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Nico Diener
¡El pueblo unido jamás será vencido! Teil 4
Hintergrundinformationen zum Verständnis der Bedeutung der chilenischen Revolution
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Víctor Jara
Víctor Jara, Schauspieler, Regisseur, Sänger, Liedermacher und Komponist, war einer der großen Helden Chiles, eine der Lichtgestalten in Lateinamerika, ein Che Guevara mit Gitarre.
Harry Belafonte schrieb über ihn: „Víctor Jara war ein Künstler. Er war einer von uns. Die Trauer über unseren toten Helden macht ihn nicht wieder lebendig. Aber die Erfüllung seines Traumes von einer Welt der Menschlichkeit, der Liebe und des Friedens wird ihn unsterblich machen“.
Víctor Jara war ein fester Bestandteil des chilenischen Volkes, ein Freund aller ausgebeuteten und unterdrückten Menschen der ganzen Welt. Seine Liebes- und Kampflieder machten Mut und schafften Solidarität. Sein unerschütterlicher Drang nach Frieden, Gerechtigkeit, seine Aufrichtigkeit und seine Treue zum chilenischen Volk machten ihn zum innigen, vielleicht sogar besten Freund von Dean Reed. Viele Wege sind sie gemeinsam gegangen. Als die Verbitterung über den grausamen Mord an Víctor langsam in Dean Reeds Herz verklang, gelang es ihm seine Trauer in Stärke zu verwandeln, und er setzte ihm mit seinem Film El Cantor ein bleibendes Denkmal. Wer war dieser stolze Kämpfer?
Víctor Jara wurde im Jahre 1932 als Sohn einer Wäscherin und eines Landarbeiters geboren. Dank seines Talents und seines Willens studierte er trotz der sozialen Schranken an der Universität von Santiago und wurde ein bekannter Schauspieler und Regisseur. Mit der Zeit machte er sich auch als Sänger und Liedermacher einen Namen, zuerst mit traditionellen Liedern, später auch mit eigenen, politischen Chansons. Jara unterstützte nicht nur die Unidad Popular und Salvador Allende im Wahlkampf, er wurde zur Stimme der Hoffnung des chilenischen Volkes auf Freiheit und Gerechtigkeit.
Während des Putsches in Chile im Jahre 1973 wurde Víctor Jara zusammen mit Tausenden Kampfesgenossen in ein provisorisches Internierungslager, das im Nationalstadion von Santiago de Chile errichtet wurde, eingesperrt. Als er sich gegenüber einem Aufseher zu erkennen gab, brach dieser dem Musiker die Finger beider Hände. Er sang trotzdem weiter und wurde schließlich erschossen und sein Leichnam, übersät von Dutzenden Schusswunden, im Stadion verscharrt. Aber ihr Ziel, Víctor Jara zum Schweigen zu bringen, haben die Häscher des Faschismus nicht erreicht. Im Gegenteil, der Geist dieses Verkünders der Menschlichkeit lebt fort, solange man seine Lieder singt und hört.
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Victor Jaras letztes Gedicht, geschrieben vor seinem Tod im Nationalstadion von Santiago de Chile im September 1973
Somos cinco mil en esta pequeña parte de la ciudad. Somos cinco mil ¿Cuántos seremos en total en las ciudades y en todo el país? Solo aqui diez mil manos siembran y hacen andar las fabricas.¡ Cuánta humanidad con hambre, frio, pánico, dolor, presión moral, terror y locura!Seis de los nuestros se perdieron en el espacio de las estrellas. Un muerto, un golpeado como jamas creí se podría golpear a un ser humano. Los otros cuatro quisieron quitar-se todos los temores uno saltó al vació, otro golpeando-se la cabeza contra el muro, pero todos con la mirada fija de la muerte.¡Qué espanto causa el rostro del fascismo! Llevan a cabo sus planes con precisión artera Sin importarles nada. La sangre para ellos son medallas. La matanza es acto de heroism ¿Es este el mundo que creaste, dios mio? ¿Para esto tus siete dias de asombro y trabajo? en estas cuatro murallas solo existe un numero que no progresa, que lentamente querrá más muerte. Pero de pronto me golpea la conciencia y veo esta marea sin latido, pero con el pulso de las máquinas y los militares mostrando su rostro de matrona llena de dulzura.¿Y Mexico, Cuba y el mundo? ¡Que griten esta ignominia! Somos diez mil manos menos que no producen.¿Cuántos somos en toda la Patria? La sangre del companero Presidente golpea más fuerte que bombas y metrallas Asi golpeará nuestro puño nuevamente.¡Canto que mal me sales Cuando tengo que cantar espanto! Espanto como el que vivo como el que muero, espanto. De verme entre tanto y tantos momentos del infinito en que el silencio y el grito son las metas de este canto. Lo que veo nunca vi, lo que he sentido y que siento hará brotar el momento… |
Wir sind fünftausend in diesem kleinen Stückchen Stadt. Wir sind fünftausend. Wie viele sind wir insgesamt in den Städten und im ganzen Land? Hier allein zehntausend Hände säen und halten die Fabriken am laufen. Wie viel Menschen ausgesetzt dem Hunger, der Kälte, der Angst, der Qual, der Unterdrückung, dem Terror, dem Wahnsinn! Sechs der unseren verlieren sichim Raum zwischen den Sternen. Einer tot, einer geschlagen, wie ich nie geglaubt hätte, dass ein Menschenwesen geschlagen werden kann. Die anderen vier wollten ihre Qualen beenden – einer sprang ins Nichts, einer schlug den Kopf gegen die Mauer, aber alle mit dem starren Blick des Todes. Was für ein Grauen die Fratze des Faschismus schafft! Sie führen ihre Pläne mit fachgerechter Präzision aus. Ihnen ist alles gleich. Für sie verdient Blutvergiessen einen Orden, Schlächterei entspricht einer Heldentat. O Gott, ist das die Welt, die du geschaffen hast? Sind dafür etwa deine sieben Tage voller Wunder und Taten gedacht? Innerhalb dieser vier Wände existiert nur eine Anzahl von Menschen die nicht weiterdenken, die einzig auf tödliches Blutvergiessen setzen.Aber plötzlich erwacht mein Gewissen und ich sehe diese träge Flut, aber den Rhythmus der Maschinen und die Militärs, die ihre Hebammen-Gesichter aufsetzen, voller Zärtlichkeit.Und Mexiko, Kuba und die Welt? Schreit auf gegen diese Schändlichkeit! Wir sind zehntausend Hände, die nicht produzieren.Wie viele sind wir im ganzen Land? Das Blut des Genossen Präsident, wird schlägt stärker als Bomben und Maschinengewehre So wird auch unsere Faust aufs Neue zuschlagen.Wie schwer ist das Singen, wenn ich den Schrecken singen muss. Den Schrecken, den ich lebe, den Schrecken, den ich sterbe. Mich selbst unter so vielen sehen und so viele Augenblicke der Unendlichkeit, in denen Schweigen und Schreie das Ende meines Gesanges sind. Was ich sehe, habe ich nie gesehen. Was ich gefühlt habe und was ich fühle, wird der Augenblick erschaffen… |
Ausschnitt aus Dean-Reeds Film „ElCantor“
in dem Jaras letztes Gedicht vorkommt.
Der Sprecher ist der verstorbene Berliner Schauspieler Klaus Piontek.
Quelle der deutschen Übersetzung: „Victor Jara – Chile, mein Land, offen und wild. Sein Leben“, erzählt von Joan Jara, rororo aktuell 5523, vebessert durch Rui Filipe Gutschmidt.
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>>> zum 1. Teil, Die Unidad Popular de Chile (1970-1973)
>>> zum 2. Teil, 11. September 1973: Faschistischer Putsch in Chile
>>> zum 3. Teil, Salvador Allende Gossens (1908-1973)
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Weitere Beiträge von Nico Diener
.Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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