MAZ 11.02.1995 |
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Erinnerungen an Dean Reed im FilmclubFreundschaft - länger als das LebenDie Schule 35 in Potsdam hat sich leider umbenannt. Auch sonst spricht man in der Filmstadt selten vom US-amerikanischen Sänger und Friedenskämpfer Dean Reed. Im Filmclub "Olga Benario" in Frankfurt (Oder) ist er unvergessen. Dean war über viele Jahre unser, mein Freund und bleibt es auch nach seinem rätselhaften Tod im Sommer 1986. Gern erinnern wir uns an den 17. November 1982. Über zwei Stunden erzählte Dean Reed aus seinem bewegten Leben für eine friedliche Welt, für Solidarität und sozialen Fortschritt. Ins Gästebuch des Clubs schrieb er u.a.: "Seid ehrlich, mutig und glücklich." Als Clubleiter sprach ich auch nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung noch lange mit ihm, erfuhr viel von seiner Liebe zum Leben, zu seinem Beruf und vor allem natürlich zu seiner Familie. Obwohl er seit Beginn seines Aufenthaltes in der DDR auch Neidern und Intrigen gegenüberstand, blieb Dean seinen Idealen treu, blieb ein Mensch der Tat und der internationalen Solidarität. Begeisterte Filmfreunde aus Frankfurt (Oder) waren es auch, die Dean Reed kurz vor seinem Tod im Babelsberger DEFA-Studio besuchten. Die entstandenen Fotos dürften wohl die letzten von ihm überhaupt sein! Wir erlebten ihn wie immer: lebensbejahend, freundlich, begeistert von seiner Arbeit für einen neuen Film. Die Todesmeldung machte uns deshalb besonders betroffen. Wir hielten weiter Konakt zur Familie, und im September 1991 besuchte Deans Mutter, Ruth Anna Brown, unseren Filmclub. Frau Brown schreibt uns regelmäßig aus Colorado, wo sie seit einigen Jahren wieder lebt. Unsere speziellen Filmveranstaltungen zu Deans Geburtstag im September unterstützt sie gern. So auch 1994, als sie 500 Dollar schickte. So können wir weiterhin den Frankfurter Kindern und auch ihren polnischen Freunden Filme von und mit Dean Reed zeigen. Im Auftrag von Frau Brown entsteht in den USA auch ein Buch über Dean Reed. Jennifer Dorn, die Autorin, war 1993 Gast unseres 16. Clubgeburtstages und lernte dabei viele Freunde und Bekannte von Dean persönlich kennen, sah, wo er lebte und arbeitete. Auch einer japanischen Journalistin, die sich über Reeds Wirken in der DDR und als Mitglied des Weltfriedensrates informierte, standen wir gern Rede und Antwort. Wir vermittelten einen Kontakt zu Ruth Anna Brown, und ein Foto, das beide Frauen an Deans Grab in heimatlicher Erde zeigt, gehört zu den wertvollsten in unserer Clubchronik. Siegfried Fiedler, Frankfurt (Oder) |
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www.DeanReed.de
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