Neues Deutschland 22.11.1976

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Dokumentaristen aus aller Welt sind in Leipzig vereint

Werner Lamberz führte Gespräche mit Festivalgästen

L e i p z i g (SD). Im Beisein von Filmschaffenden aus über 50 Ländern wurde am Sonnabend im "Capitol" die XIX. Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfllmwoche für Kino und Fernsehen feierlich eröffnet. Unter den Ehrengästen begrüßte Festivaldirektor Ronald Trisch das Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED Werner Lamberz, die Mitglieder des ZK der SED Heinz Adameck, Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen beim Ministerrat der DDR, Hans-Joachim Hoffmann, Minister für Kultur, und Prof. Hans Rodenberg, weiterhin Ursula Ragwitz, Leiter der Abteilung Kultur des ZK der SED, Dr. Karl-Heinz Müller, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Hermann Herlinghaus, 1. Sekretär des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR, und zahlreiche Vertreter des in der DDR akkreditierten diplomatischen Korps.

In ihrer Eröffnungsansprache wies die Präsidentin des Festivalkomitees, Annelie Thorndike, darauf hin, dass Leipzig als Weltforum des progressiven, politischen und kämpferischen Films zunehmend anregend und anziehend auf die Filmschaffenden in allen Teilen der Welt wirkt, was sich 1976 bestätige.

Zu den Ländern, die in diesem Jahr erstmals mit eigenen Filmbeiträgen im Wettbewerb vertreten sein werden, gehören u.a. Angola, Moçambique, Rwanda, Somalia, Tansania, Jamaika, Panama und Papua-Neuguinea. Der internationalen Jury unter Vorsitz von Peter Ulbricht (DDR) gehören an: Prof. Anatoli Golownja (UdSSR), Kamal Karim (Libanon), Giorgio Massimino-Garnier (Italien), Gitta Nickel (DDR), Chirakandathil Paulose (Indien), Dr. Iwan Tesar (ČSSR), Rene Vautier (Frankreich), José Luandino Vieira (Angola), Manfred Vosz (BRD) und Roman Wionczek (Polen).

Im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung gaben Festivalkomitee und Oberbürgermeister im Neuen Rathaus einen Empfang, in dessen Verlauf Werner Lamberz mit zahlreichen Teilnehmern herzliche Gespräche führte, so u.a. mit dem Schriftsteller und Direktor des angolanischen Fernsehens José Luandino Vieira, dem sowjetischen Dokumentaristen Roman Karmen, mit dem japanischen Publizisten Kazuo Yamada, der wesentlichen Anteil an der Zusammenstellung der Retrospektive des progressiven japanischen Dokumentarfilms in Leipzig hat, mit Prof. Anatoli Golownja, einem der Klassiker der sowjetischen Kameramänner, der zu einem der engsten künstlerischen Mitarbeiter Pudowkins gehörte, dem Generaldirektor des Fernsehens in Äthiopien, Azariah Kiros, mit Thai Bao Ly, dem Direktor des Dokumeritarfilmstudios Hanoi, und Hong Nghi Nguyen, dem Generalsekretär des Verbandes der Filmschaffenden Vietnams, dem Sänger Dean Reed, dem Schauspieler Erwin Geschonneck und anderen Persönlichkeiten des internationalen Dokumentarfilms.

Die Gäste brachten in den Gesprächen ihre tiefe Genugtuung darüber zum Ausdruck, dass der progressive Dokumentarfilm in Leipzig schon seit Jahren seine Heimstatt gefunden hat. Sie gaben in diesem Zusammenhang ihrer hohen Wertschätzung für die humanistische Kulturpolitik der DDR Ausdruck. Die Gäste aus jungen Nationalstaaten betonten, wie sehr sie das Leipziger Festival auch als Schule des kämpferischen Dokumentarfilms schätzen. Es biete ihnen darüber hinaus die Möglichkeit, die kulturpolitischen Erfahrungen der DDR im Kampf gegen die Feinde des Sozialismus zu studieren, gegen mancherlei Spielarten imperialistischer ideologischer Diversion. Sie verwiesen auch auf die praktische Unterstützung, die die DDR und die anderen sozialistischen Länder jungen Nationalstaaten beim Aufbau einer Filmproduktion geleistet haben und leisten.

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Letzte Änderung: 2013-07-02