Viele Leute wollen wie er eine klare Stellungnahme von uns.
Auch ich selbst betrete keinen Supermarkt (oder ähnliche noch offene Geschäfte) mehr ohne Maske, halte 2 Meter Abstand wo möglich. Ich vertrete das auch offensiv und kritisiere scharf das Gerede, dass die Maske doch nichts bringe. Wenn Frau Schwesig heute Maskenpflicht für alle in der Öffentlichkeit fordert, finde ich das richtig, diskutabel und akzeptabel – bloß – wo sind die Masken?
Masken bringen sehr wohl etwas und sind wichtig! Ich schütze nämlich andere vor mir! Als wenn das nichts wäre!! Ob ich infektiös bin, weiß ich ja nicht! Getestet wird ja nicht!
Das haben wir auch in unserem bisher grundsätzlichsten Artikel (dem 4-seitigen Flyer) vertreten.
Natürlich heißt die „Grundkrankheit“ Kapitalismus. Aber: Die Pandemie existiert!: Müssen wir uns nicht dem Kampf gegen diese anschließen, oder müssen wir uns den Pandemie-Kritikern anschließen?
Wir legen uns und anderen oft nicht Rechenschaft ab, was wirklich los ist. Wenn einen diese Krankheit echt erwischt, geht es dem Menschen sau-elend. Sollen wir verbreiten, dass es Fake ist, dass Mr. Johnson mit Sauerstoffe beatmet werden musste? Sollen wir sagen, Ja die „Herdendurchseuchung“ von 70 % ist richtig, lassen wir die Epidemie einfach laufen?
Den Post von Lerida halte ich für ziemlich verantwortungslos.
Ich weiß von euromomo.eu, dass das Deutschland nicht erfasst! Und: dass 7 Länder in Europa deutliche Statistische Nachweise einer erhöhten Sterblichkeit aufweisen und zwar seit einigen Tagen. Der Spiegel berichtet.
Dort werden unter Berufung auf Euromomo genannt:
- Spanien,
- Italien,
- Frankreich,
- Schweiz,
- Belgien,
- Die Niederlande,
- England (Kurioser Weise nicht Gesamt-GB/UK)
Wieso fällt dir nicht auf, dass:
- die von „Ricardo Lerida“ angeführte Statistik/Grafik bis 2015 geht, also mit den heutigen Ereignissen gar nichts zu tun hat?
- dass mit Formulierungen wie „Viele Länder Afrikas sind seit vielen Jahren voller Chinesen,“ rassistische Untertöne daherkommen, und er eher das „Argument“ berücksichtigen müsste, dass „die Chinesen“ eventuell halt keine Virenträger waren. Niemand behauptet, dass jeder Chinese Virenträger ist, außer faschistische Hetzer, die heute in Italien Menschen zu Gewalt gegen Chinesen und heute im Saarland gegen Franzosen aufhetzen (DLF zitiert gestern, 11.04., Franzosen, die in Saarbrücken zu hören bekamen: „Ihr Scheiß-Franzosen, verpisst Euch in euer Scheiß Corona-Land“ (in Saarbrücken))
- dass die dramatische Entwicklung in den USA ausgeblendet wird.
- dass sich die Zahlen täglich ändern – und bislang eher selten nach unten sondern weiter nach oben. Da, wo sie expontiell und /oder „nur“ dramatisch steigen – und im Moment tun sie das – reden wir leider übermorgen von ganz anderen Zahlen. Denken wir statisch-metaphysich oder dialektisch?? Wenn „Ricardo Lerida“ sich auf Schweden beruft, dann haben wir zur Kenntnis zu nehmen, dass sich dort der Kurs gerade massiv dreht.
„Heute wurde die Zahl von 15.000 Toten in Spanien mit (nicht „an) Covid-19 überschritten…“ Ein zum Tode kranker, also gesundheitlich schwer angeschlagener Mensch infiziert sich mit dem Sars-CoV 2… Meint Ricardo im Ernst, dass das Virus sich seine Chance entgehen lässt und den durch andere Gebrechen geschwächten Menschen nicht vollends „fertig macht“?? Oder anders gesagt: Dass einer, der stirbt und das Virus in sich hat, sicherlich nicht ohne dessen Beteiligung stirbt. Ich halte diese Unterscheidung (mit/an Corona) für abstrakt, theoretisch, unmaterialistisch! Ich bin zwar kein Mediziner, aber gesunder Menschenverstand?
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Der Schweitzer Arzt Paul Vogt schreibt aktuell:
„Vergleichen wir Influenza und COVID19, hat man das Gefühl, bei Influenza seien immer alle Patienten «wegen» Influenza gestorben und nie einer «mit»? Sind wir Mediziner im Rahmen der COVID-19-Pandemie nun alle plötzlich so verblödet, dass wir nicht mehr unterscheiden können, ob jemand «mit» oder «wegen» COVID-19 stirbt, wenn diese Patienten
+ eine typische Klinik,
+ typische Laborbefunde und
+ ein typisches Lungen-CT aufweisen?
Aha, bei der Diagnose «Influenza» waren natürlich alle immer hellwach und haben immer die ganze Diagnostik bemüht und waren immer sicher: nein, bei der Influenza sterben alle «wegen» und nur bei COVID-19 viele «mit». Zudem: wenn es in einem Jahr in der Schweiz angeblich 1600 Influenza-Tote gab, so sprechen wir über 1600 Tote über 12 Monate – ohne präventive Maßnahmen. Bei COVID-19 gab es jedoch 600 Tote in 1(!) Monat und das trotz massiver Gegenmaßnahmen. Radikale Gegenmaßnahmen können die Verbreitung von COVID-19 um 90% senken – man kann sich also vorstellen, welches Szenario ohne Gegenmaßnahmen herrschen würde. Zudem: in einem Monat wurden in der Schweiz >2200 Patienten wegen COVID-19 hospitalisiert, und es wurden gleichzeitig bis zu 500 Patienten auf verschiedenen Intensivstationen hospitalisiert. Nie hat jemand von uns auch nur annähernd solche Zustände im Rahmen einer «Influenza» gesehen…“ (Prof. Dr. Paul Robert Vogt: COVID-19 – eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen.
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Und Vogt sagt auch:
„Die reine, statistische Beurteilung dieser Pandemie ist sowieso unmoralisch. Fragen muss man die Leute an der Front. Keiner meiner Kollegen – und ich natürlich auch nicht – und niemand vom Pflegepersonal kann sich erinnern, dass in den letzten 30 oder 40 Jahren folgende Zustände herrschten, nämlich dass:
- ganze Kliniken mit Patienten gefüllt sind, welche alle dieselbe Diagnose besitzen;
- ganze Intensivstationen mit Patienten gefüllt sind, welche alle dieselbe Diagnose aufweisen;
- 25% bis 30% der Pflegenden und der Ärzteschaft genau jene Krankheit auch erwerben, welche jene Patienten haben, die sie betreuen;
- zu wenig Beatmungsgeräte zur Verfügung standen;
- eine Patientenselektion durchgeführt werden musste, nicht aus medizinischen Gründen, sondern weil wegen der schieren Anzahl an Patienten schlicht das entsprechende Material gefehlt hat;
- die schwerer erkrankten Patienten alle dasselbe – ein uniformes – Krankheitsbild aufgewiesen haben;
- die Todesart jener, die auf der Intensivstationen verstorben sind, bei allen dieselbe ist; Medikamente und medizinisches Material auszugehen drohen….“Deshalb kann American Rebel, kannst auch Du nicht an der Frage vorbei, ob das eine reale, wirkliche und ernsthafte Pandemie ist und die Sorgen und Ängste ernster Menschen ernst zu nehmen sind.
Immerhin gab es auch in Deutschland betriebliche Auseinandersetzungen, in denen kämpferische Kolleginnen und Kollegen gegen das Kapital, das es anders durchsetzen wollte, die Schließung der Produktion forderten, weil sie dort nicht auf 2 Meter Distanz arbeiten können!
Ein wie auch immer zustande gekommenes Naturereignis (wäre das Virus aus einem Labor entwichen, machte dies die Sache und deren Konsequenzen doch um kein Deut besser – im Gegenteil!!) führt den Kapitalismus an seine Grenzen! Kein Kapitalist legt seine Geschäfte ohne echte Not lahm.
Wir fordern in unserem Grundsatzartikel (4-seitiger Flyer) die sofortige Schließung aller Bildungseinrichtungen und Betriebe mit Ausnahme derjenigen, die für lebensnotwendige Versorgungsabläufe gebraucht werden! Ich finde, dass American Rebel hier klar Stellung beziehen sollte und das möglichst in dem Sinne, wie wir es auf www.arbeit-zukunft.de vertreten haben, es aber in dem genannten Beitrag nicht tut.
Solidarische Grüße
Niels«
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