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Konzert im "Lindenhof" in Ellrich im Südharz

im Herbst 1984

Konzert in Ellrich

Ich hatte im Herbst 1984 das Vergnügen, mit Dean Reed für einen Song zusammen auf der Bühne zu stehen. Es war eine Veranstaltung in dem kleinen Städtchen Ellrich im Südharz, damals Sperrzone, meiner Heimatstadt.

Ein Konzert war angesagt, und ich wollte unbedingt Dean persönlich kennenlernen. Also stand ich schon zwei Stunden vor Konzertbeginn vor dem "Lindenhof" und sah, wie ein Citroën auf den Parkplatz fuhr. Ich erkannte Dean sofort und ging auf ihn zu als er ausstieg. Ich grüßte und er grüßte zurück. Wir unterhielten uns kurz, ich erzählte, dass ich in einem Singeclub bin und Mandoline und Banjo spiele. Dann durfte ich seine Gitarre auf die Bühne tragen. Er sagte mir, dass er mit der Band noch das Programm schnell durchgehen müsse und bat um Verständnis, dass wir nicht länger plaudern können.

Ich hatte leider keinen sehr guten Platz im Zuschauerraum und konnte die Bühne nicht einsehen, doch im letzten Drittel der Veranstaltung kam Dean von der Bühne direkt auf mich zu und sagte, ich solle mitkommen. Ich, damals gerade 16 Jahre, war sehr verlegen, aber ich folgte ihm auf die Bühne. Er fragte, ob ich den Song von Harry Belafonte "Matilda" kenne, ich sagte ja. Der Zufall wollte es, dass ich den Text damals öfter bei Veranstaltungen gesungen habe, allerdings nur im kleinen Rahmen, nie auf einer Bühne, wo im Publikum meine gesamte Heimatstadt saß. Ich war so aufgeregt, dass ich mit Sicherheit einen knallroten Kopf hatte.

Wir sangen zusammen "Matilda", und irgendwann mitten im Lied hörte Dean auf mitzusingen, erst bemerkte ich es gar nicht, als ich es merkte und fast ins Stocken kam, setzte er wieder ein. "Hallo mein Freund, das ist dein Applaus!" sagte er, als am Ende alle klatschten. Ich konnte es gar nicht so recht fassen, Dean Reed hatte mich auf die Bühne geholt und mich dort eine Strophe ganz allein singen lassen. Ich war stolz.

Nach der Veranstaltung durften einige Jugendliche und auch ich noch hinter die Bühne. Wir unterhielten uns noch ungefähr eine Stunde mit unserem Star, bis dann gesagt wurde, es ist Feierabend, Dean hätte noch einen weiten Weg vor sich.

Ein Foto, schwarz/weiß, von der Veranstaltung, leider in schlechter Qualität, hängt in meiner Wohnung immer noch, ich stehe mit ihm auf der Bühne im "Lindenhof" in Ellrich. Gut, dass es kein Farbfoto ist, sonst könnte man sicher sehen, wie rot mein Kopf war .

Musik ist nicht zu meinem Beruf geworden, mein Banjo spiele ich nur noch selten. Ab und zu höre ich mir jedoch Deans Platten an und singe bei so manchem Lied mit. Dann kommen Erinnerungen an meine Jugend, die Zeit im Singeclub, an die Zeltlager und die langen Abende am Lagerfeuer und auch an den Abend im Herbst 1984, als ich einem Mann begegnete, der eine Wärme und Freundschaft ausstrahlte, die gar nicht so zu den mir sonst bekannten Künstlern passte. Er war einfach ein Mann, der mit einem Akzent sprach, der für uns DDR-Kinder ungewöhnlich klang, doch was er sagte, klang aufrichtig und ehrlich.

Ich habe im Nachhinein, nach der Wende, viele Truck- und Coutryfestivals besucht, da ich ein Country-Fan bin, habe dabei auch einige deutsche und auch amerikanische Künstler persönlich kennen gelernt, doch mit keinem konnte ich mich so ungezwungen unterhalten wie mit Dean Reed.

Ralph Harry Diener, 19.08.2004

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Letzte Änderung: 2013-12-03