Volkskorrespondent
Lupo
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Mayday ist das internationale Rufzeichen für Not. Wenn zum 1. Mai in diesem Jahr, einmal rund um den Globus, die Arbeiterklasse marschiert um ihre Forderungen zu stellen, reicht dieses von artigen Dingen bis hin zur Wut. Wut über die Globalisierung der Kapitalisten, der Ware Arbeitskraft mit den billigsten Löhnen und die Spaltung der Arbeiterklasse. Und so grassiert eine gnadenlose Arbeitshetze in den Fabriken.
Es wurde festgestellt, dass in diesem Land die psychischen Erkrankungen der Erwerbstätigen an erster Stelle für Fehltage steht. Angstzustände plagen die Kollegen/innen vor Fehler zu machen und Entlassungen. Dazwischen müssen viele noch das tägliche Mobbing ihrer Vorgesetzten ertragen. Statt Solidarität, hetzt „jeder gegen jeden“ um beim Chef zu glänzen. Auf der Strecke bleiben menschliche Wracks, die frühzeitig vor der Rente den Löffel abgeben und somit bei der staatlichen Rentenkasse reichlich Einsparung gewährleisten. Zynisch wird von der Überalterung der Gesellschaft geredet. Doch daß die meisten Erwerbstätigen diese Rente gar nicht erreichen, davon, hört man kein Wort.
Diese unhaltbaren Zustände unter den Kollegen/-innen werden gern unter den Teppich gefegt, besonders von den Reformisten und Revisionisten in ihren Erklärungen zum 1. Mai. Da werden von artige Forderungen oder wirre Theorien aufgetischt, doch von den wahren Problemen dringt nichts in ihre Studierstuben und Lügenfabriken, denn leidende Proleten gibt es für sie schlichtweg nicht. Meist wird mit viel Tamtam, Bratwurst, Bier und Krawallmusik, zwecks Betäubung der Sinne, aufgewartet. Es werden „Sonntagsreden“ gehalten und mit viel Gebrüll aus den Verstärkeranlagen untermalt. Und so zieht der Prolet mit der Faust in der Tasche wieder nach Hause oder bleibt gleich ganz auf dem Sofa. Viel Papier wird auch verkauft und verteilt, wie z. B. die Maizeitung des DGB oder für 2,50 € oder die Rote Fahne der MLPD zum 1. Mai. Die trägt in diesem Jahr den Titel: „1. Mai 2019: MLPD-Arbeiterpartei der Zukunft“. Waschmittelwerbung ist noch besser als dieser hohle Spruch. Sollen die Arbeiter warten bis zur Zukunft, wenn sie mal als Arbeiter was zu sagen haben? Am sogenannten St. Nimmerleinstag?
Nun hat Lisa Gärtner, ein Sprössling der aus der „Engel-Dynastie“, eine „Ausarbeitung“ zur Frage der Diktatur des Proletariats in der aktuellen Maizeitung publiziert. Wie oben geschildert, leiden die Arbeitenden an Angst in den Betrieben. Doch sie greift die angebliche Angst die unter der Diktatur des Proletariats wie sie zurzeit von Lenin und Stalin in der Sowjetunion herrschte, als vergleich auf. Angst im Kapitalismus, Angst im Sozialismus, welch wonniger Zustand für die Kapitalisten. So kann nach ihrer Idee beruhigt weiterhin ausgebeutet werden.
Die Phantastereien der Lisa Gärtner sollen nun den Eindruck erwecken, die Diktatur des Proletariats könne als Medizin in den Betrieben dieser Republik wirken. So wie bei Amazon, den Krankenhäusern oder Ford. Doch bislang wirken dort nur reformistische und revisionistische Kräfte, also völlig harmlos für die Herrschenden. Die Geschichte der Arbeiterbewegung ist eine Geschichte von Klassenkämpfen. Und diese, unsere Geschichte, hat zum Beispiel bei VW in den 70er Jahren dazu geführt, dass mit der Parole „VW gehört uns“, also die Eigentumsfrage, das Verwaltungshochhaus in Wolfsburg gestürmt wurde und die Bonzen verjagt wurden. Ein anders Blatt ist dabei, dass die Porsche-Sippe bei VW danach vollständig die Macht übernommen hat. Deswegen, weil die Sozen bei VW gnadenlos mit Arbeitsverboten, Folter in Brasilien und Erschießungen in China aufgeräumt haben. Davon kein Wort von Lisa Gärtner. Diese traurige Heldin der Arbeit blendet die Kämpfe der Arbeiterklasse aus und möchte uns den Stempel dieser Millionärspartei MLPD aufdrücken. Schade um den abgeholzten Baum für das Glanzpapier der MLPD-Maizeitung!
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