Volkskorrespondentin Rui Filipe Gutschmidt Kiki Rebell – 14. Januar 2021
Stierkämpfer angeklagt wegen Tierquälerrei
Windhunde waren nur noch Haut und Knochen
Der berühmte portugiesische Cavaleiro João Moura wurde wegen siebzehn Fällen der Tierquälerei und einem Fall der schweren Tierquälerei (mit Todesfolge) angeklagt. Im Februar 2020 wurden, von einem Grundstück des Angeklagten, achtzehn völlig abgemagerte Windhunde gerettet, von denen einer leider starb. Der Fall zeigt wieder einmal die Mentalität der sogenannten „Aficionados“, die in einer Umgebung aufwachsen, in der das Quälen von Tieren als normal gilt.
Im Februar 2020 durchsuchte die GNR (militarisierte Polizei) ein Grundstück von João Moura in Monforte, im Bezirk Portalegre, und rettete 18 Windhunde, die „in Pferdeboxen eingesperrt waren. Zwei bis fünf Tiere pro Box, ohne jegliche Utensilien für die Versorgung mit Nahrung oder Wasser.
„Die Räume, in denen sie untergebracht waren, hatten eine große Ansammlung von Exkrementen von vielen Tagen“ und die Hunde hatten „keinen trockenen und weichen Platz zum ruhen, schliefen auf dem Zement und auf den angesammelten Exkrementen“, beschreibt der Bericht der Nachrichtenagentur Lusa, der ergänzend hinzufügte, dass alle Hunde Wunden oder Prellungen und Infektionen hatten, die durch Parasiten verursacht wurden. Auch hatten einige Krankheiten, ohne „Anzeichen einer Behandlung“. Am Tag des Polizeieinsatzes starb eine fast achtjährige Hündin. Die übrigen Tiere „entwickelten sich schnell und günstig“, zeigten „großen Appetit“ und verbesserten „ihren Allgemeinzustand“, nachdem sie von dem Grundstück des „Cavaleiros“ entfernt und aufgenommen worden waren.
Jetzt wird der Stierkampfreiter wegen 17 Verbrechen der Misshandlung von Haustieren und eines Verbrechens der besonders schweren Misshandlung von Haustieren angeklagt, wobei die Staatsanwaltschaft der Ansicht ist, dass João Moura, anstatt den Tieren „Gesundheitspflege, Ernährung und Hygiene zu bieten“, „sie grausam behandelte, da er wusste, dass sein Verhalten ihnen Verletzungen, Schmerzen, Hunger, Durst, Unbehagen und folglich Leiden verursachte“.
Der Tierschutzverein SOS-Animal zeigt sich glücklich über die Anklage, hält die Verzögerung des Verfahrens aber für „unglaublich“. „Ich denke, dass die portugiesische Öffentlichkeit nichts anderes als eine Verurteilung tolerieren wird, weil die Beweise eklatant sind und „die Begründungen (Ausreden)“ des Stierkämpfers „lächerlich waren“, sagte die Präsidentin des Verbandes, Sandra Cardoso, gegenüber der Nachrichtenagentur Lusa. SOS-Animal kritisiert auch, dass einige Hunde, die „der städtische Tierarzt für „angemessen“ hielt, auf dem Grundstück belassen wurden, weil er nicht sah, dass sie in Gefahr waren“. Desweiteren gäbe es Informationen, dass auf dem Anwesen von João Moura „weiterhin Hunde kommen und gehen.“ Greyhounds würden verkauft und getauscht. Business as usual…