Der Hype ist vorbei! –
Die Ruhe bei der Bewegung „Aufstehen“?
Nun verlässt Sahra Wagenknecht die politische Bühne und gibt ihren Fraktionsvorsitz der Partei Die Linke (PdL) ab. Bleibt die Frage: Was ist aus der, von ihr und Oskar Lafontaines, gegründete Initiative „Aufstehen“ geworden?
Ich habe als Marxist-Leninist nie viel von dieser Bewegung gehalten. Sie war Augenwischerei und diente nur dazu den „kleinen Mann“ weiter zu verdummen und zu verwirren. Wenn ich an die Zeit zurückdenke und an die Kritik, die mir entgegenschlug, kann ich nur feststellen, dass viel diesem sozialdemokratischen Blödsinn aufgesessen sind.
Vor fast einem Jahr ist eine marxistisch-leninistische Analyse dieser Bewegung, erschienen und wurde in Offen-siv, veröffentlicht. Beim nochmaligen Lesen fiel mir auf, wie viel von dieser Analyse richtig ist. Ein gutes Beispiel dafür, – wenn man eine marxistisch-leninistische Überzeugung hat, – wie die Praxis mit der Theorie analysieren wird.
Vor allen Dingen die letzten Sätze haben mich stark beeindruckt:
„Es kann und wird keine Verbesserungen für die Arbeiterklasse im Staat der Bourgeoisie geben ohne die unabhängige klassenorientierte Organisierung als Teil einer revolutionären Strategie. Das heißt auch: keine Verbesserungen ohne den konsequenten Bruch mit der Sozialdemokratie in all ihren Formen.
Ihre „Demokratie“ ist unsere Unterdrückung. Ihr Pluralismus ist unsere Vernebelung.
Ihre Sammelbewegungen sind unsere Integration – in ihr faulendes System. Schluss damit, schaffen wir erneut eine starke, revolutionäre Arbeiterbewegung – schaffen wir die kommunistische Partei.“
Wie recht ich doch hatte, diesen Artikel zu veröffentlichen.
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Viele Autoren/-innen und Volkskorrespondenten/-innen versuchen 2018 und 2019 Hintergründe und die Bedeutung oder Bedeutungslosigkeit dieser Initiative, im Bezug auf den Kampf für eine friedliche und soziale Gesellschaftsordnung, zu beleuchten. Ihre Argumente sollten helfen die richtige Entscheidung zu treffen. Susan Bonath . Anhang der Redaktion: Ausschnitt aus der NDR Satire-Sendung
Autor
Titel und Link
zum Artikelersch.
Inhalt (Auszug)
A. HolbergA. Holberg zu: „Gleis, Statt ‚Aufstehen‘
nur quergelegen25.o3
2019
Die Initiative war sicher angesichts der Stagnation der PdL notwendig aber auf jeden Fall angesichts des wirklich niedrigen Niveaus von Klassen- oder überhaupt sozialen – Kämpfen zumindest verfrüht.
„Aufstehen“ verliert das Zugpferd
15.o3
2019
Viele sind sauer darüber, daß man als sogenannte basisdemokratische Organisation dies aus der Presse erfahren mußte. Sahra Wagenknecht gibt auch als Grund Krankheit und beruflichen Stress an und sicher war der Spagat zwischen „aufstehen“ und Partei Die Linke sehr schwierig und kräftezehrend.
Petry bietet Wagenknecht eine
Zusammenarbeit an21.09.
2018Sahra Wagenknecht und ihre Sammlungsbewegung könnten für die AfD eine echte Bedrohung werden. – Ist das nicht toll!?
In der Auseinandersetzung um die Migrations- und Flüchtlingspolitik stellen sich immer mehr Mitglieder der Partei DIE LINKE. auf die Seite der Rechten.
Verantwortlich dafür sind Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht, die sich die Argumentation der Rechten zueigen gemacht haben. Ihre Begründungen für die Ablehnung des Merkel’schen Kurses in der Migrations- und Flüchtlingspolitik unterscheiden sich lediglich in der Wortwahl.
Daniel Kerekeš
& Julius JamalAufstehen –
Das Problem
ist, was nicht
gesagt wird
05.09.
2018Am 04. September ist der Aufruf zu #aufstehen online gegangen. Um es deutlich zu sagen: In dem Aufruf steht viel Richtiges drin, doch entscheidend ist, was der Aufruf nicht erwähnt, nämlich der konsequente Kampf gegen Rassismus und Rechtsruck. Ein Kommentar.
Die Bundespressekonferenz begann mit der richtigen Feststellung fast aller Teilnehmenden: In Deutschland existiert eine Repräsentationskrise der Demokratie. 40 Prozent der Menschen besitzen heute real weniger als vor 20 Jahren, Grüne und SPD haben sich nach rechts entwickelt und machen keine soziale Politik. So weit so gut. Doch was folgte auf die Allgemeinplätze? Wir finden recht wenig, leider.
#aufstehen –
aber wofür
und wohin?
05.09.
2018Nun ist sie da, die lange angekündigte Bewegung #aufstehen. Mehrere Zehntausend sollen bereits erklärt haben, dass sie mitmachen. Das scheint ein toller Anfang für eine linke Bewegung zu sein, an der sich auch SPDler und Grüne beteiligen.
Sarah Wagenknecht umreißt die Ziele dieser Bewegung: „Um eine andere Politik in Deutschland machen zu können, braucht es andere Mehrheiten. Um diese wieder zu erreichen, muss es eine linke Sammlungsbewegung geben, die den Mut hat, sich mit den mächtigen Akteuren anzulegen. Die Grundlage einer solchen Bewegung ist die klassisch sozialdemokratische Tradition dass sich Politik um die materiellen Lebensbedingungen kümmert und dafür Sorge trägt, dass sie für alle Menschen gut und die Chancen gleich verteilt sind…“
Jetzt geht es los oder doch nicht?
05.09.
2018Man hat auf den 4. September gehofft und gewartet, denn es sollte endlich aufgestanden werden. Mit viel TamTam und Halleluja wurde das Programm von #aufstehen erwartet, geworden ist es nur eine Veröffentlichung des Gründungsaufrufs.
Links ist nicht links und rechts ist nicht rechts…
04.09.
2018Die Pressekonferenz zum Start der Initiative „Aufstehen“ hat auch noch einmal versucht, das zentrale Problem dieser Initiative aufzuknacken.
Die Ausgangsthesen, in Deutschland gibt es einerseits eine breite Mehrheit für linke Politik, aber andererseits auch einen breiten Rechtsruck, dem eine gemeinsame politische Front aller fortschrittlichen Kräfte entgegenstellt werden muss, passen ja irgendwie nicht zusammen.
Und das ist die Lösung:
Rechts ist gar nicht rechts, sondern unverstandenes Volk, dass eigentlich gegen den Kapitalismus protestieren möchte. Man müsste beim rechten Pöbel also ein wenig in die Köpfe und hinter die Fassade schauen, dann kämen sie zur Bewegung.
Gleichzeitig ist links nicht links.
Politisch Verfolgte genießen Asylrecht,
Frau Dr. Wagenknecht!
03.09.
2018Sahra Wagenknecht hat in der Asyldebatte von Anfang an deutlich gemacht, dass ihr das Grundgesetz genauso wurscht ist, wie denen, die jetzt in Chemnitz auf Straßen und Plätzen randalieren.
Mit ihrem demagogischen Ausspruch: „Wer Gastrecht missbraucht, der hat Gastrecht eben auch verwirkt“, hat sie wesentlich dazu beigetragen, die Flüchtlingsdebatte in Deutschland in eine Richtung zu lenken, die von Pegida und der AfD ohnehin forciert wird.
Zweidimen-
sionalität
26.08.
2018Oskar Lafontaine nimmt die von ihm mit initiierte Internetaktion #aufstehen gegen Kritiker*innen in Schutz.
Er sagt, sie hätte sehr wohl ein Programm und listet dann einen Katalog von Forderungen aus dem Programm der LINKEN auf.
Also hätte er gerechterweise sagen sollen:
#aufstehen hat ein Programm geklaut. (…)
Georg Fülberth
„Aufstehen“ –
wofür?
24.08.
2018(…) Die Stimmenverluste der SPD und im Osten der Linkspartei nicht nur durch Abwanderung zur AfD, sondern auch durch Wahlenthaltung könnten tatsächlich Ausdruck solcher Unzufriedenheit sein. Dass die „Alternative für Deutschland“ eine marktliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik vertritt, spricht nicht unbedingt dagegen. Sie erhält dennoch Stimmen auch von Benachteiligten, die keine Programme lesen und schlechte Laune haben.
„Aufstehen“ will Druck auf SPD und Linkspartei ausüben, damit diese ihre bisherige Politik revidieren. Dafür sind die Aussichten schlecht. (…)
Paul Oehlke
„Auferstehung“
einer neuen Sammlungsinitiative
23.08.
2018(…) Entsprechend dürfte es zu einem gravierenden Problem der Sammlungsbewegung werden, wenn sie sich nicht an den Aktivitäten gegen den aufkommenden Rassismus und das Sterben auf dem Mittelmeer beteiligt. Die anwachsenden Demonstrationen gegen die unterlassenen und kriminalisierten Hilfeleistungen stellen einen ebenso moralischen wie politischen Knotenpunkt zivilgesellschaftlichen Widerstands dar, bei dem linke Kräfte existenziell herausgefordert werden. Mit ihrer Abstinenz von diesen realen Aktivitäten positioniert sich die Sammlungsinitiative als elitäres Konstrukt eines recht überschaubaren Personenkreises um Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine – ein bedauerlicher Anfangszustand, der im Zuge ihrer zum Scheitern verurteilten Fixierung auf möglicherweise nach rechts abwandernde Wähler rasch überwunden werden sollte. (…)
Kommunitarischer Sozialismus
22.08.
2018Das deutsche Parteiensystem weist eine Lücke auf. Und #aufstehen ist der Versuch, diese Lücke zu füllen.
In die Lücke fallen diejenigen, die eine sogenannte kosmopolitische Politik ablehnen – etwas genauer: dieenigen, die aufgrund einer vermeintlich notwendigen Verbindung von Nationalstaat und Sozialstaat einer verstärkten Migration skeptisch begegnen. Einer der intellektuellen Köpfe hinter der »Bewegung«, Andreas Nölke, fasst das dann so zusammen: »Da die bestehenden Parteien derzeit nicht in der Lage sind, die links-kommunitaristische Ecke des Parteienspektrums auszufüllen, liegt es nahe, hier eine neue politische Position zu formulieren.« (…)
Contra „Aufstehen“:
Die Illusion vom
guten Kapitalismus
20.08.
2018(…) Wagenknecht und Lafontaine reden gern von Ursachen, benennen aber tatsächlich Symptome, wie Krieg und Ausbeutung der „dritten Welt“. Damit verweigern auch sie sich dem politischen Diskurs über die kapitalistische Produktionsweise, die auf genau solches Wirtschaften ausgelegt ist, wie wir es erleben. Und beide sprechen ebenso gern im Konjunktiv: Man müsste vor Ort helfen. Was sie nicht sagen: Wer nicht über die wirtschaftliche Macht verfügt, hat nicht die Mittel dazu, um Aufbauhilfe zu leisten, genug Lebensmittel zu transportieren und letztlich die plündernden Konzerne aus den Herkunftsländern zu jagen. (…)
Die Pervertierung
linker Ziele im Zuge nationalistischer Selbstfindung
19.08.
2018(…) In der Vergangenheit waren es Nazis und Neonazis, die links und rechts in der Zielsetzung ihrer faschistisch-völkischen Ideologie für obsolet erklärten. Von 2014 an wurde die These, es gebe weder links noch rechts, vor allem in Kreisen der sog. #Mahnwachen für den Frieden vertreten, die reklamierten, in der Tradition der #Montagsmahnwachen der DDR („Wir sind das Volk!“) zu stehen. – Gegenwärtig ist das Statement, es gebe weder links noch rechts in der Wagenknecht’schen „Bewegung“ Aufstehen erneut zu vernehmen. (…
Die Ziele der linken Sammlungsbewegung #Aufstehen
18.08.
2018(…) Seit einigen Tagen liegt nun ein Papier vor das die offenen Fragen beantworten könnte. Unter dem Betreff: „Die Ziele der linken Sammelbewegung #Aufstehen -Inoffiziell-“ erhielt ein Journalist einen Text von einem Mitglied der Partei DIE LINKE, der auch bei der NLB (Neue Linken Bewegung) mitmacht. Das Papier besteht aus zwei Teilen, einem Gründungsaufruf und einer Auflistung der Ziele. Es wurde Zwischenzeitlich auf der Internetz-Zeitung und in der NDR- Satiere-TV-Sendung extra 3 – Der Irrsinn der Woche vom 15. August, veröffentlicht, bzw. angesprochen. (…)
#aufstehen: Eine Sammlungsbewe-
gung, die spaltet
16.08.
2018(…) Das Offensichtliche zuerst: Mit ihrer Argumentation akzeptiert #aufstehen die soziale Spaltung, die der Kapitalismus der Arbeiter*innenklasse und den Massen in immer wieder neuen Formen auferlegt, als unüberwindbar. Weil es nicht möglich sei, die Forderungen der Mehrheit der Klasse und die Forderungen von Geflüchteten gleichermaßen zu erfüllen – in einem der reichsten Länder der Erde! –, müsse die Zuwanderung eben eingeschränkt werden. Mit dieser kruden Vorstellung davon, wie Klassenkampf funktioniert, werden die demokratischen – und sozialen! – Fragen der Geflüchteten und aller Migrant*innen in diesem Land einfach aus der Rechnung ausgespart. (…)
Sammlung „Auf-
stehen“ – Gute Idee, schlecht gemacht
15.08.
2018Wie diese „Bewegung“ genau aussehen wird, darüber kann man bisher nur mutmaßen. Es deutet sich aber an, dass eine gute Idee schlecht verwirklicht werden wird. Denn Hand aufs Herz: Es wäre sinnvoll, eine breitere Bewegung zu schaffen, die über das Milieu der LINKEN, von Sozialbewegungsaktiven und radikalen Linken hinausgreifen würde. Dabei ließe sich auch von linkspopulistischen Kampagnen lernen. Sich erneuern und zu einer führenden Kraft jedenfalls kann die gesellschaftliche Linke nur werden, wenn sie die Öffentlichkeit politisiert, Unzufriedene ermächtigt, ihnen Angebote macht und Türen öffnet, von und mit ihnen lernt – und zeigt, wie konkrete Erfolge erkämpfbar sind. (…)
PV Die Linke
distanziert sich von #aufstehen
14.08.
2018Der geschäftsfohrende Parteivorstand der Partei Die Linke distanzierte sich am Montag in einem Schreiben von der sog. „Sammlungsbewegung #aufstehen“. Die Erklärung wurde an alle Kreisverbände verschickt, bitte lest sie und bildet Euch selber eine Meinung. (…)
Autoritär und ohne dialektischen
Anspruch13.08.
2018(…) Die »Bewegung«, die seit wenigen Tagen unter dem Titel #aufstehen in den sozialen Medien und in den Zeitungen diskutiert wird, ist im Vergleich zu anderen Bewegungen untypisch. Sie wurde am Reißbrett von einer Handvoll politischer Akteure entworfen, medial gestaltet und nun in die Öffentlichkeit gebracht. In diesem Sinne ist #aufstehen autoritär. Die »Bewegung« vollzieht sich von oben nach unten – von den Funktionärsbüros auf die Straße. Ob der Schritt vom Engagement der Parlamentarier auf die Straße nachhaltig klappt, muss sich zeigen. Eine gewisse Skepsis ist jedoch angebracht. Denn: Jede autoritäre Politik spielt insofern mit dem Feuer als sie sich als Stimme einer »schweigenden Mehrheit« inszeniert. (…)
„Aufstehen“ und
die AfD haben viel Gemeinsam13.08.
2018(…) Wagenknecht hat für eine Obergrenze für Flüchtlinge plädiert und die Schuld für den Anschlag am Breitscheidtplatz Merkels Politik zugeschoben. Dafür wurde sie von AfD-Chef Gauland gelobt. Compact, selbst von dem ehemals „linken“ zur Pro-Putin Rechten gewechselten Jürgen Elsässer, lobt Wagenknechts Bewegung. Wenn es nach Wagenknecht ginge, wäre die LINKE eine Partei, die sich gegen offene Grenzen ausspricht. Die Bewegung wird keine Brücken für Rot-Rot-Grün bauen, sondern Wagenknechts eigenes Konzept eines ökonomischen Nationalismus und kulturellen Konservativismus ausbauen. (…)
‚#aufstehen‘ – Wagenknechts
Irrweg,
ist nichts Neues13.08.
2018(…) Was sich da als angebliches „Gegengewicht“ zum gegenwärtigen Rechtsruck durch AfD und anderem rechten Gesindel, sowie zur Politik der Partei „Die Linke“ formiert, ist nicht anderes als „aufgewärmter Kaffee“. Wie so eine Querfront zwischen Links und Rechts funktioniert, konnte man bereits vor vier Jahren auf zahlreichen Plätzen in deutschen Städten beobachten. Die sogenannten „Montagsmahnwachen für den Frieden“ waren für jeden Beobachter schnell als neurechtes Querfront-Projekt zu erkennen, dessen Strukturen in den Händen von politisch mehr als dubiosen Typen lag. (…)
Kritische Menschen
nicht wie Pilze oder
Brom- beeren ein-
sammeln12.08.
2018In den bisher veröffentlichten Meinungen gibt es zum „Aufstehen“ viel positive als auch negativ-kritische Äusserungen. Ich äusserte mich auch kritisch weil man Menschen mit grundsätzlicher Kritik nicht wie Pilze oder Brombeeren einsammeln kann. Jedoch sollten wir nicht den alten Fehler wiederholen und die Fürsprecher grundsätzlich verprellen. (…)
Reale gesellschaftliche Veränderungen ge-
schehen nicht nicht
im Internet11.08.
2018(…) Nie vergessen: Reale gesellschaftliche Veränderungen geschehen nicht nicht im Internet, nicht durch irgendwelche „Kopfgeburten“- sondern nur im realen Leben, auf den Straßen und Plätzen! Dort sollten wir massenhaft präsent sein! (…)
Kommentar zur Sammlungsbewegung “#aufstehen” von Wagenknecht & Co
10.08.
2018(…) Was die Reaktionen vor allem gezeigt haben, ist, dass es ein großes Bedürfnis nach Veränderung gibt. Ein Wunsch nach Veränderung, der sich insbesondere aus den inneren Widersprüchen des Imperialismus, und seines ideologischen Schwertes, dem Neoliberalismus speist. Die grundlegende Frage, die ich mir dabei immer wieder stelle, ist: Was müssen und was können die Anforderungen an eine linke Bewegung in der BRD sein? „Können“ und „Müssen“ sind dabei zwei kategoriale Unterschiede: „Müssen“, also Notwendigkeit, ist für mich, wenn eine linke Bewegung ihren Namen überhaupt verdient, die Absage an das kapitalistische Wirtschaftssystem, d.h. Bekenntnis zum gesellschaftlichen Eigentum an Produktionsmitteln, ferner, die Bekenntnis zur Klassenpolitik und zur Klassenfrage. (…)
„#aufstehen“ wird als rechts und allenfalls
als lascher neoli-
beraler SPD-Aufguss diffamiert09.08.
2018(…) Eine linke Sammlungsbewegung kann nur als Basisbewegung von unten tragfähig sein und sie kann nicht von oben dirigiert werden. Deshalb vertsteht sich #aufstehen auch nur als Dachorganisation. Es bestehen schon linke Sammlungsbewegungen wie die NLB der Linken und die PSP von Sozialdemokraten. Sie müssen in einem programmatischen Findungsprozess sich auch auf der Plattform #aufstehen daran beteiligen. (…)
Sammelergebnis
08.08. 2018
(…) Es gibt im inneren Zirkel der Sammlungsbewegungs-Oberaufsteher*innen eine Arbeitsteilung, dass Sahra W. den rechten und Fabio D. den linken Stammtisch bedienen soll. Letzterer äußert sich wie folgt:
„Und deswegen geht es eben darum, die vielen Tausende anständige Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die nicht mit dem Kurs sagen wir von Olaf Scholz oder Andrea Nahles einverstanden sind, dass die eine Möglichkeit haben, sich gemeinsam mit Mitgliedern der Linken, mit Mitgliedern von Grünen, aber auch Parteilosen in einer Bewegung zu engagieren, bei der es nicht darum geht, ob man jetzt einen Schriftführer wählt in einem verrauchten Hinterzimmer einer Kneipe, sondern in der man sich für Themen engagiert.“ (…)
Aufstehen
und weitergehen08.08. 2018
(…) Ersetzen kann #aufstehen DIE LINKE jedoch nicht. Die bisher bekannten Forderungen spielen vor allem mit Ideen aus dem sozialdemokratischen Satzbaukasten: Ein starker Sozialstaat, eine Re-Regulierung des Arbeitsmarkts und eine Rückkehr zur Außenpolitik Willy Brandts, sind berechtigte, aber doch eher defensive Forderungen. Ein echter Aufstand ist das noch lange nicht. Und die Anlage des ganzen Projekts dürfte in die Geschichte sozialer Bewegungen in der Bundesrepublik als einmalig eingehen: eine Bewegung, die in einem absolut geschlossenen Zirkel am Reißbrett konzipiert und dann zu einem Stichtag ausgerufen wurde, das hat es so noch nicht gegeben. (…)
Weder Bewegung,
noch wirklich links08.08.
2018(…) So ganz ist die Katze immer noch nicht aus dem Sack. Aber mit dem im Mai an die Öffentlichkeit gelangten Entwurf eines Selbstverständnistextes der Sammlungsbewegung von Sahra Wagenknecht und der Ankündigung des SPD-Veteranen Rudolf Dressler, das Projekt zu unterstützen, gibt es nun eine greifbarere Vorstellung, wohin die Reise gehen soll. DIE LINKE sollte sich nicht auf diesen Weg begeben – aus vielen Gründen. (…)
Zahlenspiel
08.08.
2018Ich habe mir die Seite aufstehen.de angesehen und bin ratlos. Auf der Seite sind nur Videos und Bilder von Leuten die sagen, was jeder durchschnittliche Linke so sagt. Sonst nichts. Keine Idee über die Entwicklung von Programmatik, kein Fingerzeig auf Einfluss in SPD, Gewerkschaften, Grüne, kein einziger Beitrag mit Zielen, kein Hinweis, weshalb man bei der Bullenhitze aufstehen soll.
Ich verstehe das nicht. Wo soll da der Sinn sein? (…)
Digital aufgeführter Rückschritt vom Bestehenden
07.08.
2018(…) Die inhaltlichen Fundamente von #aufstehen werden offiziell am 4. September verkündet. Die bisher bekannt gewordenen Konturen lassen aber ein klares Urteil zu: Es wird eine windelweiche Kritik am gegenwärtigen Kapitalismus geben. Die Frage des Eigentums an Produktionsmitteln wird kaum eine Rolle spielen und die Krise des Kapitalismus wird als Versagen, als Ausrutscher, als Ergebnis falscher Regierungspolitik dargestellt, aber nicht als Produkt einer antagonistisch in Klassen gespaltenen Gesellschaft. (…)
Es gefällt mir nicht
07.08.
2018Offensichtlich wird einem gerade mal wieder ein Bekenntnis abverlangt – und zwar zur vielzitierten linken Sammlungsbewegung #Aufstehen …
Ich werde das Projekt weder lächerlich, noch verächtlich machen und ich werde mir auch nicht irgendwelche Urteile aus dem Hintern ziehen, bevor diese Bewegung überhaupt real in Erscheinung getreten ist. Dennoch ist meine spontane Haltung dazu: Es gefällt mir nicht! (…)
Will Wagenknecht Parteien „erpressen“?
05.08.
2018(…) Eines bleibt indes klar – das Ziel der „Sammelbewegung“ bleibt jenes, dass viele Kritikerinnen und Kritiker von Anfang an befürchteten: eine angestrebte „Machtbasis“ für Politikerinnen und Politiker, die in ihren Parteien keine Mehrheiten besitzen. Damit sie auf Grundlage einer solchen Organisation den „Mutterparteien“ ihren Willen aufzwingen können. Sahra Wagenknecht formulierte es gegenüber dem Spiegel indes nicht so drastisch. Doch zwischen den Zeilen könnte man die Absicht herauslesen
„Wenn der Druck groß genug ist, werden die Parteien, auch im Eigeninteresse, ihre Listen für unsere Ideen und Mitstreiter öffnen.“ (…)
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extra 3 – Der Irrsinn der Woche vom 15. August
Eine > linke< Sammelbewegung? Es sind 2 Worte in einem. Wer und was soll gesammelt werden und wie soll die Bewegung aussehen? Richtet sie sich gegen andere Bewegungen von unten wie selbständige Arbeiterkämpfe oder will sie diese stärken und Unterstützen? Eines bewirkt sie jetzt schon auf jeden Fall, es wird wieder über linke Politik diskutiert.
Ich für meinem Verständnis sehe hier die Formation des Revisionismus unter der Flagge neu sozialer Marktwirtschaft und der Parole der Sozialstaatlichkeit. Jedoch beides sind Lebenslügen insbesondere der BRD. Richtet sich diese Bewegung in Konkurrenz zu anderen Bewegungen wie Friden in Syrien, Mütter gegen den Krieg oder den echtem Montagsdemonstrationen, Mahnwachen? Es gibt kaum konkretes und auf Gerüchte gebe ich nichts. Tatsache ist und bleibt, in diesen Land muß sich sehr viel verändern, aber für wen? Die Linke als Partei hat sich schon seit Jahren nicht mehr zur Arbeiterklasse geäussert. Eher wühlt sie in der sozialdemokratischen Hosentasche nach süßen Eiern wo keine sind. Die Gründung einer Bewegung über die Köpfe der Bewegten hinweg ging schon immer in die falsche Hose. Ich für meine Personwerde das Gespräch suchen um eventuell doch noch einen positiven Ansatz zu finden.
Eine Sammlungsbewegung der Linken???
Die kann man doch noch nicht von oben und dann auch noch zum Auswahltermin gründen! Dies wäre völlig undialektisch. So eine Bewegung kann sich nur von unten gründen und wachsen, wobei sich sowieso auch die Frage stellt, inwieweit so eine Bewegung ein Oben braucht. Wenn sie eine oder mehrere Gallionsfiguren hat, bei denen Wort und Tat eine Einheit bilden und die weit übergreifend anerkannt sind, wird dies förderlich sein. Das wird aber keine der da genannten Personen sein, glaube ich.
Mit der Seebrücke, mit Antifa-Aktionen und auch mit dem Kapitän von der lifeline haben Linke in den letzten Tagen / Wochen eine großartige Ausstrahlung erzielt, auch wenn sie die den Rechtstrend weiterhin noch nicht stoppen konnten. Die Linken lernen aber in letzter Zeit, wie ich finde, sehr schnell dazu und agieren treffsicher und schlagkräftig. Diese Tendenz halte ich aussichtsreicher, als alles, was ich von "Aufstehen" erwarten kann.
Insofermn könnte man diese Sammlungsbewegung geradezu als Sabotage empfinden.
Mit den dort genannten Personen, die Nille Bartsch, die dem deutschen Mili´tarismus entsprungene Vollmer und der Leiharbeits-Streek … das ist eine Truppe, wie Atze und Kalle!
Natürlich werde ich das alles ganz genau beobachten, gebe aber nichts drauf. Aufstehen? Liegenbleiben!
Lieber Steffen, jeder Kommentar ist willkommen, aber fachlich sollte er schon korrekt sein. In der aktuellen Phase des Imperialismus ist eine kraftvolle "Bewegung von unten" nicht zu erwarten. Die Verelendung des Volkes (Aufstocker, Rentner, Alleinerziehende) nimmt zwar ständig zu, aber die staatlichen Medien halten jeden Protest klein: Durch Verschweigen, Verdrehen, gefälschte Zahlen zur Arbeitslosigkeit und natürlich mit der "Angst vor den Russen".
Jeder Versuch, linke Gedanken zu sammeln und dann zu artikulieren, kann nur begrüßt werden. Nach der Ära Merkel wird dieses Land nach rechts driften. Und wenn die Linke (wieder einmal) nicht einig ist, bleibt wenig Kraft für eine Gegenbewegung.
Ehrlich gesagt, habe ich wenig Hoffnung. Aber es bleibt doch die Erinnerung an den Spartakusbund, an Karl und Rosa. Und ich erinnere an ein Zitat von ihr. Es stammt übrigens aus einem Manuskript, in dem sie ihre Befürchtung ausdrückte, das Regierung der Bolschewiki unter Lenin und Trotzki könnte 1918 totalitär werden: »Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der ‚Gerechtigkeit‘, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die ‚Freiheit‘ zum Privilegium wird«. (Rosa Luxemburg: Gesammelte Werke, Bd. 4, Berlin 2000).
„Marx hat darauf hingewiesen, dass das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein der Menschen bestimmt. Wenn das noch immer gilt, dürfte es keine kleine Aufgabe werden, aus einer eher autoritär entstandenen Bewegung etwas zu entwickeln, das der Befreiung der Menschen dienlich ist."
Revolution ist autoritär. Was nicht heißt, dass „Aufstehen“ revolutionär ist- diese Bewegung von oben ist reaktionär.
In den bisher veröffentlichten Meinungen gibt es zum "Aufstehen" viel positive als auch negativ-kritische Äusserungen. Ich äusserte mich auch kritisch weil man Menschen mit grundsätzlicher Kritik nicht wie Pilze oder Brombeeren einsammeln kann. Jedoch sollten wir nicht den alten Fehler wiederholen und die Fürsprecher grundsätzlich verprellen. Sahra Wagenknecht initiert keine Bewegung sondern ein Projekt sozialdemokratischer Einfalt zur Verteidigung "des Sozialstaates" und der Rückkehr zu sozialdemokratischen Tugenden. Eine dieser Tugenden ist immer wieder der Verrat dieser SPD an den Arbeiterinteressen und die Beibehaltung der kleinbürgerlich-parlamemtarischen Denkweise. Doch was passiert real in der Schwatzbude des bürgerlichen Parlamentarismus in Berlin? Es werden Gesetze gegen die Interessen des Masse des Volkes beschlossen und im Eiltempo durchgedrücht. Kritik von der Straße, egal aus welcher Richtung wird erst einmal abgebügelt und damit eher die rechtspopulistische Richtung gestärkt. Anstelle die Rechte für Flüchtlinge zu stärken. Dazu gehören eine menschenwürdige Unterbringung und keine Auffangcentren oder solchen Unfug. Was ist in dieser konkreten Situation für den Klaasenkampf der Arbeiterklasse notwendig? 1. müssen Antworten auf den Klassenkampf von Oben gegeben werden. Eine Hauptaufgabe ist die Stärkung kämpferischer Gewerkschaften und ein beschleunigter Aufbau der revolutionären Partei von der Basis ausgehend. Welche Rolle spielen die Denkweise bei der Herausbildung von Klassenbewustsein und organisierten Klassenkampf der Arbeiterklasse? Dies Alles wird die Sammelbewegung von S. W. nicht leisten können.
So langsam kapiere ich den Spaltungsgrund deutlicher.
Der Sahra Wagenknecht Flügel will den Nationalstaat für den Sozialstaat erhalten, wider den imperialistischen Bestrebungen.
Der andere Flügel, eine Kreuzung aus Linksliberalismus und Neokonservatismus, für die der Sozialismus in einem Land (Sozialismus überhaupt) igittigitt ist, die mit aller Macht versuchen den Klassenkampf zu marginalisieren, die Klassenverhältnisse zu leugnen und mit ihrer „offenen Grenze“ ganz hervorragende Handlanger der Neo-Cons a la Clinton, Soros, Brzezinsky sind.
Von Sozialismus sprechen beide nicht, auch nicht wenn sie vom „demokratischen Sozialismus“ reden, denn der ist eben nicht mehr als ein Kapitalismus mit menschlichen Antlitz … eine Chimäre, im Widerspruch zum wissenschaftlichen Sozialismus. (siehe und vergleiche „Manifest der Kommunistischen Partei“ 1848, Marx/Engels)
Jedoch hält der Wagenknechtflügel am National(sozial)staat fest und verspricht die Besteuerung der Reichen, sogar ihre teilweise Enteignung, ich denke da so an Rußland.
Das alles wird aber von den etablierten Kräften der Bourgeoisie bekämpft werden, zB mit Gerichtsverfahren, Werksschließungen und sicher vielen versteckten unlauteren Mitteln.
Wie also sollte eine Partei, gegen die Macht der herrschenden Klasse bestehen können?
Wie lange kann das gut gehen ohne an der Basis grundlegende Veränderungen bewirken zu können?
Kapitalismus funktioniert nur mit Intensivierung der Ausbeutung!
Der einzige Grund weswegen ich diese „aufstehen“-Initiative unterstütze ist die Hoffnung, daß in der Bewegung aufgeklärt und erkannt werden kann, daß es weit aus mehr braucht als „linke Politik“, gemäßigte Enteignung und „Umfairteilung“ um überhaupt nen Sozialismus aufbauen zu können.
Diese Bewegung muß dazu geeignet sein Kämpfe auszulösen gegen den Willen und die Verhältnisse der Ausbeuter.
Sie muß dazu geeignet sein Klassenverhältnisse zu erkennen/erklären und Klassenbewußtsein zu entwickeln.
Sonst ist diese Bewegung nur ein Sturm im Wasserglas und parlamentarisches Schachgespiele um Pöstchen.
Ach und noch was zur Spaltung der "Linken":
Ob sich dieser Hans-Wurst-Verein nun spaltet oder der Hund macht was, bleibt sich gleich, denn diese Partei hat keinen Ankerpunkt in der Arbeiterklasse, kann sie also nicht weiter spalten als sie ohnehin schon gespalten ist.
"Aufstehen" – Ein Lehrstück über die Entstehung einer nationalen und fremdenfeindlichen "Bewegung".
Sahra Wagenknecht schöpft wieder einmal fremdenfeindliche Ressentiments ab. – Sie positioniert die von ihr gegründete [sic!] "Bewegung" "Aufstehen" gegen Einwanderer und gegen die Aufnahme osteuropäischer Länder in die EU. Gleichzeitig versucht sie, mit der durchaus richtigen Forderung nach Erhöhung der Bildungsausgaben, Linke in ihre "Bewegung" zu holen.
Wer, wie Sahra Wagenknecht, Migranten und Flüchtlinge möglichst vor die Grenzen Deutschlands und Europas verbannen will, hat das Erfurter Programm der Partei DIE LINKE. längst auf den Misthaufen der Geschichte geworfen. Die Fähigkeit, Menschen in eine selbst erfundene "Bewegung" zu locken, ist noch längst kein Beweis für die Richtigkeit demagogischer Positionen.
Nur weil die Gallionsfigur Wagenknecht sich als Führerin an die Spitze von "Aufstehen" gesetzt hat, handelt es sich dabei noch längst nicht um eine Bewegung. Bewegungen entstehen in der Regel von unten und werden nicht gegründet. Sahra Wagenknecht erinnert immer mehr an Benito Mussolini, der, wie sie, als Sozialist begonnen hatte. Wie wir wissen, ist er später zum Faschisten mutiert….
Wie Wagenknecht war er ein begnadeter Journalist und Agitator, der die Massen in seinen Bann ziehen konnte. Wie die Geschichte lehrt, war diese Fähigkeit keineswegs ein Garant dafür, dass er das Gute vertrat.
DIE LINKE. sollte sich, spätestens jetzt, von Sahra Wagenknecht trennen.
Im spanischen Bürgerkrieg haben fundamentale Differenzen innerhalb ders antifaschistischen Kampfes dazu geführt, das man sich selbst zerfleischt hat und nun kommt die Tortenlady Sahra mit Ihrem Monarchen Lafontaine und wollen eine "linke" Sammelbewegung jeglicher Coleur aus dem Boden stampfen, die nicht widersprüchlicher sein wird, wie damals in Spanien unter den verschiedenen antifaschistischen Strömungen von 1936-39 !
Die Pervertierung linker Ziele im Zuge nationalistischer Selbstfindung.
Immer häufiger lese ich, "das Leben" lasse „sich nicht in links oder rechts aufteilen“… Es ist schwer, der zitierten Aussage zu widersprechen, da sie, auf „das Leben“ angewandt, ohnehin schlichtweg grotesk ist. – „Links“ und „rechts“ sind politische Kategorien, deren Leugnung im Zuge einer politischen Positionierung sogar gefährlich ist. Wer sie negiert, verdunkelt die Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse zwischen denen da oben (rechts) und denen da unten (links).
In der Vergangenheit waren es Nazis und Neonazis, die links und rechts in der Zielsetzung ihrer faschistisch-völkischen Ideologie für obsolet erklärten. Von 2014 an wurde die These, es gebe weder links noch rechts, vor allem in Kreisen der sog. #Mahnwachen für den Frieden vertreten, die reklamierten, in der Tradition der #Montagsmahnwachen der DDR („Wir sind das Volk!“) zu stehen. – Gegenwärtig ist das Statement, es gebe weder links noch rechts in der Wagenknecht’schen „Bewegung“ Aufstehen erneut zu vernehmen.
Wie es aussieht, könnte sich die Negation von links und rechts als kleinster gemeinsamer Nenner von #Aufstehen, #Mahnwachen und #Völkischen erweisen. In diesem Fall stünde der Entstehung einer rechts offenen Querfront nichts mehr im Wege. Der nächste Schritt wäre die Hinwendung zum ideologischen Konstrukt „Volk“. – Durch Forderungen wie „Stoppt die Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme!“ und „Deutschland muss seine Fachkräfte selbst ausbilden!“, werden die Ziele der linken Agenda skandalöser Weise in Privilegien für das „völkische Kollektiv“ transformiert.
Offensichtlich geht es darum, die Hungernden von dem, in den Industrieländern durch jahrhundertelange Ausplünderung ganzer Kontinente angehäuften Reichtum auszuschließen, um Alles für sich zu behalten. Es ist klar, derartige, den verbreiteten Egoismus bedienende Positionierungen, müssen bei den Ausgebeuteten auf fruchtbaren Boden fallen. – Wagenknecht hat das Erfolgsgeheimnis der Demagogie verstanden: es liegt in der Behauptung des Wir gegen die Anderen! – Man fragt sich, von wem sie mehr gelernt hat: waren es Mélenchon, Corbyn, Lafontaine – oder waren es vielleicht doch eher Seehofer, Gauland und Marine Le Pen. – Die Unterschiede zwischen ihnen, was die Forderungen zum Umgang mit Migranten und Flüchtlingen anbelangt, sind immer weniger zu erkennen.
Das größte Problem besteht darin, dass Demagogie unschön aufstoßen und ethisch integre Menschen abschrecken kann: Die propagierte Abschottung sollte also möglichst in einem altruistischen Licht erscheinen. Auch das hat Wagenknecht erkannt. Aus diesem Grund versteckt sie ihre Demagogie hinter zynisch vorgeschobenen Argumenten: die Herkunftsländer der Migranten und Geflüchteten bräuchten „ihre Fachkräfte“ selbst. – Dabei weiß jeder: die wenigen Ärzte und anderen Fachkräfte, die es schaffen ihre Länder zu verlassen und nach Deutschland zu kommen, können, angesichts der in ihren Ländern herrschenden Zustände, so gut wie nichts bewirken.
ZWEIDIMENSIONALITÄT
Oskar Lafontaine nimmt die von ihm mit initiierte Internetaktion #aufstehen gegen Kritiker*innen in Schutz.
Er sagt, sie hätte sehr wohl ein Programm und listet dann einen Katalog von Forderungen aus dem Programm der LINKEN auf.
Also hätte er gerechterweise sagen sollen:
#aufstehen hat ein Programm geklaut.
Er sagt, #aufstehen hätte 80.000 Registrierte auf der Internetseite und das würde doch beweisen, dass dahinter sehr wohl eine Bewegung stände.
Er hätte gerechterweise sagen sollen: Eine registrierte Bewegung von sich Registrierenden. Nicht ganz papiernen, aber irgendwie doch zweidimensional.
Er sagt, die Kritik, dass die LINKE nicht mitmache, würde doch beweisen, dass das Selbstverständnis von #aufstehen, keine Partei sein zu wollen, richtig sei.
Er hätte gerechterweise sagen sollen, die LINKE macht an dieser Initiative so heftig mit, dass sie leider daran zugrunde gehen droht. Spaltung könnte das genannt werden, oder Operation gelungen, Patient tot.
Und dann sagt er noch das:
"Bleiben noch die selbsternannten "Antikapitalisten“, die sich ein Leben lang damit beschäftigen, anderen vorzuwerfen, sie seien nicht links genug. Sie begnügen sich damit, schöne Papiere zu verfassen, die keinerlei Wirkung haben. Trotz der Schwierigkeiten, die wir kennen, suchen wir im parlamentarischen System einen Weg, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern."
OK, bester Oskar. Ich bin einer dieser "Antikapitalisten". Ich habe dreißig Jahre lang in der Metallindustrie gearbeitet und meine Kapitalistin durch ein gerechtes Quantum Mehrwert, was sie mir jeden Tag gestohlen hat, reich und glücklich (vielleicht auch nur reich) gemacht. Ich habe in mehr als einem Vierteljahrhundert Betriebsratsarbeit die Kolleg*innen vertreten und ihr Leben manchmal angenehmer gemacht, Kämpfe auch manchmal mit ihnen verloren.
Ich habe auch viele Papiere geschrieben und ein paar mehr gelesen.
Aber du und die meisten deiner Mitstreiter*innen haben nur Papiere geschrieben. Ihr ganzes Leben lang. Bei manchen vermute ich, sie haben mehr geschrieben als gelesen. Und Sitzungen über diese Papiere haben sie gemacht. So viele, dass einer derjenigen, den ihr bestimmt zum Mitmachen bei #aufstehen angequatscht hättet, wenn er noch leben würde, Horst Ehmke, beim Schritt in den Ruhestand gesagt hat, er wolle nie mehr eine Sitzung mitmachen.
Papiere, Papiere und Sitzungen.
Und wo ist jetzt der Unterschied zu den Antikapitalist*innen, die immer nur und so weiter? Wo ist der Unterschied?
Oder du wolltest du sagen:
Die Antikapitalis*innen habe gute Papiere geschrieben und #aufstehen schlechte, dafür aber in größerer Auflage?
OOPS – GING DOCH ALLES SO GLATT BISHER….
Vom ORF erfahre ich:
"Österreichische Bürgerbewegung fühlt sich kopiert
Die Bürgerbewegung #aufstehn aus Österreich fühlt sich von der Fraktionsvorsitzenden der Linken im Deutschen Bundestag Sahra Wagenknecht kopiert. Name, Hashtag vor dem Namen, Schriftart und Farben seien von der österreichischen Organisation kopiert worden, sagte die Geschäftsführerin von #aufstehn mit Sitz in Wien, Maria Mayrhofer, heute der dpa.
Die Bewegung #aufstehn erwarte, dass Wagenknecht das Erscheinungsbild bis zur offiziellen Vorstellung ihrer Bewegung am 4. September „entsprechend ändert“. Das österreichische #aufstehn mit rund 100.000 Unterstützern sei als zivilgesellschaftliche Organisation „von unten“ ein gemeinnütziger Verein und parteipolitisch unabhängig, sagte Mayrhofer. Das sei auch wichtig klarzustellen.
Man habe die Bewegung von Wagenknecht bereits darauf hingewiesen, so Mayrhofer. Dort habe man von einem „reinen Zufall“ gesprochen – und es sei nichts passiert. Nun würden mögliche Schritte geprüft. Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Wagenknecht, hat die Sammlungsbewegung gegründet, um eine überparteiliche linke Mehrheit zu ermöglichen. Die Bewegung soll am 4. September in Berlin vorgestellt werden.
red, ORF.at/Agenturen"
Aufstehen ? Mit wem ? Nach meinem Dafürhalten ganz sicher nicht mit inzwischen nationalistisch belasteten Protagonisten wie Wagenknecht und Lafontaine. So ausgewogen richtig die Aussagen von Elsa Koester in ihrem Artikel sind, so können sie nicht einen echten Skandal en passant abtun. Nämlich. Daß die Linke Wagenknecht und IHR Aufstehen, den mehr ist diese Bewegung (noch) nicht, von liberal bürgerlichen Initiativen auf der nationalistischen Seite zurück gepfiffen werden mußten. Erfolgreich. Was meinen Respekt vor den Menschen der Seebrücke noch stärkt. Ob "Aufstehen" irgendwann eine tatsächliche Bewegung wird, bezweifele ich zumindest derzeit noch. Zumal sich dort 36 000 Leute eingetragen haben, die nicht mal wissen, was der Background ist. Nicht wissen können, weil programmatisches außerhalb hehren Allgemeinplätzen nahezu nichts vorhanden zu sein scheint. Das klingt wie : Erstmal kaufen und dann gucken, was es ist. Beachtenswert ist, wie schnell SW´s Fahne schwenken kann, wenn der Wind etwas anders weht. Solange der rechte Wind dominant war, nationalistische Töne. Und jetzt, nachdem eine Wende nach links erkennbar ist, die Abkehr davon. Und das noch verkauft unter dem Deckmäntelchen der besonders "Standhaften", die sie wohl eben gerade nicht ist. Bei "Aufstehen" bleibt der Versuch, die islamfeindlichen Reflexe bis hin zur Demagogie gegen Kinder zu bedienen ein Schandfleck, der sie mit dem höchsten Schutzpatron der Neonazis zumindest in dieser Frage auf eine Stufe stellt. Siehe : https://www.welt.de/…/Innere-Sicherheit-Verfassungsschutz-w…. Vielleicht hat Elsa Koester ja recht. Vielleicht entwickelt sich "Aufstehen" tatsächlich. Aber ganz sicher nicht mit Leuten an der Spitze, denen das Rampenlicht wichtiger als die politischen Inhalte zu sein scheinen.
Warum mir kotzübel wird…
Die Frage, ob denn Sahra W. Und wohl auch ihre Fangemeinde, überhaupt einen Sozialismus wollen würden, blieb mir lediglich zu antworten: Sicherlich. – Einen nationalen…
Genauso, wie ihre zahlreichen Fans, die für sich in Anspruch nehmen „Volkes Stimme“ zu sein. Nein, sie skandieren nicht unbedingt jenes infame „Wir sind das Volk!“ aber dass sie „Volkes Stimme“ seien, auf die „zu hören“ sei, das wollen sie sehr wohl für sich reklamieren… Und diese „Volkes Stimme“ stimmt sowohl nationalistische, wie auch xenophobe Töne an… – – Je länger ich darüber nachdenke, umso übler wird mir, genauer gesagt: mir wird kotzübel, dabei.
Rein militärisch gesehen dürfte diese Bewegung tatsächlich ein Rihrkrepierer zu werden. 1. ist sie schon jetzt falsch ausgerichtet und der Kanonier hat das Pulver mit Wein aus alten Schläuchen gepanscht. Diese Sammlungsbewegung soll vereinen was nicht zusammengehört. Grüne Realos mit reformistischem Gedöns, Nationalrevolutionäre mit linkem Liberalismus und gescheiterte Hallbnachtpolitiker mit Aufsteigern welche ab 1980 erst geboren wurden. Es fehlen die Haltung zum revolutionärem Klassenkampf, die Haltung zur Arbeiterklasse und ihren realen Kämpfen in dieser Jetztzeit sowie die Perspektive einer ihrem Charakter tatsächlich entsprechenden sozialistischen Gesellschaft. Auch ihr Verhältnis zu anderen Bewegungen wie "Mütter gegen den Krieg", der Frauenbewegungen oder auch des seit Oktober 2016 bestehenden Internationalistischen Bündnisses geschweige der vorhandenen Parteien mit revolutionärem Anspruch lassen sich nicht finden. Darum sollte sich jeder die Frage beantworten wem nützt dieses Sammelsurium von letztendlich antikommunistischen Vereinsmacherei? Links ist das was der Arbeiterklasse und der Arbeiterbewegung nützt. Das tut diese Bewegung nicht beabsichtigen. Beabsichtigt ist eine Veränderung der parlamentarischen Mehrheiten und einen sogenannten Politikwechsel ohne Machtwechsel durchführen zu können. Deshalb auch das enorm große Medieninteresse um die politisch weniger interessierten Normalbürger als Wahlvolk zu gewinnen. Ich für meinen Teil bleibe dabei, wir brauchen eine Revolutionierung der breitesten Massen für eine gesellschaftliche Perspektive und keine Alternative zu schon 3 mal aufgebrühten kalten Kaffee.
Zu „Der Hype ist vorbei“
Die Bewegung hat sich als noch übler rausgestellt, als ich Anfangs befürchtet habe. Enorm viele Anhänger der Linken sind immer weiter nach rechts abgewandert. So weit, dass sogar eine lokale Linke Ratsfrau AfDler mit an den linken Stammtisch einlädt und sie gegen einige Stimmen trotzdem mehrheitlich Immunität erhält.
Zu „Der Hype ist vorbei“
Ein Wesenskern war, Rechte u.ä. "zurückzuholen". Das heißt aber zunächst akzeptierend auf diese zuzugehen. Und das kann und will ich nicht. Ich kenne keine Mitläufer. Kein Fußbreit den Faschisten! Von daher war ich noch nie für #aufstehen.
Zu „Der Hype ist vorbei“
Wenn man den Rechten Tür und Tor öffnet, dann brauch man sich auch nicht wundern, das sei eintreten. Aufstehen hatte anfangs die Chance, da Erfahrungswerte in dieser Hinsicht mehr als genug vorhanden waren. Gemacht wurde nichts. Nur wieder bloß die üblichen Spalter-Floskeln. Und passiert ist was passieren musste, sie wurden überrannt. Von daher kann man nur die Menschen bedauern die es ehrlich meinten. Und mit ihrem 'Rückzug' hat sie diese Leute dann auch noch gänzlich im Stich gelassen.
Zu „Der Hype ist vorbei“
Das Ganze es eine Totgeburt ist, war mir auch so ziemlich am Anfang klar aus zwei Gründen.
1. der sozialdemokratischer Ursprung
2. war das als Werbemaßnahme für „rot-rot-grün“ entstanden.
Letzteres wurde breit auf PKen vermittelt, wurde aber von großen Teilen der Bewegung ignoriert oder nicht gewußt bzw. sogar abgestritten.
Trotzdem wollte auch ich nicht die geringe Hoffnung auf Entwicklung nicht aufgeben.
Aber Diese Gesellschaft ist nicht sozialer zu machen und was sollte uns das auch nutzen.
Diese Gesellschaft ist mit aller Macht zu überwinden, zu zerschlagen, wenn ich da erst Kraft vergeude, um den Ausbeuterstaat etwas sozialer hinzubekommen, was jeder Zeit wieder einkassiert wird, wäre ich ja ein Linker der es sich gern im Imperialismus bequem machen möchte.