Volkskorrespondent
Heinz Michael Vilsmeier
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Sahra Wagenknecht hat in der Asyldebatte von Anfang an deutlich gemacht, dass ihr das Grundgesetz genauso wurscht ist, wie denen, die jetzt in Chemnitz auf Straßen und Plätzen randalieren.
Mit ihrem demagogischen Ausspruch: „Wer Gastrecht missbraucht, der hat Gastrecht eben auch verwirkt“, hat sie wesentlich dazu beigetragen, die Flüchtlingsdebatte in Deutschland in eine Richtung zu lenken, die von Pegida und der AfD ohnehin forciert wird. Sahra Wagenknecht trug in der Partei DIE LINKE, das Ihre dazu bei. Dabei hat sie ihren Satz bisher nicht ansatzweise revidiert. Im Gegenteil: Sahra Wagenknecht schlägt immer wieder in dieselbe Kerbe!
Gegenwärtig schart Frau Dr. Wagenknecht in der von ihr gestifteten „Bewegung“ Aufstehen Gleichgesinnte um sich. Sie will wohl Druck auf die Parteiführung der Partei DIE LINKE auszuüben. Wagenknecht weiß, ihre Positionen in der Asyl-, Flucht- und Migrationsdebatte sind mit dem Programm der Partei DIE LINKE, deren Fraktionsvorsitzende im Bundestag sie immer noch ist, schlicht unvereinbar.
Schlimmer noch: bisher hat Sahra Wagenknecht nicht erkennen lassen, dass ihr der Unterschied zwischen einem, egal wie gearteten Gastrecht, egal was sie darunter verstanden wissen will, und dem Grundrecht auf Asyl überhaupt bewusst ist.
Sahra Wagenknecht vertritt unisono die Meinung ihres Ehemannes. Lafontaine hat bereits in der Vergangenheit entscheidend dazu beigetragen, dass das zunächst schrankenlos gewährte Asylrecht erstmals 1993 in wesentlichen Punkten eingeschränkt wurde.
Ungeachtet dessen begründet Grundgesetz Art. 16a noch immer ein individuell einklagbares Grundrecht für alle Menschen, vor allem auch solchen, die nicht Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland sind. Die Rechtsstellung der Flüchtlinge beruht auf einem Grundrecht. Dieses kann, anders als ein „Gastrecht“, auch wenn Lafontaine und Wagenknecht das möglicherweise anders sehen, nicht verwirkt werden.
„(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht. … (5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muß, …“ (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland)
Ausschnitt der Pressekonferenz vom 11.01.2016 im Deutschen Bundestag
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Wer von Gastrecht redet möchte auch davon reden wer eingeladen hat. Eingeladen erinnert eher an eine Geburtstagsfeier wo möglicherweise ein Gast aus den Rahnen fällt. Flüchtlinge aus aller Welt sind aber keine Gäste im Sinne des Wortes sondern Opfer einer kriegerischen und umweltzerstörenden Prozesses welches die Hauptländer des internationalen Kapitals zu verantworten haben. Es sind nicht nur die Kriege um Rohstoffe und Einflußphären, sondern auch um Wasser und Lebensmittel. Wo kommen unsere Lebensmittel her? Sehr viele werden von Agrarkonzernen in Afrika produziert und nach Europa, auch nach Deutschland exportiert. Für die heimische Bevölkerung bleibt nicht einmal ein Linsengericht. Dazu kommen periodische Dürren und gravierende Ernteausfällen. Inzwischen hat die weltumspannende Klimakatastrophe auch die Kernländer des internatinal herrschenden Finanzkapitals erreicht. Die Inflationsrate bei Lebensmittel wie Fleisch und Gemüse in deutschen Handelsmonopolen erreicht 2018 neue Rekordmarken und jede Hausfrau spürt und sieht es in ihren Einkaufswagen. Nun können die Menschen in Afrika, der Sahelzone bis nach Australien weltweit Fernsehprogramme und andere Informationsquellen nutzen um die vielversprechende Werbung im Paradies Deutschland zu sehen. Welcher Mensch wünscht sich nicht solch glückliches und sorgenfreies Leben wie in der Werbung sugeriert wird? Welcher Mensch wessen Haus gerade den NATO Bomben zum Opfer gefallen ist wünscht sich nicht wieder ein intaktes Heim? Welche Mutter möchte schon gern ihr Kind, Sohn oder Tochter in einen Krieg zerschossen in die Arme nehmen? Diese Hilfe suchenden und erwartenden Menschen kommen auch in die BRD in der Hoffnung hier wie Brüder und Schwestern aufgenommen zu werden. Jedoch was erleben sie hier? HaSS, des auf sich allein gestellt sein, Bürokratenwillkühr und einem Terror den sie glaubten entflohen zu sein. Alles das verkennt Sahra Wagenknecht mit ihren Geschwafel von Gastrecht. Sie sollte sich lieber bemühen mehr über Fluchtursachen, Kriege oder Umweltzerstörung zu argumentieren als billiges Geschwafel von Rechts zu bedienen. Dieses Deutschland braucht eine starke revolutionäre Bewegung und kein Aufstehen für Schlafmützen.