Volkskorrespondentin

Ilga Röder, Saarbrücken
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FRIDAYS FOR FUTURE

Globaler Klimastreik zur Europawahl

Ilga Roeder

Längs gehen nicht nur die Schüler/innen in Schweden auf die Straßen. Greta Thunberg hat zum weltweiten Streik aufgerufen.
Am Freitag vor der Europawahl waren überall Großdemos für Klimaschutz angesagt.

»Fridays for future«, 24. Mai 2019 in Saarbrücken. Bild Ilga Roeder

Sogar von Schülern aus Saargemünd kam Unterstützung, die anhand der verteilten Flyer “Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut“ mitskandierten.

Diesmal ging es in Saarbrücken erst ab 12.00 am Schlossplatz in Saarbrücken los, um von vorne herein den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, die kritisierten, die Schüler sollten doch besser lernen, um die verzwickten Abituraufgaben in Mathematik zu lösen, um die es dieses Jahr soviel Protest gegeben hatte.

Dazu fragte ich einen Abiturienten, der mir versicherte, vor der Prüfung habe er nicht demonstriert, sondern gelernt. Die Matheaufgaben, die aus Sicht der Schüler kaum lösbar waren, sind im Unterricht gar nicht behandelt worden. Eine junge Auszubildende hatte heute frei, und auch verschiedene Schüler betonten, freitags ende der Unterricht früher.

Obwohl die Europawahlen inzwischen vorbei sind, antworteten die jungen Leute auf meine Frage: Ja, wir möchten auch ab 16 Jahre wählen, wir lernen, arbeiten  und möchten auch mitentscheiden.

Denn nicht alle Bürger, die wählen, engagieren sich auch.

Wenn die Politiker jetzt nichts unternehmen, werden sie es später an den Wahlergebnissen spüren.

Nicht nur junge Leute hatten sich dem Protest gegen die Klimaerwärmung angeschlossen.

 Eltern, Großeltern, Lehrer, Greenpeace, die Friedensbewegung und zahllose Bürger versammelten sich um den aufgeblasenen Riesenballon mit der Aufschrift: Es gibt keinen Planeten B.

Weitere Sprüche, meist in Englisch fassen die Situation wie folgt zusammen: „Omas gegen rechts“, „Eltern für eine Zukunft“, „Wir wollen eine gute Zukunft“, „Rettet das Klima“, „Handelt sofort!“ „Kapitalismus Klimakiller Nr. 1“, „Raus aus dem Wachstumswahn“, „Rettet die Bienen“, „Pflanzt mehr Bäume“, „Säubert die Meere“, „Respektiert unseren Planeten – denn wir haben keinen Zweiten“!

Konkrete Forderungen an die Politik wurden aufgestellt, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten:

-Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5° C.,

– explizit für Deutschland: 2015 Nettonull erreichen, Kohleausstieg bis 2013, 100% erneuerbare  Energie bis 2015.

-Dafür sollen fossile Energieträger nicht mehr subventioniert werden eine Steuer auf Treibgasemissionen soll erhoben werden. erheben, usw.

»Fridays for future«, 24. Mai 2019 in Saarbrücken, Ludwigsplatz. Bild Ilga Roeder

Denn wenn wir die Kipppunkte in unserem  Ökosystem überschreiten, werden, wird die Schadensbegrenzung um ein vielfaches teurer als rechtzeitige Maßnahmen.

Deshalb unterstützt die Umweltgewerkschaft die Forderungen der jungen Leute mit der Forderung für den Klimaschutz:

  1. Sofortmaßnahmen, um das Treibhausgas radikal zu reduzieren, z.B. Abschalten von ¼ der Kohlekraftwerke,
  2. die Verursacher wie Konzerne, Banken  zur Kasse bitten, denn eine CO2 Steuer würde auf die Verbraucher umgelegt, zur Klimakatastrophe käme noch eine finanzielle Belastung hinzu.

Am  Abend hat der Künstlerische Leiter, Bernhard Leonardy ein Open-Air-Konzert auf dem Ludwigsplatz zugunsten von Fridays for Future organisiert, an dem ca. 200 Musiker teilnehmen.

Die Aufführung des Werkes von Mendelssohn  als Botschafter für die Schöpfung(Alles was Odem hat, lobet den Herrn) unterstützt die Bewegung, der Natur eine Stimme zu geben.

Am folgenden Tag, dem 25.05.2019, dem jährlichen Tag der offenen Tür an der Universität des Saarlandes, konnte ich mich von der praktischen Anwendung nachhaltiger Batterien überzeugen.

»Fridays for future«, 24. Mai 2019 in Saarbrücken. Bild Ilga Roeder

Statt Vanadium, einem seltenen Metall, werden wiederaufladbare Redox Flow(Flüssig-) Batterien auf  der Basis von Elektrolyten und Salzen  in einem 2 Kammersystem hergestellt, die eine bessere Kosten- Nutzen Auslastung besitzen.

Diese und andere interdisziplinäre Initiativen hat ein Zusammenschluss von Professoren verschiedener Fachrichtungen ins Leben gerufen, den „Scientists for Future“(Wissenschaftler für die Zukunft), die ebenfalls an den Freitagsdemonstrationen teilgenommen haben.

Außer Frau Dr. Mantel, Vertreterin der Philosophie, die mir interessante Einblicke in ihre Arbeit vermittelte, sind  Professoren der Physik, Chemie, Mathematik und Geographie vertreten.

Wir wollen alle etwas dafür tun dass die Prophezeihung der CREE Indianer nicht  Wirklichkeit wird:

Denn wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

 

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