Volkskorrespondent
Diethard Möller
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Jens ist bekannt als guter Kollege, engagierter Erzieher und verlässlicher Mitstreiter. Jens ist Mitarbeitervertreter, aktiv in der Gewerkschaft, im Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ und Mitbegründer des Linken Zentrums Lilo-Hermann in Stuttgart-Heslach.
Dass er sich aktiv gegen den Rechtsruck und die immer stärker aufgebaute AfD engagiert hat, passt dieser selbstverständlich nicht. Am 19. Juli ’18 gab Emil Sänze, AfD-Landtagsabgeordneter eine Presseerklärung heraus, in der er die antifaschistische und antikapitalistische Tätigkeit von Jens anprangerte.
Das griff am 13. August 18 ein Redakteur der Stuttgarter Nachrichten fast wortgleich in zwei reißerischen Artikeln auf. Der Tenor: Wie kann so jemand als Erzieher arbeiten? Also: Offene Hetze und Forderung nach Entlassung!
Hinzukam, dass „Sicherheitsbehörden“ dem Journalisten anonym Informationen zugespielt haben, also illegal. Ein CDU-Landtagsabgeordneter durfte da nicht fehlen und forderte die Entlassung von Jens. Eine offene Kooperation von AfD, Stuttgarter Nachrichten und CDU.
Dagegen hat sich ein breites Solidaritätsbündnis gebildet, dass auch von „Arbeit Zukunft“ unterstützt wird. In einer Erklärung heißt es u. a.:
„Die AfD will dabei etwas skandalisieren, was gar kein Aufreger ist, sondern vielmehr selbstverständlich sein sollte: Solidarität und Antirassismus sind wichtige Bestandteile einer Erziehung zum mündigen Menschen. Es ist nur konsequent dafür auch außerhalb der Kita einzustehen.
So ist nicht das Engagement von Jens der Skandal, sondern die Tatsache dass und vor allem wie die Inszenierung der AfD aufgegriffen wird. Für die Stuttgarter Nachrichten scheint Jens‘ politisches Engagement, das nie ein Geheimnis war, ein gefundenes Fressen. In einem reißerischen Artikel macht sich so ein Redakteur mit fragwürdigen journalistischen Methoden zum Handlanger der AfD. Auch die CDU-Landtagsfraktion mischt mit, indem sie den Rauswurf von Jens aus der Kita fordert. Der Fall macht im Kleinen deutlich, was auch im Großen Alltag geworden zu sein scheint: Die AfD fordert, die CDU zieht nach.
Für mich ist klar: Rassisten und Antisemiten entscheiden nicht darüber, wer in pädagogischen Berufen arbeitet und wer nicht. Und: In einer Zeit in der Unterkünfte für Geflüchtete angezündet werden und in Regierungskreisen über Lager für Menschen diskutiert wird, ist das Engagement für ein solidarisches Miteinander notwendiger und aktueller denn je.
Wir erklären uns daher solidarisch mit Jens. Das Problem sind nicht diejenigen, die gegen die Hetze von Rechts aktiv sind, sondern die, die eben jene verbreiten.
Jens bleibt Erzieher! Nein zur Hetze von Rechts!“
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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in Arbeit Zukunft. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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