Edgar Schülter
Türkei vor dem Kollaps, soll Deutschland helfen?
Die türkische Wirtschaft steht vor dem aus. Es soll angeblich Folgen über die Türkei hinaus haben. Erdogan regiert wie ein Autokrat und legt die Hand auf der Notenbank.
Keine Zeit für Schadenfreude, die Lage soll ernst sein. So die Meinung von Politikern mehrerer Parteien. Eine Hilfe soll jedoch an Bedingungen angeknüpft sein, da Erdogan zu autokratisch regiert. Es geht aber nicht um „Superpräsident“ Erdogan sondern um die Türkei, die Menschen dort und Zukunftsbeziehungen zu dem Handelspartner.
Schon lange warnten Experten vor den Schwächen der türkischen Wirtschaft. Zu abhängig von Auslandsinvestitionen, Konsum zu stark auf Pump und zu viele Menschen seien hoch verschuldet. Hinzu kommt, dass Erdogan die Selbständigkeit der Notenbank gekappt hat. Sie darf also nicht die Zinsen erhöhen, was bei schwächelnder Währung angebracht wäre, sondern muss laut Erdogan die Zinsen schön niedrig halten. Die Folge sieht man jetzt.
Stürzt die türkische Lira endgültig ab hätte das negative Folgen auf Länder wie Südafrika, Russland und Indien. Die europäischen Banken sind mindestens mit 150 Millionen Euro in der Türkei engagiert. Türkische Unternehmen, die ihre Schulden in Fremdwährungen begleichen müssen geraten in Not.
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Absetzung Erdogans wäre ein Segen
Vielleicht würden dann die Sinnlosen künstlichen Feindbilder verschwinden die wirklich nie jemanden bis heute geholfen haben und beide Länder könnten mal wirklich kooperativ auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zum Wohle aller weiterkommen.
So sagt Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU: „Erdogan trägt in erster Linie selbst die Verantwortung für die Entwicklung der türkischen Wirtschaft. Seine autokratischen Tendenzen und seine Abgrenzung gegenüber der EU und ihren Werten haben das Vertrauen ausländischer Investoren erschüttert. Sie zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit der Türkei und sind in Sorge um die Zukunftsentwicklung der türkischen Gesellschaft.“
Vielleicht braucht die Türkei diesen Kollaps. Dieser könnte die Grundlage sein eines neuen politischen Anfangs ohne Erdogan. Alleine um diesen Ziel zu verfolgen wäre deutsche Unterstützung auf allen demokratischen Ebenen wünschenswert.
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Dieser Artikel erschien auch auf unserer Partnerseite INFO-WELT
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Ich kann diese ganzen Meinungen nicht mehr teilen. Offenbar sind die Bürger der BRD nur noch in der Lage, mit den Zeigefinger ins Ausland zu zeigen. Dabei erkennt kaum noch einer, dass die Rechte der Bürger im eigenen Land immer weiter eingeschränkt werden. Sind wir denn wirklich einfach so blind geworden?
Sicher ist es der "Wohlstand"
Der Kapitalismus zeigt zur Zeit seine schlimmste Fratze.
Über, was diesem System nicht passt, werden Einschränkungen vorgenommen. Die Menschen leiden darunter. Spätestens, wenn auch hier die Menschen merken, dass sie von diesem System bis aufs Blut ausgenutzt werden, merken sie, dass sie das falsche System unterstützt haben.
Zur Erklärung. Ich bin kein Freund von Erdogan. Aber wer bis heute noch nicht erkannt hat, dass der Nahe Osten von den westlichen Staaten in diese destabile Lage gebracht wurde, den kann man nur bedauern.
Das gilt auch für andere Regionen.