Edgar Schülter

China will Jagdverbot gegen Tiger und Nashörner auflockern

Edgar Schülter

Die chinesische Medizin brauch dringend Nachschub. Nashornhörner und Tigerknochen sind gefragt, dabei scheint es weniger wichtig, dass diese Tiere kurz vor dem aussterben stehen.

China hatte im Jahr 1993 den Handel mit Nashornhörnern und Tigerknochen verboten. Dies half jedoch nichts da es bereits einen florierenden Schwarzmarkt gab, der über Vietnam eingeführte Produkte nicht verhindern konnte. Diese illegale Tierprodukte sind in China wegen der angeblichen medizinischen Eigenschaften gefragt. Dabei ist es bis heute wissenschaftlich nie erwiesen, dass diese Produkte irgendwelche Heileffekte haben könnten.

So möchte China den Handel mit Nashornhörnern und Tigerknochen auflockern. Es soll Ausnahmen geben beim bisherigen Verkaufsverbot und die eingeführten Produkte sollen zu Heilzwecken und für die Forschung dienen und auch aus kulturellen Gründen. Das erklärte der Staatsrat gestern in Peking. Tierschutzorganisationen schlugen darauf hin Alarm. Sie fürchten die endgültige Ausrottung der schon gefährdeten Tiere.

Kadaver eines toten Rhinozerosse, dem das Horn entnommen wurde, Foto: YouTube Screenshoot

China beteuerte, dass dieser Handel streng reguliert werden soll. Das Nashornhörner- und Tigerknochenpuder darf demnach nur in Krankenhäusern genutzt werden, die offiziell von der Behörde für traditionelle chinesische Medizin zertifiziert ist. Die Tourismusbehörden sollen Zugang zu Nashorn- und Tigerprodukten für einen „vorübergehenden kulturellen Austausch“ bekommen.

Tierschutzorganisationen fürchten jedoch, dass der legalisierte Handel eher als Deckmantel für illegale Geschäfte benutzt wird. Diese Neuregelung wird nichts anderes Bewirken wie wieder neue Nachfrage zu schaffen die eigentlich in den Jahren zurückgegangen war.

Die Nachfrage nach Horn für die traditionelle chinesische Medizin ist schon immer bedeutend hoch gewesen. Kriminelle Aktivitäten, die sogar in Europa stattfanden, haben im Jahr 2011 einen beispiellosen Raubzug durch acht europäische Länder, von Schweden bis nach Italien, darunter auch durch Deutschland durchgeführt. Im Auftrag offenbar gut organisierter Verbrechersyndikate stahlenDiebe ausgestopfte Nashornschädel aus Museen, zoologischen Sammlungen oder privaten Galerien.

Schlimmer noch ist die illegale Wilderei in Afrika die keinen halt macht selbst wissend das Tiger und Nashörner auf der Liste von aussterbenden Tierarten an höchster Stelle stehen.
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Dieser Artikel erschien auch auf unserer Partnerseite INFO-WELT

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