Volkskorrespondent
Heinz Michael Vilsmeier
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Einige von denen, die Teil der NS-Vernichtungsmaschinerie gewesen sind, habe ich, ohne es zu wissen, kennengelernt. Ich denke an die Eltern meiner früheren Frau Marie. Deren Credo war: „Nicht alles ist so schlecht gewesen, wie es heute dargestellt wird!“
Nach dem Tod der Eltern fand Marie in deren Nachlass Dienstausweise, die sowohl den Vater, wie auch die Mutter als Mitglieder des Bewachungspersonals im KZ Sachsenhausen auswiesen… Sie fand das Foto eines Paares, sitzend auf einer Veranda, im Hintergrund ein Wachturm, ein Stacheldrahtzaun, beide in Uniform, die Frau einen Säugling haltend im Arm, der Mann von hinten über sie gebeugt, beide lächelnd. Das Kind muss die erste Tochter gewesen sein, die etwa 10 Jahre älter war, als Marie.
Die Eltern hatten ihre Unterlagen gut aufbewahrt. Vielleicht dachten sie, die Dokumente könnten eines Tages noch einmal nützlich werden… Vielleicht hofften sie gar, bis zu ihrem Tod, auf den „Endsieg“… – Wer weiß… Ja, so waren sie, die überzeugten Nazis von damals. Sicherlich sind die Nazis von heute nicht grundsätzlich anders. Faschisten sind weder fähig zur Einsicht in das Verbrecherische ihres Tuns, noch zur Reue. Es macht keinen Sinn mit ihnen, hoffend auf einen Sinneswandel, zu diskutieren.
Das Geheimnis ihrer Jugend haben Maries Eltern mit in ihr Grab genommen. Keine der Töchter hatte zu Lebzeiten von ihrer Vergangenheit erfahren. Und posthum wollte Maries ältere Schwester nichts davon wissen. Zu quälend war die ungeheuerliche Erkenntnis, nicht gewusst zu haben, wer ihre Eltern gewesen sind und was sie getan haben..
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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in der Gruppe Volkskorrespondenz. Weiterveröffentlichung nur für Partner/innen der Gruppe Volkskorrespondenz.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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Ja, verstehe. Wie oft habe ich mich gefragt, wie ich selbst in einem solchen brutalen Gesellschaftssystem gewesen wäre. Müßig? Klar. Ich lebe heute. Und ich bin geprägt von Eltern- und Großelterngenerationen, die dieses Übel mitgestaltet haben, zu Tätern geworden sind in alltäglichen Verbrechensszenarien – im "Glauben", das Richtige zu tun. Und die vielen Doku-Filme aus der NS-Zeit und davor, allabendlich zu sehen, und Zeugnisse jeder Art zeigen uns heute deutlich, wie stark dieser "Glaube" war und wie groß die Begeisterung … bei denen, die Vorteile davon hatten. Eigentlich – so habe ich einmal "geglaubt" müssten nach einer solch aufrüttelnden historischen Erfahrung, die uns bis heute prägt, NIE WIEDER Hass, Rassismus, Menschenfeindlichkeit, gar Kriege "ausgelebt" werden … und eine friedliche Welt des Miteinanders, auch des Streitens um den "richtigen" Weg oder das "richtige" Argument uns Menschen beflügeln … Die Realität sieht anders aus. – Ich bin dankbar für jeden Menschen, der ehrlich ist – und die Wahrheit sagt: Danke für diesen Artikel.