Redaktionen RoterMorgen, DerRevolutionär, ElCantor, AmericanRebel und InfoWelt – 24. September 2021
Es ist etwas ruhiger geworden um unsere „Internationale“ im Jahr ihres einhundertfünfzigsten Geburtstages. „Ruhiger“ aber nicht „ruhig“, denn sie ist ein Spiegel des Bewusstseins der internationalen Arbeiter/innenbewegung.
Unser stolzes Lied erklingt überall dort, wo gegen Ausbeutung, Faschismus und Imperialismus gekämpft, protestiert und gefeiert wird! Und gekämpft, protestiert und gefeiert wird überall auf diesem Globus, ja in jedem Land! Ob in Brasilien im Kampf gegen die faschistische Blosonaro-Regierung, in den Foltergefängnissen der Türkei, auf den Straßen von Hamburg anlässlich des »G20 Gipfels«, 1989 bei den Leipziger Montagsdemos, oder 1989 auf dem Pekinger Tian’anmen-Platz immer ist unsere »Internationale« dabei!
Und in jedem Land wird »Die Internationale« in der jeweiligen Landessprache gesungen. Schon das ist ein feierliches Bekenntnis zur internationalen proletarischen Solidarität.
»Die Internationale« ist das weltweit am weitesten verbreitete Kampflied der Arbeiterbewegung, die sich ideologisch – gemäß dem marxistischen Motto „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ – dem proletarischen Internationalismus verpflichtet sieht. 1871, also vor genau 150 Jahren entstand sie in Frankreich. Der ursprünglich französische Text stammt von Eugène Edine Pottier, einem Dichter und aktiven Beteiligten der Pariser Kommune. Die Melodie des Liedes wurde ein Jahr später von dem belgischen Genossen Pierre Degeyter komponiert. Er war Dirigent des Arbeitergesangsvereins von Lille.
Die bekannteste deutsche Übersetzung, besser gesagt Version, wurde 1910 von dem Gewerkschaftssekretär Emil Konrad Luckhardt geschaffen. Sein fünfstrophiger Text ist an den französischen Originaltext angelehnt und bezieht sich auf die sinngemäße, dabei in der Radikalität etwas abgeschwächte und romantisierte Übersetzung der beiden ersten sowie der letzten Strophe des französischen Liedes.
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Sie lautet:
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Wacht auf, Verdammte dieser Erde,
Die stets man noch zum Hungern zwingt!
Das Recht, wie Glut im Kraterherde,
nun mit Macht zum Durchbruch dringt.
Reinen Tisch macht mit den Bedrängern!
Herr der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger!
Alles zu werden, strömt zuhauf!
:/: Völker, hört die Signale!
Auf, zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht! :/:
Es rettet uns keine höhres Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun.
Uns aus dem Elend zu erlösen,
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: Des Armen Rechte
Leeres Wort: Des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte,
ertragt die Schmach nun länger nicht!
:/: Völker, hört die Signale! … :/:
Gewölbe stark und fest bewehret,
die bergen, was man dir entzog.
Dort liegt das Gut, das dir gehöret
und um das man dich betrog!
Ausgebeutet bist du stets worden,
ausgesogen dein starkes Mark!
Auf Erden rings, in Süden und Norden,
das Recht ist schwach, die Willkür stark.
:/: Völker, hört die Signale! :/:
Mit Schlachtenrausch will man uns blenden,
doch zwischen uns soll Friede sein!
Den Dienst verweigert, ihr Soldaten,
Gewehre hoch, durchbrecht die Reih’n!
Wenn drauf bestehen die Kannibalen,
das mit dem Mordstrahl kämpfen wir,
so sollen sie es bald erfahren,
auf wen wir richten das Visier!
:/: Völker, hört die Signale! :/:
In Stadt und Land ihr Arbeitsleute,
wir sind die Stärkste der Partei’n.
Die Müssiggänger schiebt beiseite!
Diese Welt muss unser sein!
Unser Blut sei nicht mehr der Raben
und der nächtig’n Geier Frass!
Erst wenn wir sie vertrieben haben,
scheint die Sonn’ ohn’ Unterlass.
:/: Völker, hört die Signale!
Auf, zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht! :/:
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