Rui Filipe Gutschmidt
Blutiger Carneval auf Haiti – Polizeistreik mit Gewalt
beantwortet – USA haben Finger im Spiel
Rui Filipe Gutschmidt
Nach der Entlassung von fünf Polizeibeamten, die an der Gründung einer Polizeigewerkschaft beteiligt sind, traten viele ihrer Kollegen in den Ausstand, was den Unmut der von den USA finanzierten Polizeiführung provozierte.
Lage Haiti, Bild YouTube
In Haiti kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, als die von den USA unterstützte haitianische Polizei einen spontanen Protest von einigen Kollegen, also Polizeibeamte die das Recht auf Gewerkschaftsbildung fordern, verhindern wollten. Auf einem Platz in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince, dem Champ de Mars, kam es zu einer Schiesserei, Straßenblockaden mit brennenden Reifen und verbrannten Karnevalsumzugswagen.
Laut dem „Miami Herald“, wurden die Beamten für die Teilnahme an einem gewaltsamen Protest entlassen:
„Nur drei Tage vor dem Karneval, der dreitägigen Straßenparty vor der Fastenzeit, an der Kostümierte und Darsteller auf farbenfrohen Wagen teilnehmen, wurde der Protest am Mittwoch durch die Entlassung von fünf haitianischen Polizeibeamten durch das Oberkommando der Polizei ausgelöst. Die Beamten sind an den Gewerkschaftsbemühungen beteiligt und führten am Montag einen Protest an, der zum Verbrennen der Karnevalsstandstände auf dem Champ de Mars führte.“
Attacke der Polizisten auf dem Champ de Marsin Port-au-Prince.
Bild: Martinez Casares. Quelle YouTube
Der amtierende haitianische Premierminister Jean-Michel Lapin beschuldigte die Beamten, „viel Schaden angerichtet“ zu haben, und sagte, der Vorfall auf dem Champ de Mars durch die Beamten habe „die Bevölkerung in eine schwierige Situation gebracht“.
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Diese Ansprache machte die Beamten jedoch erst recht wütend, was zu einem weiteren Protest führte. Die unterbezahlten Beamten gingen für ihre Kolegen auf die Straße und bauten im Zentrum von Port-au-Prince Barrikaden mit Autos, SUV’s, Bussen oder auch mit brennenden Autoreifen auf und drohten damit, den traditionellen Carneval ins Wasser fallen zu lassen. Gegen Abend hatten sich jede Menge Sympatisanten der Gewerkschaftsbewegung und Regierungsgegner in den Protest eingereiht.
Der wegen Korruptionsvorwürfen in Verruf geratene Präsident des Landes, Jovenel Moïse, hat Jean-Michel Lapin als Premierminister eingesetzt, konnte diesen aber bislang nicht vom Parlament im Amt bestätigen lassen. Kein Wunder, dass die Bevölkerung sich den auf die Seite der Gewerkschaftsgründer stellt und die Regierung anprangert. Warum berichten die Deutschen Medien nicht davon? Gewerkschaftskampf ist wohl kein gutes Thema. Die Leute könnten ja auf dumme Gedanken kommen.
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