Rui Filipe Gutschmidt
Iranischer Öltanker vor Gibraltar von Briten festgesetzt –
Iran droht mit Vergeltungsmaßnahmen
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Der Iran droht der britischen Regierung mit Vergeltungsmaßnahmen, nachdem britische Marines den iranischen Öltanker „Grace 1“ gekapert und festgesetzt haben. Die spanische Regierung war informiert und gab bekannt, dass die Briten auf Bitten der USA gehandelt haben. Es ist ein weiterer besorgniserregender Schritt Richtung Krieg. Wer Frieden will muss jetzt auf die Straße!
Der iranische Öltanker Grace 1, der verdächtigt wird, Öl nach Syrien zu transportieren, wurde vor der Küste von Gibraltar von den Behörden des umstrittenen Territoriums mit Hilfe der britischen Marine beschlagnahmt. Obwohl der Tanker in Panama registriert ist, wird er in der Publikation „Lloyd’s List“ die Herkunft des Öls dem Iran zugeschrieben.
Laut Gibraltars Ministerpräsident Fabian Picardo, war diese Information ausreichend: „Diese Intervention war das Ergebnis von Informationen, die der Regierung von Gibraltar Anlass zu der Annahme gaben, dass das Schiff Grace 1 gegen die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien verstieß. Tatsächlich haben wir Grund zu der Annahme, dass Grace 1 zur Banyas-Raffinerie in Syrien unterwegs war.“
Gibraltar liegt am Südzipfel Spaniens und kontrolliert seit der Antike die Einfahrt ins Mittelmeer. Seit 1713 steht „Der Felsen“ unter britischer Souveränität und wird auch seit jeher von Spanien beansprucht. Dementsprechend war Spaniens Regierung nicht begeistert von der Aktion in den umstrittenen Gewässern vor Gibraltar.
Josep Borrell, Spaniens Außenminister, erklärte: „Selbstverständlich wussten wir Bescheid. Unsere Polizeiboote waren schließlich auch dort. Es war ein Auftrag Washingtons an die Briten. Wir untersuchen jetzt, inwieweit unsere Souveränität beeinträchtigt wurde, denn wir sind der Meinung, dass es sich um spanische Gewässer handelt.“
Alles deutet darauf hin, wenn auch nicht bewiesen, dass der Iran – dessen Ölexporte unter die Sanktionen der USA fallen – eine Tankerladung Rohöl in das ebenso unter Sanktionen der USA und in dem Fall auch der EU stehende Syrien liefern wollte. Dabei umging das Schiff den Suezkanal und fuhr um Afrika herum. Meiner Meinung nach wurde die Aktion wurde auf Betreiben der USA ausgerechnet in EU-Gewässern ausgeführt, um einen Keil zwischen den Iran und der Europäischen Union zu treiben.
Viele EU-Staaten wollen den Vertrag mit Irans Regierung beibehalten, den Donald Trump gekündigt hat. Doch die USA betreibt eine Politik den konstanten Provokation, die vom Iran nicht unbeantwortet bleibt und so die Europäer von ihrer Rolle als Vermittler abbringen könnte. Die Frage, die sich am Ende alle stellen müssen, ist doch die, ob sich die Europäer von Trump in eien Krieg ziehen lassen. Europas Friedensaktivisten sind jetzt gefragt. Auf die Straße, auf die Straße!
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Erstveröffentlichung am 6. Juli 2019 in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.
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