Berliner Morgenpost 15.08.2004 |
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Todesursache: unnatürlichRosa Luxemburg, Dean Reed, Otto Lilienthal - die Stahltische der Rechtsmedizin in Mitte sahen die berühmtesten Toten und die grausamsten Arten zu sterben. Nach gut einem Jahrhundert zieht das Institut von Mitte nach Dahlem. Zeit für einen Besuch[...] An solche Methoden war noch lange nicht zu denken, als sich dem Tod am 22. Januar 1886 zum ersten Mal die Türen des neuen polizeilichen Leichenschauhauses öffneten. Seitdem fanden an der Hannoverschen Straße 150 000 Schicksale auf en kalten Tischen ihr Ende. Anonyme, alltägliche und prominente Tote, jeder einzelne festgehalten in dürren Worten in dicken Archivbüchern. Darunter: 11. 8. 1896 - Lilienthal, Otto, Ingenieur - Wirbelbruch. 24. 6. 1922 - Rathenau, Walter, Minister - erschossen. 13. 6. 1986 - Reed, Dean, Sänger - ertrunken. Dean Reed. Das ganze Land rätselte damals, ob der DDR-Cowboy sich selbst umbrachte oder ob es Mord war. Nur für Gerichtsmediziner Dr. Andreas Correns (52) war das nie eine Frage, er legte den Fall schnell zu den Akten: "Er hatte die klassischen Probierschnitte an den Handgelenken", sagt er und zuckt fast entschuldigend mit den Schultern. So ist das eben. Menschen lassen sich nicht aufhalten, wenn sie sterben wollen. [...] Sylke Heun |
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