XXVI. Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche 1983 |
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18.-26. November 1983 Dean Reed singt am 19. November 1983 |
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Bevor sich der Vorhang zum 1. Teil von Patricio Guzmans Werk "Die Schlacht von Chile" hob, konnten die Zuschauer die Premiere des Films "Venceremos - Dean Reed in Chile" erleben. Er entstand nach dem nationalen Protesttag im August 1983 und belegt, dass der Widerstand gegen das Pinochet-Regime im Volk ungebrochen ist. Als Dean Reed dann auf der Bühne das Lied "Venceremos" anstimmte, sangen alle mit: Das chilenische Volk ist in seinem Kampf nicht allein. Neues Deutschland, 23.11.1983 |
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Das Volk hat seine Angst verlorenBeeindruckende Bilder vom Volkskampf gegen die Diktatur in Chile auf der Internationalen Leipziger Dokfilmwoche Brandaktuelle Bilder direkt von den Schauplätzen des Weltgeschehens, auch das macht seit jeher den Reiz der Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche aus. "Cine Ojo", eine Gruppe chilenischer Filmschaffender, brachte gerade noch rechtzeitig zum Festival einen illegal gedrehten Dokumentarfilm über die "Tage des nationalen Protests" in ihrem Land nach Leipzig. Er wird voraussichtlich am Mittwoch innerhalb der Chile-Retrospektive "Film im Freiheitskampf der Völker" zu sehen sein. Diese Rückschau auf chilenisches Filmschaffen in der Zeit der Unidad Popular und den zehn Jahren des Exils waren bereits am Sonnabend mit einem aktuellen Bericht eröffnet worden, der den kürzlichen Auftritt Dean Reeds vor chilenischen Studenten und Bergarbeitern festhielt. Dieser Film dokumentierte das Wichtigste, was sich in Chile in jüngster Zeit ereignet hat: Das Volk hat die Angst verloren. Eindrucksvolle Bilder: Zögernd erst heben einige der 2000 Versammelten zum Gesang des verbotenen "Venceremos" die Fäuste, zum Schluss reckt sich ein Meer der Fäuste zur Kampfansage an das Regime. Die vom Staatlichen Filmarchiv der DDR zusammengestellte Schau begann dann mit dem repräsentativen Dokumentarfilm des revolutionären Chile, Patricio Guzmans dreiteiliger "Schlacht von Chile". Gemeinsam mit den Arbeitern einer kleinen Gruppe unabhängiger Filmemacher in Chile selbst, die seit einigen Jahren unter schwierigsten Bedingungen realistische und damit regimekritische Streifen drehen, repräsentiert der chilenische Exilfilm heute das nationale Filmschaffen jenes Landes. Die "Säuberung" des staatlichen chilenischen Films durch die Militärs, die mit der Ermordung des damaligen Direktors Eduardo Paredes begann, hat nach dem Putsch fast alle namhaften Regisseure außer Landes getrieben. Während die Filmstudios im Chile Pinochets heute hauptsächlich Werbefilme herstellen, haben die Künstler im Exil bisher 112 Filme geschaffen. Bernd Gräßler, Junge Welt 22.11.1983 |
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