Diethard Möller
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach
für Schließung jeder zweiten oder dritten Klinik
Diethard Möller
Das ehemalige Aufsichtsratsmitglied bei der Rhön-Klinikum AG*, einem der großen Klinikkonzerne in Deutschland, Karl Lauterbach, der zugleich auch SPD-Gesundheitsexperte ist, forderte bereits Mitte 2019 die Schließung jeder zweiten oder dritten Klinik in Deutschland. Das würde eine „bessere Versorgung“ bringen.
Twitter-Meldung von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vom 4. Juni 2019
Sicher nicht zufällig kam diese Äußerung, als auch die Bertelsmann-Stiftung, eine Lobby-Organisation des Großkapitals, die Schließung von 800 der noch verbliebenen 1400 Krankenhäuser in einem „Gutachten“ forderte. Übrigens mit den gleichen Argumenten wie der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Siehe dazu en Beitrag „Bertelsmann-Stiftung will 800 von 1.400 Krankenhäusern schließen“ (unten).
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Die Rhön-Klinikum AG ist einer der drei großen Player auf dem privatisierten Krankenhausmarkt. Diese Konzerne machen große Profite durch die Schließung öffentlicher Krankenhäuser, durch Konzentration und Rationalisierung – auf dem Rücken der Beschäftigten. 2019 zog der Konzern 44,5 Millionen Euro Gewinn aus dem Gesundheitsgeschäft. Die Rhön-Klinikum AG ist spezialisiert auf Großkliniken mit starker Spezialisierung und möglichst vielen OPs. Daneben ist sie in die gewinnträchtige Telemedizin eingestiegen. Vorstandschef Stephan Holzinger: „Mit unseren fünf Klinikstandorten der Maximal- und Schwerpunktversorgung sind wir im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern strukturell gut aufgestellt“ Weiter meinte er, es werde eine Marktbereinigung in der Krankenhausbranche vor allem für kleinere und mittlere Häuser geben.
Sieht man den Zusammenhang, dann ertönt hier ein abgestimmtes Konzert von Profiteuren einer Gesundheitsindustrie: Bertelsmann-Stiftung, SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und im Hintergrund die privaten Klinikkonzerne Helios, Rhön und Asklepios. Das Großkapital genießt dieses Konzert der klingelnden Kassen. Für die Menschen aber bedeutet die Schließung von jeder zweiten oder dritten Klinik eine drastisch schlechtere Versorgung, weite Wege, lange Wartezeiten. Und in den Zeiten der Corona-Krise sieht man, was dabei herauskommt: Ein kaputt gespartes und chronisch überfordertes Gesundheitswesen.
* Er war bis 1993 im Aufsichtsrat, gab es aber auf, als er in das Kompetenzteam von Per Steinbrück eintrat – siehe wikipedia. Im Aufsichtsrat der Rhön-Klinik AG sitzt Brigitte Mohn von Bertelsmann. Man kennt sich also.
Erstveröffentlichung am 28. März 2020 in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.
Lauterbach ist auch Aktionär der Rhönkliniken und Verfechter der Fallpauschale, die nur und ausschließlich für Aktionäre gut ist.
Gesundheitsexperte! Pah! „Reformen“ auf dem Rücken der Beschäftigten und Kranken 🤮 da ist BWL-Halbwissen gepaart mit asozialem Gedankengut. SPD-Experte?
Er passt gut zu Maaßen dem Geheimdienst“Experten“ und Schröder, dem Genossen der Bosse.
Genau, jetzt muss man sowas thematisieren. Sonst wird das nach der Krise durchgezogen!