Martin Böttcher, der große Filmkomponist, ist verstorben
Martin Böttcher 17. Juni 1927 bis 19. April 2019
Mit großer Bestürzung reagieren nicht nur die Karl-May-Freunde auf den Tod des Filmkomponisten Martin Böttcher. Er ist am Karfreitag im Alter von 91 Jahren in der Nähe von Rendsburg (Schleswig-Holstein) gestorben. „Die Nachricht von Martin Böttchers Tod macht uns alle unheimlich traurig“, sagt Ute Thienel, Geschäftsführerin der Kalkberg GmbH. „Ohne ihn wären die Karl-May-Filme und auch die Karl-May-Spiele nicht das, was sie heute sind. Denn was wäre eine prächtige Landschaftsaufnahme ohne stimmungsvolle Musik? Oder ein Überfall ohne dramatische Untermalung? Und was wäre vor allem ein Winnetou-Auftritt ohne ‚Winnetou-Melodie‘? Musik weckt Gefühle – und die Klaviatur der Gefühle beherrschte Martin Böttcher meisterlich. Er hat das geschafft, wovon Andere nur träumen: Er hat einen eigenen, unverwechselbaren Sound geschaffen.“
Sein Debüt als Komponist bei einer Spielfilm-Produktion gab Böttcher 1955 in „Der Hauptmann und sein Held“. Schon der zweite Film wurde ein großer Erfolg: „Die Halbstarken“ (1956) mit Horst Buchholz. Danach vertonte Böttcher immer neue Geschichten zunächst für das Kino, später vor allem für das Fernsehen. „13 kleine Esel“ mit Hans Albers und Heinz Rühmanns „Pater Brown“-Filme gehörten ebenso dazu wie Edgar-Wallace-Filme und zuletzt „Pfarrer Braun“ (bis 2013). Insgesamt schrieb Martin Böttcher die Musik zu über 50 Kinofilmen und 300 Fernsehproduktionen und Serien.
Böttchers Lieblingsstück war die „Old-Shatterhand-Melodie“, sie war 17 Wochen lang die Nummer eins der (west)deutschen Charts, als diese noch Hitparade hieß.
.
Martin Böttcher, Old Shaterhand Melodie
Weltklasse