Rui Filipe Gutschmidt

Rohani: „Die haben keine Ahnung, welch große Fehler sie begangen haben“ – Trump antwortet mit „den 52 Zielen“

Rui Filipe Gutschmidt

US-Präsident Trump warnte den Iran davor gegen Amerikaner oder amerikanische Interessen vorzugehen, um Vergeltung für den Mord an General Qassem Soleimani zu üben. Die USA hätten 52 iranische Ziele im Visier und würden „sehr schnell und sehr hart“ zuschlagen, wenn Teheran Amerikaner oder amerikanische Ziele angreift. Irans Präsident Hassan Rohani hatte seinerseits prompt eben diese Vergeltung angekündigt: „Die Nordamerikaner verstehen nicht, was für einen großen Fehler sie begangen haben.“

Irans Präsident Hassan Rohani drohte den Amerikanern damit, dass „sie die Konsequenzen“ für die Ermordung von Qassem Soleimani, einem iranischen Spitzengeneral, durch einen US-Drohnenangriff, zu spüren bekommen werden. Diese Vergeltung würde nicht nur „im Hier und Jetzt stattfinden, sondern wird über Jahre hinweg verteilt. Der Mord an Soleimani bedeutet de Facto eine große Eskalation im schwelenden Konflikt zwischen den beiden Nationen, und der Iran kündigte an, „schwere Rache“ zu nehmen.

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General Soleimani „war nicht nur ein Militärkommandeur und ein wichtiger Stratege in der Planung militärischer Operationen, sondern auch ein sehr talentierter Politiker, der eine wichtige Position in der Islamischen Republik inne hatte“, so der iranische Staatschef. Der Chef der Al-Quds, der Eliteeinheit der iranischen Armee, war faktisch die Nummer 2 in der islamischen Republik und galt als möglicher Nachfolger für Hassan Rohani an der Präsidentschaft.

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Auf Twitter warf Trump dem Iran vor, „sehr verwegen darüber zu reden, auf bestimmte Interessen der USA abzuzielen“. Er schrieb weiter, die USA hätten 52 iranische Standorte identifiziert, von denen einige „auf sehr hohem Niveau und wichtig für den Iran und die iranische Kultur“ seien, und warnte, sie würden „SEHR SCHNELL UND SCHWER“ zuschlagen, wenn Teheran die USA angreifen würde.
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Iranische (nach eigener Aussage) Hacker kapern Webseite einer US-Regierungsbehörde (Quelle: BBC)

Kurz nachdem die Tweets des US-Präsidenten veröffentlicht worden waren, schien die Website einer US-Regierungsbehörde von einer Gruppe gehackt worden zu sein, die sich „Iran Cyber Security Group Hackers“ nannte. Auf der Website des „American Federal Depository Library Program“ heißt es: „Dies ist eine Nachricht aus der Islamischen Republik Iran.“

„Wir werden nicht aufhören, unsere Freunde in der Region zu unterstützen: das unterdrückte Volk von Palästina, das unterdrückte Volk des Jemen, das Volk und die syrische Regierung, das Volk und die Regierung des Irak, das unterdrückte Volk des Bahrain, der wahre mudschaheddinische Widerstand im Libanon und Palästina, werden immer von uns unterstützt.“

Die Webseite enthielt ein Bild von Präsident Trump, in dem er ins Gesicht getroffen wurde und am Mund blutete. „Dies ist nur ein kleiner Teil der Cyberfähigkeit des Iran! Lesen Sie den Text auf der Website.“

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Trump der Brandstifter!

Der US-Präsident Donald Trump ist nicht mehr nur für seine verbale Brandstiftung in Konflikten weltweit bekannt, sondern hat inzwischen auch schon einen Faible für reelle Angriffe auf „Ziele“, die man so schön per „Liveübertragung“ der Drohne in Echtzeit mitverfolgen kann. Vielleicht denkt Donald dabei „das ist besser als Football (American Football wohl gemerkt)“ während er einen Hot-Dog futtert und ein kühles Blondes schlürft…

Ist natürlich stark überzogene Satire, die bei den jetzigen Umständen vielen fehl am Platz erscheinen mag. Die Situation ist alles andere als lustig, auch wenn Donald Trump eine wandelnde Witzfigur ist, die förmlich darum bettelt durch den Kakau gezogen zu werden. Doch bei einem Präsidenten, der den Wissensstand eines Grundschülers hat (Liebe ABC-Schützen, bitte verzeiht mir diesen eher unangebrachten Vergleich…), kann man nur sehr schwer ernst bleiben.

Tatsache aber ist und bleibt die Gefahr eines Krieges, dessen Folgen die gesamte Region ins Chaos und die Welt in eine erneute Wirtschaftskrise stürzen wird. Donald Trump ist, wenn man es vereinfachen und auf den Punkt bringen will, der Schuldige. Seine Politik der „Tausend Nadelstiche“, also Provokationen wie die Verlegung der Botschaft nach Jerusalem usw, wird letztlich einen großen Krieg provozieren, bei dem die Luftüberlegenheit der USA alleine nicht ausreichen wird. Saudische Bodentruppen werden schon beim Überqueren des Persischen Golfes auf starken Widerstand stoßen und mit zunehmender Bilderflut im Internet werden die Massen fanatisiert und Attentate werden sich weltweit häufen.

FÜR WAS? ÖL? GAS? Wir leben in einer Welt der Gier nach Geld und Macht! Der Iran ist ein weiterer Punkt in der Agenda der US-Rohstoffmafia. Nachdem im Nahen Osten der Irak und Syrien immer wieder den Lobbyisten aus den Händen gleiten, soll die Ursache für den Widerstand gegen die US-Vorherrschaft beseitigt werden. Der Iran mag kein vorbildliches Staatsgebilde haben und ihre religiös dominierte, antidemokratische Regierungsform mag uns abstoßend erscheinen, aber sie sind in IHRER REGION! Die USA andererseits beanspruchen die Rohstoffe der ganzen Welt und wer sie dabei unterstützt ist auch nicht viel besser. Demokratie ist dabei – wie in Venezuela und Libyen – nur ein Vorwand, der in Saudi-Arabien oder den VAE nicht zu gelten scheint. Modernes Raubrittertum! Öl sollte ja auch längst ausgedient haben, doch die Trägheit der Global-Economy lässt weiter die Kassen bei der Energie- und Rohstoffmafia klingeln. Jetzt aber wegen einem obsoleten Rohstoff noch einen weiteren Krieg führen? Einen Krieg, der alles in den Schatten stellt, was wir bisher im neuen Jahrtausend erleben mussten? Gewiss nicht!

Wir haben BLUT im Tank! Kein Blut für Öl!


Erstveröffentlichung am 7. Januar in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.

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