen. Jedesmal war es ein erlebnisreicher, vergnüglicher Spaziergang von der Vergangenheit in die Gegenwart.

E. Sch., 15 Potsdam

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Letzte Änderung: 2017-02-23