Neues Deutschland 13./14.10.1979 |
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Heute, 20.00 Uhr, Fernsehen 1"Der Mann aus Colorado"Dean Reed zu seiner ShowND: Dean Reed, "der Mann aus Colorado", lädt die Zuschaer heute abend zu einer Show ein. Der zweiten dieser Art, wenn ich mich recht erinnere? Dean Reed: Vor einigen Jahren gab es schon eine unter diesem Titel, aber die Machart ist diesmal anders: kein Musikfilm, sondern die Aufzeichnung eines live-Konzertes aus der Stadthalle Karl-Marx-Stadt, 85 Minuten fast nur Musik, und ausschließlich Pop, Rock, Blues, Schlager. ND: Ein "neuer" Dean Reed? Dean Reed: Keineswegs. Als Rocksänger hatte ich meine ersten Erfolge, und diese Musik habe ich immer und überall mit im Repertoire gehabt. Das Publikum hier hat mich von dieser Seite allerdings - sieht man von meinem Rock-Medley im letzten "Kessel Buntes" ab - noch zu wenig kennengelernt. Wer mich als Interpret einordnen will, könnte vielleicht sagen: Reed ist ein Sänger von Liebesliedern. Man kann vieles lieben: Seine Mutter, Kinder, schöne Frauen - und natürlich unsere schönen politischen Ideale. Alles das besinge ich. Und alles das ist Unterhaltung. Gute Unterhaltung ist gute Politik, weil sie ein echtes Bedürfnis des Publikums befriedigt. ND: Wer sind Ihre Gäste in dem Konzert heute abend? Dean Reed: Zunächst sei das Orchester unter Martin Hoffmann genannt, zusammengesetzt aus Musikern verschiedener sozialistischer Länder, die ich zu den besten ihres Fachs rechne. Dann mein langjähriger Freund Phil Everly, einer der beiden "Everly-Brothers", die neben Elvis Presley wohl die populärsten Rockmusiker der 50er und 60er Jahre gewesen sind. Aus Ungarn kommt Kati Kovácz, deren Talent und Vielseitigkeit ich sehr schätze, aus Berlin der komödiantisch begabte Interpret Achim Mentzel. Besonders freue ich mich, talentierten Nachwuchskräften wie dem Blues-Musiker Stefan Diestelmann und der Sängerin Gerda Gabriel auf dem Bildschirm ein wenig "Starthilfe" geben zu können. ND: Weshalb wählten Sie die Form des öffentlichen Konzertes? Dean Reed: Es ist mehr Spannung dabei, mehr Atmosphäre, auch brauche ich die Nähe des Publikums. Ich mag keine dunklen Zuschauerräume und kein blendendes Scheinwerferlicht, weil ich dem Publikum in die Augen sehen möchte. Denn die da gekommen sind, das sind meine Freunde, und der lebendige Kontakt mit ihnenwie mit meinen Partnern gehört zum Konzert... ND: ... für das wir Ihnen toi, toi, toi wünschen. Das Gespräch führte Peter Berger |
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www.DeanReed.de
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