Edgar Schülter
Israelische Forscher implantieren im Labor gezüchteten Knochen
Knochengewebe werden in Israel im Labor gezüchtet, diese werden in Menschen implantiert die einen Bruch haben, in vier Jahren will ein Unternehmen das Produkt auf dem Markt bringen.
Ein 44 Jähriger Patient hatte sich bei einem Fahrradunfall das Schienbein gebrochen. Nach einer Operation wuchs jedoch der Knochen nicht wieder richtig zusammen. Die beste Lösung war ein gezüchtetes Knochengewebe aus Körpereigenen Zellen zu implantieren. Damit wurde eine Lücke von vier Zentimetern in seinem Schienbein geschlossen.
Dieser Eingriff war bisher einmalig. Neben drei Patienten wurde das Verfahren als Teil einer klinischer Studie angewendet.
Das im Labor gezüchtete Knochengewebe stammt von der israelischen Firma Bonus Biogroup aus Haifa. Dafür muss beim Patienten etwas Fettgewebe abgesaugt werden, danach werden Stammzellen entnommen, innerhalb von nur zwei Wochen wird so im Labor ein Knochengewebe gezüchtet. Anschließend wird das Gewebe an der betroffenen Körperstelle eingespritzt. Innerhalb von zwei Monaten entwickelt sich das Gewebe zu einen Knochen. Nach vier bis sechs Monaten bildet sich sogar ein Mark im Knochenstück.
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Keine Nebenwirkungen Dank eigener Zellen
Da der Patient einen Knochen bekommt der aus seinen eigenen Zellen stammt, besteht auch keine Gefahr, dass dieser vom Immunabwehrsystem abgestoßen wird wie es so oft bei Fremdtransplantationen geschieht.
Die Gewebeforscherin Alicia El Hadsch, lobt das israelische Projekt. Hier kann jeden Patienten eine sehr individuelle Behandlung angeboten werden. In drei bis vier Jahren ist die Kommerzialisierung vom Knochenprodukt dann endlich soweit. Man träumt auch schon davon in 15 Jahren im Labor Komplett gezüchtete Hüftgelenke anbieten zu können.
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