Jakob Reimann
Brasiliens neuer Präsident Bolsonaro ist ein Nazi – hören wir ihm kurz zu
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Jakob Reimann
Jair Bolsonaro hat die brasilianischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Eine Auswahl einiger seiner Zitate lässt klar erkennen, was für ein Mensch Bolsonaro ist: ein gewaltverherrlichender, homophober, rassistischer, frauenfeindlicher Faschist. Ein Nazi durch und durch.
Am vergangenen Sonntag wurde Jair Bolsonaro zum Präsidenten Brasiliens gewählt, der viertgrößten Demokratie der Welt. In der Stichwahl gegen den Kandidaten der Arbeiterpartei (PT) konnte Bolsonaro – ein ehemaliger Offizier der Ära der brasilianischen Militärdiktatur – 55 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Der Wahlverlierer Fernando Haddad war der Ersatzkandidat für den populären Luiz Inácio Lula da Silva, bekannt als Lula, der das Land zwischen 2003 und 2011 regierte, aufgrund fragwürdiger Korruptionsvorwürfe im Gefängnis sitzt und aus der Zeller heraus erneut für die Präsidentschaft kandidieren wollte – die er klar gewonnen hätte.
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Based on Agência Brasil Fotografias, Flickr, licensed under CC BY 2.0 (edited by Jakob Reimann, JusticeNow!).
Lula wurde 2011 von seiner Parteikollegin Dilma Rousseff als Präsidentin abgelöst, die wiederum 2016 in einem Staatsreich von Rechtsaußen hinweggeputscht wurde (siehe dazu der in Rio lebende Glenn Greenwald auf JusticeNow!). Seitdem regierte der historisch unbeliebte, hochkorrupte Michel Temer, der einzig und allein die Interessen der neoliberalen Oligarchenkaste des Landes vertritt. Mit der Machtübernahme von Bolsonaro ist Brasilien nun innerhalb weniger Jahre von einer Mitte-Links-Regierung, die Millionen Menschen aus der Armut hieven konnte, über einen korrupten Oligarchen, zu einem offenen Faschisten hin abgestürzt.
Bolsonaro wird gerne mit Donald Trump verglichen, „der brasilianische Trump“ oder „Trump of the Tropics“ sind die griffigen Labels der Medien, mit deren Hilfe sie Bolsonaro verständlich machen wollen – ein Mediendilettantismus, der in die Irre führt, da dieser Vergleich viel zu kurz greift: Bolsonaro potenziert die Abscheulichkeiten seines US-Kollegen, ist noch giftiger und hasserfüllter als der giftige und hasserfüllte Despot im Weißen Haus. Politikwissenschaftler Martin Dudenhöffer fand auf JusticeNow! eine passendere Einordnung, als er Bolsonaro als eine Verschmelzung aus dem „demagogischen US-Präsidenten Donald Trump, dem militaristischen ägyptischen Diktator al-Sisi und dem philippinischen Tyrannen, Präsident Rodrigo Duterte“ bezeichnete.
Jair Bolsonaro hat die brasilianischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Eine Auswahl einiger seiner Zitate lässt klar erkennen, was für ein Mensch Bolsonaro ist: ein gewaltverherrlichender, homophober, rassistischer, frauenfeindlicher Faschist. Ein Nazi durch und durch.
Am vergangenen Sonntag wurde Jair Bolsonaro zum Präsidenten Brasiliens gewählt, der viertgrößten Demokratie der Welt. In der Stichwahl gegen den Kandidaten der Arbeiterpartei (PT) konnte Bolsonaro – ein ehemaliger Offizier der Ära der brasilianischen Militärdiktatur – 55 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Der Wahlverlierer Fernando Haddad war der Ersatzkandidat für den populären Luiz Inácio Lula da Silva, bekannt als Lula, der das Land zwischen 2003 und 2011 regierte, aufgrund fragwürdiger Korruptionsvorwürfe im Gefängnis sitzt und aus der Zeller heraus erneut für die Präsidentschaft kandidieren wollte – die er klar gewonnen hätte.
Erstveröffentlichung auf JusticeNow. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers
Über den Autor: Als studierter Biochemiker hat Jakob Reimann ich ein Jahr in Nablus, Palästina gelebt und dort an der Uni die Auswirkungen israelischer Industrieanlagen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Westbank erforscht. Nach einiger Zeit in Tel Aviv, Haifa, Prag und Sunny Beach (Bulgarien) lebt er jetzt wieder in Israel und kennt daher „beide Seiten“ des Konflikts und die jeweiligen Mentalitäten recht gut. Soweit er zurückblicken kann ist er ein politisch denkender Mensch und verabscheut Ungerechtigkeiten jeglicher Art. Aus bedingungslos pazifistischer Sicht schreibt er gegen den Krieg an und versuche so, meinen keinen Beitrag zu leisten. Seine Themenschwerpunkte sind Terrorismus, das US Empire, Krieg (Frieden?) und speziell der Nahe Osten.
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