Fiete Jensen
Der Aufstand gegen die Millionäre der KP Chinas
Zum 30. Jahrestag der Besetzung Pekings und des Massakers auf dem Tian’anmen-Platz
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Vor dreißig Jahren fand auf dem Tian’anmen-Platz in Peking der Aufstand gegen die Millionäre und Milliardäre der KP Chinas statt. Die bürgerlichen Presseorgane berichten zz., teilweise auch mit sehr guten Dokus, verstärkt darüber. Aber der Hauptgrund ist, wie meist, die Verächtlichmachung der Kommunistischen Weltbewegung. Dabei ist es ihnen völlig wurscht das es sich bei der sogennannte KP-Partei Chinas, damals und auch heute, gar nicht um eine KP handelt, sondern um eine revisionistisch-kapitalistische und diktatorische Machtzentrale von Millionären und Milliardären.
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Beginn der Proteste
Der Tod des beliebten Parteimitgliedes Hu Yaobangs am 15. April 1989 war der Auslöser für die öffentlichen Demonstrationen die, die Regierung schlecht unterbinden konnte. Hu Yaobang war nach den Demonstrationen im Winter 1986/87 zum parteiinternen Schuldigen für die Proteste gemacht worden, seiner Parteiämter entledigt und zur Selbstkritik genötigt, blieb er dennoch, ein im Volke sehr geschätzter, Politiker.
Am 17. April marschierten tausende Pekinger Studenten zum Tian’anmen-Platz und veranstalteten am Denkmal für die Helden des Volkes eine Kundgebung, bei der auch Hu betrauert wurde. Diese regimekritische Trauerstimmung griff bald auf viele andere Städte über, wo ähnliche Veranstaltungen organisiert wurden.
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Die Ausweitung der Proteste
Am 12. Mai beschloss die Pekinger Studentenschaft vor allem auf Betreiben von Chai Ling, einen Hungerstreik zu beginnen, wenn die Regierung nicht in einen offenen Dialog mit ihr einträte. Am 13. Mai zogen die Studenten erneut auf den Tian’anmen-Platz und die ersten 400 von ihnen traten dort in einen öffentlichen Hungerstreik. Damit begann die dauerhafte Besetzung des Platzes. An einem der Fahnenmasten wurde ein Stück Tuch mit der Aufschrift „Hungerstreik“ (chinesisch 绝食, Pinyin juéshí) gehisst und in einer Pressekonferenz die Position der Studenten den Auslandskorrespondenten offen dargestellt. Diese waren wegen des am 15. Mai anstehenden Staatsbesuchs von Michail Gorbatschow besonders zahlreich in Peking vertreten. Das mit großem Pomp geplante Gipfeltreffen stand nun im Schatten der Studentenproteste und schließlich musste der Staatsgast durch einen Seiteneingang die Große Halle des Volkes betreten.
Am 17. Mai befanden sich schätzungsweise eine Million Menschen auf dem Platz, womit die Trinkwasser-Versorgung und die Entsorgung von Fäkalien zu deutlichen Problemen wurden. Noch gleich die Versammlung aber auch einem großen Fest für die Freiheit. Chinesische Rockmusiker wie Cui Jian, Hou Dejian (侯德健) und He Yong (何勇), die schon zuvor der Untergrundkultur zugerechnet wurden, traten auf dem Platz auf.
Am 18. Mai fand eine im chinesischen Fernsehen übertragene Debatte zwischen Li Peng und weiteren Parteiführern und Studentenführern wie Wang Dan und Wu’er Kaixi statt. Die Studenten waren vom Hungerstreik geschwächt und wurden während des Gesprächs künstlich ernährt. Da die Gespräche zuvor von der Regierung unter Verweis auf die fehlende Augenhöhe abgelehnt worden waren, signalisierte Wu’er Kaixi dem Ministerpräsidenten, durch lässiges Unterlassen üblicher Höflichkeiten, Augenhöhe. Er forderte im Namen der Studentenbewegung: Widerruf der Verurteilung der Studentenbewegung im Leitartikel vom 26. April, Anerkennung des autonomen Studentenverbandes und Aufnahme von Verhandlungen.
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Ganz Peking unterstützt die Studentenschaft und Arbeiterbatalione solidarisieren sich
Schon seit Anfang Mai waren Arbeiter verschiedener Betriebe in Peking zu den Studenten gestoßen.[10] Im Laufe des Monats kamen auch Einwohner von Peking ohne organisatorische Einbindung hinzu. Arbeiter besetzten Betriebe und nahmen an den täglichen Treffen der Protest-Koordinatoren teil. Sie bezeichneten sich selbst als ganz normale Bürger – lǎobǎixìng (老百姓), etwa vergleichbar mit „Otto Normalverbraucher“. Am 20. Mai verwendeten sie erstmals den Namen Beijing Workers Autonomous Federation (BWAF) und am 25. Mai hielten die Arbeitervertreter Wahlen ab und schufen eine formale Organisation, die sich am 28. Mai eine Satzung als unabhängige und demokratische Gewerkschaft gab. Sie sahen ihre Rolle in der Durchsetzung der Rechte ihrer Mitglieder und der Eindämmung der Macht der Kommunistischen Partei.[11] Sie bauten eine Zeltstadt am nordwestlichen Rand des Tian’anmen-Platzes auf, abseits des Lagers der Studenten. Dort sammelten sich ab Ende Mai hunderte Arbeiter, die zum Teil aus der Ferne angereist kamen. Als Leiter trat Han Dongfang auf, ein Elektriker des staatlichen Eisenbahnunternehmens. Ähnliche Arbeitsorganisationen entstanden in weiteren Städten wie die bereits am 17. Mai erstmals aufgetretene Shanghai Workers Autonomous Federation.
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Die „Volksbefreiungsarme“ rückt vor
Ab der Nacht vom 2. auf den 3. Juni unternahmen Einheiten der Volksbefreiungsarme und der Polizei erneute Versuche, den Platz zu besetzen. Die vorrückenden Einheiten blieben, wie schon in den Tagen davor, in den sich versammelnden Menschenmassen stecken. Die Straßen wurden von ganz normalen Pekinger Bürgern kontrolliert. Über Lautsprecher und den Rundfunk verbreitete die Regierung dagegen zusehends schärfere Warnungen. Angesichts der Drohungen der Regierung zogen die Abzugswilligen vom Platz ab, da sie sich nicht mit Gewalt vertreiben lassen wollten. Zu der Zeit war ganz Peking vom Militär belagert.
Am Abend des 3. Juni bewegten sich Soldaten in voller Ausrüstung mit Schützenpanzern aus mehreren Richtungen auf die Innenstadt zu. Gegen 21:00 Uhr stießen diese Einheiten auf der dritten Ringstraße in der Nähe der U-Bahn-Station Gongzhufen auf eine Barrikade, von der aus sie mit Steinen beworfen wurden. Das Militär schoss mit scharfer Munition auf die Menge, wobei mehrere Personen getötet und verletzt wurden. Zwei bewaffnete Soldaten, die von den Lastwagen abgesprungen waren, wurden daraufhin von der erzürnten Menge gelyncht.
Die zunehmende Gewalt gegen die Zivilbevölkerung führte zu einer allgemeinen Eskalation, in der auch mehrere Soldaten entweder mit bloßen Händen getötet wurden oder durch Molotowcocktails und andere improvisierte Waffen ums Leben kamen.
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Sozialistisch in Worten – faschistisch in Taten
Gegen 24:00 Uhr trafen die ersten Soldaten am Tian’anmen-Platz ein, der noch von etwa 5000 Studenten besetzt war. Um 1:00 Uhr rollten Transportpanzer von Norden an den Platz. Die ersten wurden von Aufständischen mit Molotowcocktails angegriffen, wobei auch die Zeltstadt der BWAF in Brand geriet. Dem Sänger und Komponisten Hou Dejian gelang es, als Delegierter in Verhandlungen mit dem Befehlshaber der Volksbefreiungsarme über einen freien Abzug zu verhandeln. Dieser wurde den Demonstranten zugestanden. Danach dauerte es noch bis 5:00 Uhr morgens, die eine Räumung ablehnenden Hungerstreikenden zu überzeugen, den Platz zu verlassen.
Die sich auf dem Boden sitzenden Demonstranten wurden rücksichtslos von den Panzern der „Volksbefreiungsarmee“ überrollt. Die geschätzten Opferzahlen gehen sehr weit auseinander. Heute sprechen illegale chinesische Organisationen von 1000 Bis 3000 Toten.
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Den Mund halten und auf ins Zeitalter des Konsumterros
Nach dem Aufstand ließen die Millionäre und Milliardäre der sog. „KP-Chinas“ etwas Krümel liegen um die Volksmassen zu beruhigen. China wurde zur Weltmacht von „Billig“ und „Abkupfern“. Alle Kapitalisten drängelten sich darum in China billig zu produzieren und die Produkte teuer zu verkaufen. Die „KP“ hatte die chinesische Arbeiterklasse gebändigt durch das Massaker von 1989 auf dem Tien An Men Platz wurde und wird bis heute verschwiegen. Militärstiefel und Panzerketten hatten die Studenten und Proletarier niedergewalzt.
1989 war das Jahr wo der Sozialfaschismus rund um den Globus kollabierte. Sei das in Albanien, der Sowjetunion mit ihren Satellitenländern und natürlich auch China. Wie der Bäcker nicht an seine Brötchen glaubt, so war es mit den Bonzen der KPen. Eine/r nach dem Anderen lief ins Kapitalistische Lager über um seine Haut zu retten und in der Hoffnung vom großen „Profit-Kuchen“ etwas ab zu bekommen.
China hat sich weiter zu einem skrupellosem imperialistischen Staat entwickelt der immer noch unter dem Dekmantels des Sozialismus sein Volk bis auf’s äußere ausquetscht.
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Quellen:
– Roter Morgen
– Wikipedia
– Liu Xiaobo: Die Regierung muss endlich die Wahrheit sagen, abgedruckt in der berliner Zeitung vom 14. Oktober 2010.
– arte-Doku – „1989, Platz des Himmlischen Friedens (1/2)“
– Lupo
– Julia Weber: Niederschlagung der Protestbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking 1989.
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arte-Doku – „1989, Platz des Himmlischen Friedens (1/2)“
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