Döbelner Anzeiger 04.01.2008 |
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Zeremonie dauerte fast eine StundeVon Markus Tichy 30. Juni 1973: Auf dem Roten Platz vor dem Rathaus drängen sich die neugierigen Döbelner. DDR-Star Dean Reed und seine Braut, das Ex-Model Wiebke Dorndeck, treten aus dem Rathausportal. Kurz zuvor hat die heute 80-jährige Standesbeamtin Edith Findeisen den damals 34 Jahre alten Promi unter die Haube gebracht. Sie sollte geheim bleiben, diese Hochzeit. Reed wollte keinen Auflauf. Aber der damalige Bürgermeister hatte eigenmächtig die gesamte Rathausmannschaft eingeladen. Döbeln galt als vorbildliches Standesamt, vermutlich deshalb wurde es auserkoren bei der zuständigen Stelle für Ausländerhochzeiten in Leipzig, erinnerte sich Edith Findeisen vor einiger Zeit im DA-Gespräch. Reeds Hochzeit war an jenem 30. Juni eine von 14, aber nie zuvor war die versierte Standesbeamtin so aufgeregt gewesen. "Er war attraktiv und sah besser aus als auf den Fotos. Ich habe für ihn geschwärmt", sagte sie. Eine Dreiviertelstunde dauerte die Zeremonie, der Hochzeitsmarsch wurde gespielt und in ihrer Rede erwähnte Findeisen Reeds Engagement im Weltfriedensrat. Der frühere Lehrer Hermann Schneider übersetzte ins Englische - der 1972 in die DDR übergesiedelte Sänger verstand wenig Deutsch. Nach der Trauung feierte das Paar auf Schloss Rammenau. Edith Findeisen sei auch eingeladen gewesen, habe aber abgelehnt. Reed schickte ihr später als Dankeschön ein Fotoalbum. Mit Wiebke Dorndecks Mutter stand Edith Findeisen noch eine zeitlang im Briefkontakt. |
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www.DeanReed.de
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