Volkskorrespondent Nico Diener
Lufthansa: Der Dank für neun Milliarden Subventionen: 29-Tausend Kollegen/innen müssen gehen!
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Neun Milliarden Euro Steuergelder steckte der Staat der Airline Lufthansa in den Hintern. Zum Dank müssen bis zum 31. Dezember 29.000 Kollegen/innen gehen!
Das muss man sich einmal ganz langsam vor Augen führen. 9 Milliarden Euro aus Steuergeldern und 29-tausend Arbeitslose ab 1. Januar 2021. Offensichtlicher kann es nicht sein, in welchem widerwärtigen Gesellschaftssystem wir alle leben!
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Das Begründungsblabal
Die Lufthansabosse behaupten, schuld sei eine erforderliche Umstrukturierung, die der Konzern aufgrund der Wirtschaftskrise und der gesunkenen und vermutlich niedrig bleibenden Nachfrage nach Flügen durchläuft. „Da die Dauerrhaft schrumpfen müsse, seien ganze 27.000 Vollzeitstellen überflüssig“, so Konzernchef Carsten Spohr. Weiter lobte Spohr, dem alles „viel zu langsam gingt“, die Bundesregierung. Er fügte hinzu: „Selbst mit der Bundesregierung waren wir schneller als mit den Gewerkschaften am Boden und im Cockpit.“
29.000 Stellen werden nun also bis Jahresende abgebaut sein, mehr als 20.000 davon im Ausland. Das Europageschäft des Tochterunternehmens LSG, welches 7.500 Arbeiter/innen beschäftigt, wurde bereits verkauft. Übrig bleiben werden nun wohl knapp unter 100.000 Arbeitsplätze.
Aber das ist noch nicht alles: Die Entlassungswelle soll auch im kommenden Jahr weiter gehen: 10.000 Kollegen/innen der Lufthansa sollen 2021 in Deutschland auf die Staße fliegen.
Das Unternehmen wurde von der Wirtschaftskrise hart getroffen. 5,6 Milliarden Verlust hat es im laufenden Jahr gemacht. Der Staat rettete das Unternehmen mit einer Summe von neun Milliarden Euro vor der sicheren Pleite. Von dem Steuergeld ist bereits jetzt ein Drittel aufgebraucht, den Arbeitern und Arbeiterinnen ist jedoch damit nicht geholfen.
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Immer schnell zur Stelle
Ja, die Regierung des Kapitals ist immer schnell zur Stelle, wenn ihre Herren rufen: So war Ex-SPD-Minister Sigmar Gabriel schnell zur Stelle, als er Tönnies verteidigen musste; Scholz und Merkel waren zur Stelle, als Wirecard in China den Dienst der Bundesregierung in Anspruch nehmen wollte. Sie war auch zur Stelle, neun Milliarden in die Lufthansa zu stecken, die nun 27.000 Kollegen/-innen entlassen hat. Noch vor einigen Wochen brüstete sich der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Carsten Schneider, damit: „Der Staat ist nicht der dumme August, der das Geld gibt und dann nichts zu melden hat.“
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