Die Reaktion der USA war eine zunehmende Politik des „Regime-Change“. Mit allen Mitteln bemühen sich die US-Geheimdienste um den Sturz aller Regierungen, die sich ihrer Gier nach Rohstoffen aller Art in den Weg stellen. Aber ganz besonders aggressiv verhält sich Onkel Sam gegenüber sozialistischen Revolutionären, wie seit Jahrzehnten Kuba und jetzt Venezuela. Doch Kuba hat sich im Laufe der Zeit durchgesetzt und auch die neuerliche Verschärfung der Sanktionen durch die Regierung Trump, nach der Annäherung unter der Administration Obama, wird den Kubanern am Allerwertesten vorbei gehen (wenn ich mir den Ausdruck erlauben darf).
Nicolas Maduro wiederum, ist ein Mann voller psychologischer Probleme. Seit dem Ableben von Hugo Chaves und somit seit der Präsidentschaft Maduros, geht es nur noch bergab mit Venezuela. Sicher ist die Paranoia dieser schlechten Kopie seines Vorgängers Chaves nicht unberechtigt. Fidel Castro, Lula da Silva und natürlich auch Hugo Chaves, äußerten ihren Verdacht, dass der Krebs, an denen sie und auch andere linksgerichtete hochrangige Politiker Lateinamerikas erkrankten, ihnen von US-Geheimdienstmitarbeitern „angehängt“ wurde. Verschwörungstheorie oder nicht, klar ist nur, dass die USA alles unternimmt, um „ihren Kontinent“ (Monroe Doktrin) frei von „Kommies“ und Antikapitalisten zu bekommen.
Es war nicht nur die finanzielle und logistische Unterstützung der Opposition Venezuelas, die Propagandakampagne in den internationalen Medien, Sanktionen, Preismanipulation von Öl und Gas und auch die Einstufung als „vollkommen Kreditunwürdig“, die Venezuela in den Ruin trieb. Es war auch eine, selbst für Lateinamerika ungewöhnlich weit verbreitete, Korruption, Vetternwirtschaft, Inkompetenz und somit Misswirtschaft. Maduro und seine Minister müssen sich ihre Unterstützung mit Posten, Privilegien und viel Geld erkaufen. Geld, was sie nicht haben und für das sie den Rest der Bevölkerung bluten lassen.
Jetzt geht Maduro auch noch an die Goldreserven und gibt neben der neuen Zweitwährung auch den Verkauf von kleinen Goldbarren bekannt. Damit gibt er den wenigen Privilegierten im Land (die ihn noch stützen) eine Möglichkeit, um sich im Ausland mit Waren einzudecken, die ihnen gegen den Bolivar und selbst gegen den Petro niemand verkaufen würde. Die Führung der Opposition kann das mit den Dollarscheinchen, die sie für eine zukünftige „Zusammenarbeit“ von Onkel Sam bekommen. Doch alle anderen, können sich nicht einmal das nötigste zum Leben leisten.
Sie sind jetzt auf der Flucht. Bei einem erst kürzlich verdoppelten Mindestlohn von 2 € (nein, das ist nicht der Stundenlohn – es ist der Monatslohn!) ist es kein Wunder, dass man ohne zusätzliche Hilfe nicht überleben kann. Daher machen sich so viele Menschen auf den beschwerlichen Weg ins Ausland. Von den fast 500.000 Portugiesen oder portugiesischstämmigen Bürgern, die oft Bäckereien oder andere kleine Familienbetriebe haben, sind schon sehr viele in ihre Heimat oder den Ort ihrer Wurzeln zurückgekehrt. Dabei ist ein großer Teil von den Atlantikinseln der Azoren und, vor allem, von Christiano Ronaldos Heimat Madeira. Über 10.000 Venezuelaner mit portugiesischen Wurzeln haben dieses Jahr bereits die portugiesische Staatsangehörigkeit beantragt.
Die größte Flüchtlingswelle bekommen aber die südamerikanischen Nachbarn ab. Peru und Equador haben ihre Grenzen geschlossen und die Vereinten Nationen aufgefordert, endlich humanitäre Hilfe zu leisten. Dabei fällt auf, dass all die Staaten und Organisationen die überall auf der Welt humanitäre Hilfe leisten, all die Jahre keine Anstallten machten, um den Menschen in Venezuela zu helfen. Dabei wird klar, dass die Misere gewollt ist. Doch der Exodus wohl nicht. Brasiliens neoliberale Regierung – oder eher der korrupte Haufen der in Brasilia sitzt und die enormen Schätze des Landes an den meistbieteten (für ihre schwarzen Kassen, nicht für das Land oder – Gott bewahr – dem Wohl des brasilianischem Volkes) verscherbelt – schickte jetzt Truppen an die Grenze.
Offiziell sollen die Truppen Ausschreitungen verhindern, wie die vor einigen Tagen, bei denen ein aufgebrachter Mob das Lager von etwa 1.200 Flüchtlingen zerstörte, in Brand steckte und die Menschen zurück über die Grenze prügelte.
Maduro mag sein Land in den Ruin gesteuert hat, mit einem zunehmenden Extremismus und einer Prise Paranoia, aber alle Begebenheiten der letzten zwei Jahrzehnte haben ihren Ursprung in dem Versuch der USA, den Sozialismus vollends aus der Welt zu schaffen. Venezuelas Ölreserven weckten das Interesse der US-Ölmultis und die Verstaatlichung der Ölindustrie entfachte den Zorn der Lobby, die für ihre Interessen das US-Militär und nicht selten auch die NATO für sich einspannt.