Schon im Vorfeld hatten die USA und Mexiko eine Redzierung der Produktion von ein paar Hunderttasend Barril beschlossen. Es gibt zwar auch Experten, die die Maßnahme für unzureichend halten, um einen weiteren Rückgang der Rohstoffpreise zu verhindern.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters, sagte Daniel Yergin, Vizepräsident von IHS Markit: „Diese Vereinbarung soll es der Ölindustrie, den Volkswirtschaften und anderen von ihr abhängigen Industrien ermöglichen, eine sehr tiefe Krise zu vermeiden.“
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Russland, die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien schliessen weiteres Abkommen
Der russische Präsident Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump und der saudische König Salman bin Abdulaziz haben bereits ihre Unterstützung für das Abkommen zum Ausdruck gebracht. Auf Twitter kommentierte Donald Trump, dass die erzielte Einigung „Hunderttausende von Arbeitsplätzen im Energiesektor in den Vereinigten Staaten retten wird“.
„Ich möchte Präsident Putin und König Salman von Saudi-Arabien danken und gratulieren. Ich habe gerade aus dem Weißen Haus mit ihnen gesprochen. Ein gutes Geschäft für alle!“, fügte Trump hinzu. Der „Geschäftsmann“ und notorische Pleitegeier dessen Amtszeit bisher stark von einer Politik geprägt war, von denen Ölkonzerne profitieren, fühlt sich bei solchen Verhandlungen wie ein Fisch im Wasser, auch wenn die „Erfolge“ fragwürdig sind.
Aus Moskau kamen Berichte, dass Trump und sein russischer Amtskollege Putin und der saudische König Salman bin Abdulaziz ein Telefongespräch über den Deal führten.
„Die Staats- und Regierungschefs unterstützten die innerhalb der OPEC erzielte Einigung über die freiwillige und schrittweise Begrenzung der Ölförderung zur Stabilisierung der Weltmärkte und zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit der Weltwirtschaft“, kündigte der Kreml in einer von der Agentur Lusa zitierten Erklärung an.
Mexiko stimmte einer Reduzierung der Produktion um 400.000 Barrel pro Tag zu. Auf Twitter gab der mexikanische Energieminister Rocío Nahle jedoch bekannt, dass das Land vereinbart habe, an der Reduzierung ab dem ersten Mai um 9,7 Millionen Barrel pro Tag teilzunehmen. Doch dieses Abkommen war nicht einfach.
Letzten Freitag, den 10. April, war bereits berichtet worden, dass die Vereinigten Staaten Mexiko dabei helfen würden, die Reduktionsquote zu erreichen, so dass die Vereinbarung zur Reduzierung der Produktion möglich war.
Nach Angaben der Agentur Lusa wurde der Deal auch vom Ölminister von Kuwait, Khaled al-Fadhel, und dem iranischen Erdölminister, Bijan Zangeneh, auf Twitter bestätigt. Der iranische Beamte schrieb, dass die Kürzung im Mai und Juni erfolgen wird und dass der Iran, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate vereinbart haben, sich auch an der Kürzung der Produktion zu beteiligen.
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Die Umwelt freut sich, oder?
Wenn der Ölpreis so fällt wie jetzt, dann liegt das an einer drastischen Reduzierung der Nachfrage. Mit Flugzeugen am Boden, Autos in den Garagen und Schiffen in den Häfen, freut sich zwar die Umwelt. Denn die meisten Transportmittel haben nach wie vor Verbrennungsmotoren, die dementsprechend CO2, Feinstaub und Stickoxide ausstoßen. Die Luftqualität ist um Vielfaches besser geworden, seitdem die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde.
Andererseits haben wir wieder einen großen Verbrauch an Plastikverpackungen ist wieder stark gestiegen, während Chlorverbindungen und andere Desinfektionsmittel Tonnenweise eingesetzt werden. Doch die Sterilisierung unseres Lebensraumes werden wir noch bereuen, da wir damit auch Mikroorganismen abtöten die für ein ausbalanciertes Ökosystem gebraucht werden. Pilze und Bakterien, die bei der Zersetzung von Nahrungsresten, Blättern, toten Tieren und dergleichen eine Zentrale Rolle spielen, werden einfach mit beseitigt. Kinder, die steril aufwachsen, haben eine starke Tendenz Allergien zu entwickeln. Ohne „Darmflora“ können wir unsere Nahrung nicht so verdauen wie es sein sollte und insgesamt ist dieser massive Eingriff in den Kreislauf der Natur eine nie dagewesene Situation, die aber auf jeden Fall negative Folgen nach sich ziehen werden.
So ist der positive Effekt für die Luftqualität nicht mehr wie ein Muster. Ein Beispiel dafür, was eine ernsthafte Umstellung auf Wasserstoff oder Elektromotoren, der Einsatz von öffentliche Massentransportmitteln und neue Technologien bewirken könnte. Dabei ist das nur einer von vielen „Augenöffnern“, die uns diese Pandemie beschert. Es gibt viel zu überdenken, und die Unsummen, die von der Energiemafia verdient werden und mit deren Hilfe Regierungen gekauft und Kriege finanziert werden, MUSS wieder verstaatlicht werden.
Erstveröffentlichung heute in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.
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