Chemnitzer/Dresdner Morgenpost 14.05.2016

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Trauerspiel in Rammenau

Sachsen-Hütte von Dean Reed verfällt

Seite 12

DEFA-Cowboy Dean Reed

Was wird aus seinem Haus im Schlosspark?

Das Barockschloss Rammenau mit der schönen Parkanlage begeisterte schon zu DDR-Zeiten. Die DEFA drehte hier "Aus dem Leben eines Taugenichts" mit Ost-Legende Dean Reed (1938-1986), baute für den Film sogar ein Haus im Schlossgarten. Doch dem droht jetzt der Abriss.

In dem DEFA-Klassiker von 1972 spielt Reed einen Taugenichts und Frauenschwarm. Er findet bei der Gräfin Arbeit als Zolleintreiber. "Ein Zollhaus gab es damals aber nicht im Schlosspark. Darum hat die Filmproduktion extra eins bauen lassen", sagt die heutige Schlossleiterin Ines Eschler (56).

Neben dem Schloss ist das Zollhaus in mehreren Filmszenen zu sehen. Reed plaudert hier mit Gästen, trinkt Bier, pflegt die Blumen, turnt umher und bezirzt die Damen. Petra Juptner (55) aus Rammenau spielte im Film die Müllerstochter, erinnert sich: "Dean Reed war sehr aufgeschlossen und freundlich. In einer Drehpause nahm er mich sogar mit auf sein Pferd. Ich durfte mit ihm zusammen reiten. Das fand ich toll."

Auch nach den Dreharbeiten wurde das zweigeschossige Zollhaus genutzt. Außen- und Innenbereich wurden mit Toilette, Küche und Feuerstelle ausgebaut. Für Kinder- und Betriebsfeste wurde es vermietet, Familien und Künstler übernachteten in den vier Betten. Touristen wurden nach Schlossführungen zum Umtrunk am Zollhaus geladen - so wie einst Reed!

Doch seit 2013 ist damit Schluss: Das Zollhaus ist baufällig, müsste dringend grundhaft saniert werden. "Ich darf es aber nur verkehrssicher halten, da es nicht zum denkmalgeschützten Bestand gehört", bedauert Schlossleiterin Eschler. Sie will das ändern: "Das Zollhaus ist mittlerweile auch Teil der Geschichte der Schlossanlage." Im kommenden Jahr will sie eine neue Rahmenkonzeption erstellen. "Es wäe doch traurig, wenn es einfach zusammenfällt und abgerissen werden muss..."

Der "Rote Elvis" des Ostens

Rockstar, Cowboy, Marxist: Der amerikanische Musiker und Schauspieler Dean Reed galt als "Roter Elvis des Ostens". 1938 wurde er in Denver geboren. Hits landete er als Rock- und Country-Sänger, spielte auch in Hollywood-Filmen mit. Er profilierte sich als Friedenskämpfer.

In Leipzig lernte er seine zweite Frau Wiebke kennen. Sie heirateten 1973 in Döbeln, feierten auf Schloss Rammenau. Das Paar zog nach Ost-Berlin. Reed war bekennender Marxist, ließ sich von der SED instrumentalisieren. 1981 heiratete er die Schauspielerin Renate Blume (heute 72), die lange in Dresden am Staatstheater spielte. Glücklich wurde er nicht, der Ruhm verblasste. Sein Tod bleibt bis heute mysteriös: 1986 fand man seine Leiche im Zeuthener See im Südosten Berlins.

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Letzte Änderung: 2016-05-18