Berliner Morgenpost 04.07.1987 |
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Tochter von Dean Reed verklagt die DDRAP Los Angeles, 4. Juli Die Tochter des 1986 gestorbenen amerikanischen Country- und Rocksängers Dean Reed, der seit 1972 als Emigrant in der DDR lebte, hat die DDR jetzt auf 2,5 Millionen Dollar (rund 4,5 Millionen Mark) Schadenersatz verklagt. Die 19jährige Ramona Reed begründete ihre bei einem US-Bundesgericht in Los Angeles eingereichte Klage mit den ungeklärten Umständen, unter denen ihr Vater in der DDR zu Tode kam. Nach einer Meldung der amtlichen DDR-Nachrichtenagentur ADN war Dean Reed am 12.Juni 1986 ertrunken. Freunde Reeds sagten jedoch, widersprüchliche Angaben aus der DDR hätten sie zu der Überzeugung gebracht, dass Reed ermordet worden sei. "Ich möchte nur wissen, wie mein Vater gestorben ist", sagte Ramona Reed. "Da waren so viele Dinge, die nicht stimmten, so viele Widerspr¨che." Ihre Rechtsanwältin Corey Steele beschrieb den Vater ihrer Mandantin als "eines der besten Propaganda-Werkzeuge, das man sich denken kann. Ein gut aussehender Amerikaner, der dort ein Star war, ein sowjetischer Elvis Presley. Es wäre eine Schande gewesen, wenn er Ostdeutschland verlassen hätte." Kurz vor seinem Tod hatte Reed einem amerikanischen Fernsehjournalisten von seiner Absicht erzählt, in den Vereinigten Staaten zurückzukehren. Zuletzt hatte er die USA 1985 besucht. In der Klageschrift wird geltend gemacht, Ramona Reed habe durch den Tod ihres Vaters seelischen und finanziellen Schaden erlitten. |
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www.DeanReed.de
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