Rousseaus Traum und die Realität des Klassenkampfes: Eine marxistisch-leninistische Perspektive

Jean-Jacques Rousseau (Wegbegleiter der französischen Revolution) erkannte schon früh, dass der vermeintliche zivilisatorische Fortschritt mit zunehmender sozialer Ungleichheit verbunden war

Redaktion – 27. November 2024

Jean-Jacques Rousseau verfasste 1762 ein epochemachendes Werk Der Gesellschaftsvertrag, das auf den Treppen des Justizministeriums in Paris und in seiner Heimatstadt Genf sofort nach seinem Erscheinen verbrannt wurde. Der Inhalt gefiel den alten Mächten, dem Klerus und dem Adel des Absolutismus nicht. Hatte er doch geschrieben, wenn das Volk vollständig auf dem Marktplatz, dem politischen Raum, versammelt ist, gibt es keine Regierung mehr. Weiter können bürgerliche Ideologen nicht gehen.

Es liegt ein Akt der Rücknahme der Staatsgewalt durch die Gesellschaft vor. Dem Genfer fehlte noch die Erkenntnis der ökonomisch-kommunistischen Bedingungen dieser Befreiung, politisch ist seine Gedankenführung aber äußerst progressiv für die damalige Zeit, ja richtungsweisend. Vor 262 Jahren wurde das Ideal bürgerlichen Zusammenlebens an den grenzenlosen Himmel der Freiheit projiziert. Dieses ist nun weder jemals real gewesen noch ist im Imperialismus eine mehr und mehr zunehmende Annäherung zu verzeichnen. Im Gegenteil: Die bürgerlich-imperialistische Regierung pumpt sich gegen das Volk mit modernsten Waffen des höchsten technischen Standards auf und ist bis an die Zähne bewaffnet. Der Traum Rousseaus zerschellt an der bestialisch-primitiven Profitgier der Imperialisten, die den Bürgern, aber besonders den Proleten, immer aggressiver und menschenverachtender gegenübertreten. Es kann sich gedanklich alles umkehren … bald gibt es kein Volk mehr.

Bürgerliche Politiker regieren, um zu plündern, und plündern, um zu regieren. Völkerverdummung mit bürgerlicher Ideologie, dass in der bürgerlichen Gesellschaft keine Klassenspaltung vorliege, und Völkerausbeutung der Klassen durch die Produktionsmitteleigner gehen Hand in Hand. Die Marxisten-Leninisten müssen diese Spaltung, die auch immer eine unter den Sozialisten (Kommunisten/Sozialdemokraten) beinhaltet, herausarbeiten und zugleich zu ihrer Überwindung streben. Stalin hat 1907 in seinem Artikel Aufzeichnungen eines Delegierten – gemeint ist der 5. Parteitag der Bolschewiki – herausgearbeitet, dass die Kommunisten ihre Geburtsquelle in der Groß-, die Sozialdemokraten aber in der Kleinindustrie haben.1

Das, was die bürgerliche Klasse mit ihrer bürgerlichen Ideologie völkertäuschend suggeriert (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit), ist gegen diese erst noch realhistorisch einzulösen. Engels sprach davon, die Bourgeoisie beim Wort zu nehmen.

Es ist die Pflicht der Revolutionärinnen und Revolutionäre, die Substanz des Volkes, insbesondere die der produktiven Klassen, und hier vor allem die gesundheitliche, zu schützen und die imperialistischen Volkfeinde, alle kleinbürgerlichen und bürgerlichen Terrorparteien, zu eliminieren. Schon in Platons Politeia ist nachzulesen, dass der weise Staatsmann an die Gesundheit seines Volkes zuerst denkt. Die Imperialisten sind heute mittlerweile soweit bewaffnet und bereit, in einem dritten Weltkrieg das Leben von Millionen, vor allem junger Menschen, zu eliminieren. Zu bezwingen sind diese Bestien, dieser Abschaum der Menschheit, nur durch die Einheit der Völker unter Führung durch die Arbeiter und Kleinbauern – und diese wiederum unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei. Statt Spaltung des Volkes in ein buntes Sammelsurium von Schmarotzerparteien zeigt uns eine Brombeerkoalition heute doch nur an, in welch widerlicher Kotze wir uns heute nach rückwärts bewegen müssen – eine Volkshomogenität, auf dass es keine Regierung mehr gibt.

Nur die fortschrittliche internationale kommunistische Arbeiterbewegung verficht heute den historisch nie zum Zuge gekommenen humanistischen Gehalt der Forderung der Massen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – über den gleichen Arbeitszwang für alle: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, und über eine Kollektivproduktion auf großindustrieller Grundlage, die die Differenz zwischen Arbeiter und Bauern aufhebt. Der fundamentalste Knotenpunkt ist dabei die Eigentumsfrage: Vergesellschaftung des Privateigentums an den Produktionsmitteln. „Mit einem Wort, die Kommunisten unterstützen überall jede revolutionäre Bewegung gegen die bestehenden gesellschaftlichen und politischen Zustände. In all diesen Bewegungen heben sie die Eigentumsfrage, welche mehr oder minder entwickelte Form sie auch angenommen haben möge, als die Grundfrage der Bewegung hervor.“2

  1. Vergleiche Stalin, Aufzeichnungen eines Delegierten, in: Geschichte der KPdSU (B), Der Weg zur Partei Nr. 9, Arbeitsgruppe Der Weg zur Partei, Hamburg, 2024, Seite 115
  2. Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1966, Seite 493

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