Tobias Salin

Zu meinem Austritt aus der SDAJ und der DKP

Wir brauchen eine schlagkräftige, revolutionäre Organisation
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Tobias Salim

Liebe Freundinnen und Freunde, Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Genossinnen und Genossen,

über 6 Jahre habe ich aktiv mit und in der SDAJ gegen Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Krieg und letztendlich gegen dieses kapitalistische Scheißsystem gekämpft, was täglich abertausende Tote durch Hunger, Krieg und Umweltzerstörung produziert. Nun bin ich aus der SDAJ und dem folgend auch aus der DKP ausgetreten.

Nicht, weil ich den kapitalistischen Lügen erlegen bin oder gar resigniert aufgegeben habe: Nein, ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass es für diesen Kampf eine schlagkräftige, revolutionäre Organisation benötigt. Und ich glaube auch nach wie vor, dass wir eine Welt ohne Krieg, Ausbeutung und Hunger erreichen können.

Aber: Der kapitalistische Staat ist sehr gut organisiert, hat schon viele Kämpfe gegen uns geführt und gewonnen: die Hartz-Gesetze, Kriegseinsätze in vielen Ländern dieser Welt und politische Verfolgung und Ermordungen von GenossInnen sind nur einige wenige Beispiele der letzten Jahrzehnte. Vor über 70 Jahren schreckte er auch nicht davor zurück 60 Millionen Menschen zu ermorden, um die Profite der großen Konzerne und Banken zu sichern.

Die einzige Möglichkeit sich gegen diesen fortwährenden – mal aggressiveren und offeneren, mal scheinbar friedlicheren und versteckteren – Kampf zu bestehen, ist die Organisierung der Unterdrückten und Ausgebeuteten und die Gegenwehr. Dazu braucht es eine Kampfpartei und viele verschiedene Angebote wieder massenhaft Abwehrkämpfe – die irgendwann in Kämpfe gegen das System münden – zu führen. Doch solch eine Partei braucht eine klare Analyse dieser Gesellschaft und eine Strategie, wie dieses System zu beseitigen und eine Gesellschaft zu errichten ist, in der wir ALLE das Sagen haben, frei von Krieg und Ausbeutung.

In der SDAJ und auch in der DKP habe ich keine erfolgversprechend Perspektive mehr gesehen eine Organisation – die den heutigen Anforderungen gewachsen ist – aufzubauen. All denen, die das anderes sehen, wünsche ich viel Glück auf ihrem Weg. Mir liegt es fern aktiv gegen andere Verbände oder Parteien zu arbeiten, die ähnliche Ziele verfolgen. Ich glaube nur nicht mehr, dass euer Weg ein vielversprechender ist.

Die Einschätzung der Notwendigkeit einen Klärungsprozess zu beginnen, an dessen Ende eine kommunistische Organisation steht, ist natürlich keine individuelle. Die überwältigende Mehrheit der lokalen Ortsgruppe der alten SDAJ und darüber hinaus noch einige andere Genossinnen und Genossen vor Ort teilen diese Einschätzung und die gleichen Ziele. Ihr findet uns ab jetzt unter Wie weiter? – Gießen, aber auch bundesweit sind wir gut vernetzt und werden uns zunächst um die Homepage wieweiter.net organisieren. Eine ausführliche Austrittserklärung so wie ein Plan für den Klärungsprozess wird in Bälde kommen. Wer schon jetzt Fragen hat, kann sich jeder Zeit bei mir melden.

Der Kampf geht weiter!
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