Rui Filipe Gutschmid – 22. Juni 2021
EURO 2020 – 10.000 ungarische Neonazis beim Fußballländerspiel Ungarn-Portugal (0:3)

Rui Filipe Gutschmidt
Vor ein paar Tagen kamen etwa 10.000 Mitglieder der „aufgelösten“ Garda Magyar in Budapest zusammen, um beim Fußballländerspiel Ungarn-Portugal „für Stimmung zu sorgen“. Die etwa 5.000 portugiesischen Fans in der Stadt vermieden es bewusst, mit den Ultranationalisten in ihren schwarzen T-Shirts zusammen zu stoßen. Im Stadion kam es zu rassistisch motivierten Beschimpfungen, wodurch sich die Frage stellt, warum die UEFA soetwas zulässt?
Letzten Montag erwachte Budapest mit den Klängen von Ziehharmonika und Akkordeon, und dem Duft von gegrillten Sardinen, Schweinebauch, Paprika und Wein vom Fass, weil viele Portugiesen bereits in der Stadt übernachtet hatten. In ihren Häusern auf Rädern, die kilometerweit quer durch Europa gedüst sind, fehlte es den Portugiesen an nichts und bei Essen und Trinken machten sie viele neue Bekanntschaften mit denen bei zwanglosen Gesprächen, manch einer der typischen 5 Liter-Krüge Wein „Garafão“ geleert wurde.
Die Fans des Europameisters verhielten sich vorbildlich und sie feierten gemeinsam mit der großen Mehrheit der Ungarn. Dabei nahmen sie das Fußballspiel zum Anlass um ein paar schöne Tage zu verbringen. Denn wenn wir uns auf den Ursprung des sportlichen Wettstreits besinnen, dann geht es dabei um ein friedliches zusammenkommen, dass in der Antike den Krieg ersetzte. Natürlich ist auch der Sport heutzutage hauptsächlich ein Geschäft, was aber in der neoliberalen Welt in der wir leben, leider normal ist.