Neues Deutschland 08.11.1978

Die Justiz der USA verletzt elementare Menschenrechte

DDR-Bürger fordern Freiheit für Dean Reed und seine Mitkämpfer

Berlin (ADN). Ihren energischen Protest gegen die widerrechtliche Verhaftung von Dean Reed und seinen Kampfgenossen durch die USA-Klassenjustiz haben weitere DDR-Bürger, darunter prominente Kulturschaffende, Künstler und Ensembles, in Protesterklärungen bekundet.

"Wir wenden uns leidenschaftlich gegen diesen Willkürakt", schreiben die Mitglieder des Ensembles der Deutschen Staatsoper Berlin in einem Telegramm an das Wright-County-Gefängnis von Buffalo im USA-Staat Minnesota.

"Dean Reed und seine Freunde haben sich für die elementarsten Bürgerrechte eingesetzt", heißt es in einem Telegramm des Vorsitzenden des Paul-Robeson-Komitees der DDR, Prof. Dr. Franz Loeser, an den Gouverneur des Staates Minnesota. Diese Verhaftungen stellen "eine Verletzung der Menschenrechtserklärung dar, die vom Präsidenten der USA auf der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Helsinki unterzeichnet wurde".

Für die Verwirklichung der Menschenrechte in den USA und damit für die sofortige Freilassung von Dean Reed und seinen Gefährten setzen sich auch die Lehrer, Studenten und die Belegschaft der Zentralschule des Bundesvorstandes des FDGB "Nicos Belojannis" in Güsen ein.

"Als ich von der unrechtmäßigen Verhaftung Dean Reeds hörte, fiel mir Paul Robeson ein", betonte Gerhard Schenk, Fachmethodiker an der Bezirksmusikschule Suhl. Alles erinnere an die Diskriminierungen, denen Paul Robeson in den USA ausgesetzt war, sagte er und betonte, die Einkerkerung von Dean Reed sei ein aktuelles Beispiel, wie ein Sänger zum Schweigen gebracht werden soll. "Die imperialistischen Kreise der USA reden viel von Menschenrechten und praktizieren ihr Gegenteil."

Dean Reed wurde verhaftet, "weil er sich auf einer Kundgebung amerikanischer Farmer f&uum;r die elementarsten Menschenrechte eingesetzt hat, weil er seiner Pflicht als Mitglied des Weltfriedensrates und als fortschrittlicher Künstler nachgehen wollte", stellt der Berliner Oktoberklub fest. Die Mitglieder des Singeklubs "DSF" der Pädagogischen Hochschule Güstrow betonen: "Wir haben von Dean Reed gelernt, dass das Lied nur dann zur Waffe im Klassenkampf wird, wenn hinter dem Lied ein engagierter Kämpfer steht."