KikiRebell – 21. Januar 2022
Utopia
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Heute hörte ich zum ersten Mal, Konstantin Weckers neuen Song »Utopia«. Der Anlass: Die „Blödquatschshow Inas Nacht“ vom NDR, war zwar kein besonderer Rahmen für seine anspruchsvollen und eindeutigen Zeilen, doch Konstantin hat gepunktet, während der „Moderationsclown Ina Müller“ fast unaufhörlich ihr triviales Geplapper von sich gab, sprang der Funke sofort über… Ein Genosse im Fernsehen!
„Pompöse Soundlandschaften, bezaubernde Melodien und sich dynamisch aufplusternde Klangatmosphären spielen unter dem Wecker-Banner keine große Rolle. Was hier zählt, sind die Kraft des Wortes, die Magie des bildlichen Umschreibens und der niemals ermüdende Wille, etwas zu verändern. Songs, die man gut und gerne nebenbei hören kann. »Utopia«, so der Titel des neuen Wecker-Werks, skizziert eine Welt fernab der Realität, in der es sich wahrhaftig lohnt, zu leben.“
So und ähnlich drückt sich die bürgerliche Presse aus, wenn sie einen von uns nicht totschweigen kann, weil er einfach einer der größten deutschsprachigen linken Sänger/innen ist, der immer gleich auf den Punkt kommt. Seine Texte sind weder „fernab der Realität“ noch zum „mal nebenbei hören“! Sie benennen eindeutig die gesellschaftspolitische Lage und zeigen oft auf, wie es besser sein könnte, machen uns neugierig und hungrig auf eine Welt die uns gefällt – die wir uns selber gestalten und für die wir selber die Verantwortung tragen.
„Stellt euch einmal uns‘re Welt vor. Ohne Krieg, ohne Gewalt. Ohne Bosse, ohne Herrscher, jeder ist dem Ander’n Halt. Ohne Himmel, ohne Hölle. Einfach nur im Jetzt und Hier. Ohne Ehrgeiz, ungehetzt, alle leben nur im Jetzt„. So beginnt Konstantins neuer Song, den er »Utopia« genannt hat. Er drückt aus, was wir begehren, wofür wir kämpfen, leben und sterben. An die Herrschenden dieser Welt richtet er im Text die Worte: „Nennt mich gerne einen Spinner, der nicht passt in uns‘re Zeit. Doch ihr lebt in einem Albtraum – mein Traum ist die Wirklichkeit!“ Und uns Zuhörer/innen macht er Mut und singt: „Nein, der Mensch ist nicht so schlecht wie’s die Herrschenden gern hätten. Es ist unser aller Recht, uns vor diesem Trug zu retten„.
Ja, es ist nicht nur unser Recht, die Herrschenden Ausbeuter und ihre Elend und Tod bringende Gesellschaftsordnung zu bekämpfen und letztlich ab zu schaffen – es ist unser Pflicht! Die Utopie ist der Normalfall auch, wenn uns die Marionetten aus den Parlamenten, Schreibstuben und Schlagerfabriken zum zig tausendsten Mal das Ausbeutersystem als Demokratie und von gottgewollt verkaufen. Konstantin hat recht, wenn er singt „Wäre diese Welt nicht hier, wüssten wir doch nichts von ihr. Nennt es weltfremd, nennt es Wahnsinn. Doch ich träume nicht allein. Ist denn nicht allein die Liebe Grund und Sinn von allem Sein!„
Ich möchte Konstantins Zeilen ergänzen mit den Worten: „Ihr braucht uns – doch wir brauchen Euch nicht!„