SUPERillu Sonderheft "Unsere Lieblinge" 1993 |
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Dean Reed,Der Cowboy aus den USA, der für den Sozialismus sang![]() An seinem Grab haben sie alle noch einmal geklatscht. Weil der den Applaus so sehr liebte: Dean Reed, sozialistischer Vorzeigeamerikaner mit Wohnort Rauchfangswerder (DDR). Er hatte alle Vorzüge des Systems, durfte mit Honecker persönlich telefonieren - aber er starb ganz allein am 12. Juni 1986 im Zeuthener See, mit 47 Jahren. Das "Neue Deutschland" meldete seinen Tod versteckt im Inneren des Blattes in einer kleinen Meldung: "...ein tragischer Unglückfall". So lautete die SED-Sprachregelung bei Selbstmorden, die peinlich waren. 14 Jahre hatte der Sänger und Drehbuchautor aus den USA in der DDR gelebt. Beweis für die "Anziehungskraft des Sozialismus". Hatte diese auch überall bekundet. Aber in den 80er Jahren ließ seine Anziehungskraft nach. Da traten auch andere Amerikaner auf: Harry Belafonte. Leonard Bernstein, Weltberühmtheiten. Außerdem zerbrach sein Glaube an den Sozialismus. Er wurde kritischer. Aber - dieser Glaube, das war sein Leben gewesen. Reed flüchtete in den Rausch, nahm Tabletten. Als er ertrank, war er damit vollgepumpt. Nach seinem Tod haben sie einen Findling mit seinem Namen auf sein Grab gesetzt. Heute ist der Name rausgekratzt. Vergessen, verweht... |
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![]() www.DeanReed.de
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