FF dabei 41/1979 (08.-14.10.1979)

Sonnabend 20.00 DDR-Fernsehen 1

"Der Mann aus Colorado"

Dean Reed einmal anders

Vor drei Jahren gab es eine Fernsehsendung vom "Mann aus Colorado" - Dean Reed, der bekanntlich seit mehreren Jahren in der DDR lebt. Damals konnten die Zuschauer Dean im Studio erleben, er sprach über sein Leben, stellte Freunde vor. Sie erfuhren von seinen vielseitigen Aufgaben als Filmemacher, Schauspieler, Sänger und Mitglied des Weltfriedensrates, lernten ihn als einen sympathischen, engagierten Zeitgenossen kennen, als einen vielseitigen Künstler.

In dieser Woche gibt es abermals ein Bildschirmerlebnis mit dem "Mann aus Colorado", doch mit neuem Kolorit, mit einem Dean Reed, wie ihn die Fernsehzuschauer in der DDR bislang noch wenig kennen. Dean selber machte den Vorschlag: "Wir bringen unserem Publikum in der DDR Musik aus meiner Heimat, den USA." Das Spektrum sollte vom Rock'n Roll der 50er Jahre, mit dem Dean groß und später als Sänger auch populär wurde, über Country und Blues bis hin zu Pop und Rock von heute reichen, mit einer Fülle neuer Titel. Das Fernsehen zeichnete für diese Sendung mehrere öffentliche Veranstaltungen in der Stadthalle von Karl-Marx-Stadt auf. Ein begeistertes Publikum erlebte dort Dean Reed als Gastgeber für Künstler unterschiedlichster musikalischer Genres, als Moderator und Sänger. Seine Sänger- und Musikerkollegen aus dem In- und Ausland waren wie er mit Feuereifer bei der Sache. So die gefühlvolle und temperamentgeladene Kati Kovácz aus Budapest, Phil Everly aus den USA - einstmals feierte er internationale Triumphe im Duo der "Everly Brothers" -, der junge Berliner Blues-Musiker Stefan Diestelmann, die stimmbegabte Gerda Gabriel und der Stimmungsmacher Achim Mentzel. Dean Reed wählte für das Programm eine Reihe von Titeln aus, die teilweise mit deutschen Texten, u. a. von Kurt Demmler, zur Uraufführung gelangten.

Wolfgang Martin