Volkskorrespondent
Fritz Theisen
|
Weil in Brüssel nicht 30% als CO2-Reduktionsziel rauskam, sondern 35%!? Originalton Scheuer: „Es wurde eben nur so verhandelt, man könnte es halbherzig nennen, dass ein schlechterer Wert rauskam, als in der Bundesregierung vereinbart.“ Igitt, dieser Macho-Tonfall! Ein besserer Wert kam raus, Herr Scheuer, ein deutlich besserer!
Aber längst nicht gut genug!
Unter aller Kanone, wie Sie die Umweltministerin, Frau Svenia Schulze, öffentlich angreifen Herr Verkehrsminister Scheuer!
Die Frau Schulze (SPD) – mein Herz schlägt auch für sie nicht besonders! – sagte in Brüssel immerhin vorher, was sie denkt, und sie denkt wenigstens etwas besser, etwas weiter als Sie. Sie, Herr Scheuer, entblöden sich nicht, das 30%-Ziel zu bejubeln, das „in der Bundesregierung vereinbart“ worden wäre.
Als wenn sich das Wohl und Wehe der weltweiten Umwelt um so etwas Fünftrangiges scheren würde wie das, was diese schwarzrote „Bundesregierung“ unter sich und im Interesse der Automobilprofite ausbaldowert!?
Jede/r weiß, auch Sie wissen, dass jeder vermeidbare CO2-Ausstoß mittlerweile zu viel ist. 60 % der herumfahrenden, die Straßen verstopfenden und verqualmenden SUVs, PKWs etc. sind über! Mindestens genauso viele LKW auch!
Herr Scheuer, zu ihrem Geschäftsbereich gehört auch die Eisenbahn! Was tun Sie eigentlich dort für die Reduktion des CO2? Nichts! Die Bahn wird, ständige Kunden werden´s Ihnen bestätigen, immer schlechter!
Anstatt umfangreich den Personennahverkehr auszubauen, für Taktverkehr zu sorgen, anstatt die Unternehmen zu Bahnabschlüssen zu zwingen, systematisch Güter auf die Bahn zu bringen, werden Güterbahnhöfe aufgelöst, wird der Güterverkehr dort immer dürftiger. Auf den Autobahnen dagegen immer erdrückender! Längst haben wir keine Bundesautobahn mehr, sondern ein rollendes „Bundesindustrie- und Ausliefrungslager“!
Ein Reduktionsziel auf 50% des CO2-Ausstoßes wäre noch zu wenig!
Als Gewerkschafter weiß ich: Immer wenn’s den Profiten an den Kragen geht, entdecken die Erpresser/innen in den Konzernvorständen die Arbeitsplätze!
Aber wenn Arbeit für etwas geleistet werden soll, das schadet – und jeder Handschlag an diesen CO2- und Stickoxid- Schleudern ist ein Schaden – dann braucht die Gesellschaft, brauchen wir diese Produkte und diese Arbeit nicht mehr, sondern gesellschaftsweite Arbeitszeitkürzung.
Oder aber: Arbeit für sinnvolle, nutzenstiftende Dinge. Das aber interessiert das Kapital nicht! Bester Beweis: Die Kriegsindustrie „sichert“ Arbeitsplätze – bis der Krieg da ist! Sozusagen sichere Arbeitsplätze bis zum Schluss!
Ihre ganze ministerielle Tätigkeit, Herr Scheuer, zeigt: Sie sind nichts als ein Steigbügelhalter für die gierigen Profiteure, in deren Händen sich die deutsche Automobilindustrie befindet. Die aber befindet sich leider(?), wenn es so weiter gehen sollte, auf dem Weg zu den Abwrack-Werften!
_____________________________________________________________________________
Für den Inhalt dieses Artikels ist ausschließlich die Autorin bzw. der Autor verantwortlich.
Veröffentlichungen sind nur Medien der Gruppe-Volkskorrespondenz, unter deren Regeln, gestattet.