Imperialisten stürzen nicht durch Bitten – sondern durch Aufstand

Die Internationalen Brigaden, waren von der Kommunistischen Internationale rekrutierte und ausgebildete militärische Freiwilligenverbände, die im Spanischen Bürgerkrieg gegen den von Franco angeführten Staatsstreich und dessen von Hitler und Mussolini unterstützte Verbände kämpften | Photo: Videoscan YouTube

Heinz Ahlreip – 24. März 2025

Die Bedeutung von physischer und geistiger Kraft

W. I. Frunse betont die richtige Reihenfolge des Kampfes:

„In unseren Berechnungen künftiger Operationen und bei der Analyse des Charakters der künftigen Zusammenstöße müssen wir innerhalb der eigenen militärischen Organisation das Hauptaugenmerk nicht den Hoffnungen auf die politische Zersetzung unseres Gegners, sondern dem Moment der tatsächlichen Möglichkeit schenken, ihn inaktiv, physisch zu zerschmettern.“¹

Physische Gewalt und geistige Überzeugung ergänzen sich. Doch der Idealist vergisst oft, dass allein die Idee auf dem Schlachtfeld nicht ausreicht. Lenin weist darauf hin, dass sowohl reaktionäre imperialistische Kriege als auch fortschrittliche Befreiungskriege mit dem Schwert und dem Wort geführt werden. Jeder Krieg erfordert eine immense Anspannung materieller und geistiger Kräfte. Gefahren sind ständige Begleiter, und im Gefecht ist jeder Moment lebensbedrohlich.
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Die Lehren aus der Pariser Kommune

1871 zeigte die Pariser Kommune, insbesondere im Blutmai, eine bittere Lektion: Die Kommunarden vertrauten zu sehr auf die Überzeugungskraft des Wortes und gaben das Schwert zu früh aus der Hand. Die Versailler Regierung erhielt dadurch Zeit, ihre Truppen zu sammeln und die Kommune brutal niederzuschlagen. Lenin analysierte diese Ereignisse sorgfältig und kam zu dem Schluss, dass das Proletariat seine Feinde hätte vernichten müssen, statt zu versuchen, sie moralisch zu beeinflussen. Es unterschätzte die militärische Komponente des Bürgerkriegs.²

Besonders in der heutigen Zeit, in der imperialistische Kriege vorbereitet werden, ist es entscheidend, diese Fehler nicht zu wiederholen. Lenin betonte, dass jeder Sieg letztlich vom Kampfgeist der Massen abhängt.³
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Die Bedeutung der Propaganda

Als politische Minderheit müssen wir gegen den Strom der materiellen und geistigen Aufrüstung schwimmen und uns darauf konzentrieren, den Kampfgeist der Massen gegen die imperialistischen Kriegsverbrecher zu entfachen. Es gilt, den Unterschied zwischen einem ungerechten und einem gerechten Krieg herauszuarbeiten. Bolschewistisch geschulte Soldaten müssen erkennen, dass ihr Kampf gegen die Bourgeoisie stets gerecht ist.

„Die Überzeugung, dass der Krieg gerecht ist, und die Einsicht in die Notwendigkeit, zum Wohl unserer Brüder das Leben zu opfern, heben den Kampfgeist der Soldaten und veranlassen sie, unerhörte Schwierigkeiten zu überwinden.“⁴

Auch Lenin wies darauf hin, dass der Kampf gegen den deutschen Imperialismus nicht nur militärisch, sondern auch durch Propaganda und innere Zersetzung geführt wurde.⁵
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Der ideologische Kampf

Die drei Siege über die Entente waren nicht nur militärische Erfolge, sondern auch psychologisch gestützte Siege. Engels stellte bereits 1886 in seiner Studie über Ludwig Feuerbach fest, dass alle menschlichen Entscheidungen durch den Kopf gehen müssen. Das Wort beeinflusst auch das Handeln der Soldaten auf dem Gefechtsfeld. Daher erfordert der Klassenkampf Ausdauer und beharrliche Aufklärungsarbeit, denn tief verwurzelte Ideologien lassen sich nicht durch eine einzige militärische Attacke brechen.

„Im Krieg kann man nach einigen Monaten siegen, aber auf dem Gebiet der Kultur ist es unmöglich, in einer solchen Frist den Sieg zu erringen. Es liegt im Wesen der Sache selbst, dass es hierzu einer längeren Frist bedarf, und auf diese längere Frist muss man sich einrichten, indem man seine Arbeit gut einteilt, indem man größte Zähigkeit, Beharrlichkeit und Systematik an den Tag legt.“⁶
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Die Entlarvung der Bourgeoisie

Ein zentraler Aspekt der Aufklärungsarbeit ist es, die wahren Absichten der Bourgeoisie offenzulegen. Sie tarnt ihre Gier nach Bereicherung als Freiheitskampf, doch letztlich zahlen die Völker mit ihrem Blut für diesen Betrug. Ein tieferes Verständnis der materialistischen Dialektik ist erforderlich, um die wahre Natur der bürgerlichen Politik zu entlarven.

Die Bourgeoisie bereitet Raubkriege vor und versucht, kommunistische Kader systematisch zu vernichten. Die Kommunisten müssen aus der Pariser Kommune lernen und ihr Hauptaugenmerk auf die Zerschlagung des bürgerlich-faschistischen Offizierskorps richten. Gleichzeitig gilt es, gegen alle Formen des Sozialdemokratismus wirksam vorzugehen.

Da es nach Lenin extrem schwierig ist, einen Krieg richtig zu analysieren, werden Fehler unvermeidlich sein. Doch entscheidend ist, dass diese Fehler korrigierbar bleiben. Das einzig richtige Fundament bleibt der Marxismus-Leninismus. Jegliches bürgerlich-soziologische Gedankengut muss kompromisslos beseitigt werden.
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Verweise:

¹ M. W. Fruns: Gesammelte Werke, Band 1, Moskau-Leningrad, 1929, Seite 247.
² Lenin: Die Lehren der Kommune, Werke, Band 13, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 424.
³ Lenin: Rede auf der erweiterten Konferenz von Arbeitern, Werke, Band 31, Seite 125.
⁴ a. a. O.
⁵ Lenin: Versammlung der Moskauer Parteiarbeiter, Werke, Band 28, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite .
⁶ Lenin: Die NÖP und die Aufgaben der Ausschüsse für pol.-kult. Aufklärung, Werke, Band 33, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 60.

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Über den Autor:

Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse. Ahlreip arbeitete als Lagerarbeiter u. a. bei Continental in Hannover und bis zum Rentenbeginn als Gärtner für Museumsstätten und Friedhöfe.

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